- Offizieller Beitrag
ZitatAlles anzeigenCookie ist geimpft und kastriert.
Für alle, die sich Cookies ganze Geschichte zu Gemüte führen wollen, versuche ich diese mal möglichst genau widerzugeben.....
Es war Anfang September, als ich einen Anruf von dem Nachbarmädchen bekam, das mir manchmal hilft: Da sei ein Hund an der Landstrasse, schon seit einer ganzen Weile, er geht nicht weg, tappt aber immer wieder auf die Strasse, irgendwas stimmt da nicht.... und er ist ganz dünn....sieht wie ein Beagle aus, aber irgendwie komisch...
Ich schnell Futter geschnappt und mit Madalina los zur Strasse. Wir finden den reinrassigen Basset Hound direkt am Strassenrand, aufstehen mag er nicht, auch nicht für Futter. Gut, dann rennt er wenigstens erstmal nicht auf die Strasse, also kurz mal filmen für die Dokumentation:
http://www.youtube.com/watch?v=X31malknceo
Vorsichtige Annäherung (er soll ja nicht vor Schreck auf die Strasse laufen), er lässt sich streicheln, ist freundlich. Also erstmal Hund aufheben und etwas Abstand zwischen ihn und die Autos bringen. Er wiegt max. 10kg, ist ein wandelndes Skelett, älter ist er auch. Magst du fressen? Ja, aber ist zu anstrengend....
Gut, den nehmen wir ihn mit, zu Madalina, bei mir ist Aufnahmestopp. Die 500m zu ihr schafft er nicht alleine, sie muss ihn tragen.
Ersmal weiches, leicht verdauliches Futter angeboten, das er auch annimmt. Gut, er frisst, und er ist halb verdurstet. Nach einem Tag mit vielen kleinen Mahlzeiten und reichlich Wasser ist der Hund deulich fitter – und da wir doch befürchteten, dass er vielleicht nicht ausgesetzt wurde sondern weggelaufen war (und Rückgabe ja eindeutig ausgeschlossen werden konnte!), wurde Cookie in eine andere PS gebracht.
Sein Fall war bereits veröffenlicht worden, und wir hatten blitzartig mehrere Angebote für PS und Adoption bekommen, die wir natürlich nicht ungenutzt lassen wollten.
Allerdings wurde Cookie dort schnell unbequem, er hat Trennungsängste und die PS konnte damit nicht umgehen. Da er ausser der Unterernährung nicht krank war, sollte er also schon in eine der kandidierenden Adoptivfamilien kommen, zuerst in Pflege, quasi auf Probe.
Es war recht kurzfristig, die geeigneten Bedingungen sollten schnellstens geschaffen werden. Fest versprochen......
Unsere Hauptforderung war: Keine Aussenhaltung, denn Cookies lange Ohren frieren im Winter ein, und Fell hat er ja auch kein dickes! Dieser Forderung wurde innerhalb von zwei Wochen nicht nachgekommen, also entschieden wir, dass diese Familie für Cookie nicht die richtige ist.
Er wurde abgeholt und kam zu einem jungen Paar, das ihn in der Wohnung halten wollte. Hundeerfahrung hatten die beiden leider keine, und so kam es auch dort zu Problemen. Nachbarn riefen die Polizei, weil Cookie alleingelassen weinte, seine Versuche, die Menschen durch Ziehen am Hosenbein oder Festhalten des Beines am Weggehen zu hindern wurden als Aggresivitaet ausgelegt.
Cookie kam zu unserem Voluntär für Problemhunde, um beurteilt zu werden, was es mit seinen Verhaltensauffälligkeiten auf sich hat:
Ja, er ist ein Sturkopf, wie es der Rasse entspricht.
Ja, man muss ihm deutlich zeigen, wo es lang geht.
Ja, er hat definitiv Trennungsängste und äusert diese durch Weinen und versucht, das Weggehen zu verhindern.
Ja, er ist ungehobelt anderen Hunden gegenüber, da muss Mensch schon zeigen, was erlaubt ist und was nicht.
NEIN, aggressiv ist Cookie absolut nicht! An all diesen “Defekten” kann ein Halter mit etwas Hundeerfahrung und Feingefühl mit ihm arbeiten!
Allerdings wurde uns bewusst, dass all das die hier anzutreffenden Adoptionskandidaten und deren Erwartungen völlig überfordert.
Deswegen stellen wir euch Cookie nun vor, in der Hoffnung, dass sich in Deutschland eine Familie für ihn findet, die Cookies Wesen nicht als fehlerhaft betrachten sondern verstehen, dass ein Basset, der sehr Menschenbezogen ist, aber schon älter ist und nie Liebe bekommen hat, eben ewas schrullig ist! Die verstehen, dass Cookies Ohren und Augen regelmässig gereinigt und kontrolliert werden müssen, damit es nicht zu Infektionen kommt, dass seine kurzen, krummen Beinchen weder für das Leben draussen noch fürs Treppensteigen gemacht sind.
Die verstehen, dass Cookie sich nichts sehnlicher wünscht als eine liebende Familie, ein warmes Zuhause und nie wieder verlassen zu werden!