Kastration verwilderter Katzen ohne nachhaltigen Effekt

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    In vielen Regionen der Welt versuchen Tierschützer die Zahl verwilderter Katzen mittels Kastrationsprogrammen (”Einfangen-Kastration-Freilassen” bzw. “trap-neuter-return”) zu reduzieren. Regelmäßig werden hierfür Spenden bei Tierfreunden eingesammelt. Eine Studie amerikanischer Biologen und Veterinärmediziner der Universitäten von Kalifornien und Florida lassen Zweifel am Erfolg und der Sinnhaftigkeit solcher Bemühungen aufkommen. Die Wissenschaftler hatten ein Kastrationsprogramm im Kalifornien (San Diego County; 1992 bis 2003) und ein Programm in Florida (Alachua County; 1998 bis 2004) mit einem mathematischen Modell statistisch ausgewertet und den tatsächlichen Erfolg überprüft. Die Ergebnisse enttäuschten. Die Kastrationsprogramme hatten keinen dauerhaften Einfluss auf die Zahl der streunenden Katzen. Weder der Zuwachs der Katzenpopulation noch die Zahl trächtiger Kätzinnen konnte durch die Programme nachhaltig beeinflusst werden.

    Patrick Foley, Dr. Janet E. Foley, Julie K. Levy, Terry Paik Analysis of the impact of trap-neuter-return programs on populations of feral cats J Am Vet Med Assoc 2005;227 p:1775-1781

    Quelle: Animal Health Online

    *Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind so sicher und die Gescheiten so voller Zweifel. / Bertrand Russel*
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  • Na ja, kann auch nicht nachhaltig sein, wenn immer wieder unkastrierte Katzen ausgesetzt werden...

    Andrea und ihre vierpfotige Bande

    Erfahrung ist der Name, den die Menschen ihren Irrtümern geben.
    Oscar Wilde

    • Offizieller Beitrag

    Klar, aber ich denke in der Grundaussage müsste man schon überlegen, ob es wirklich sinnvoll ist.

    Man wird es vermutlich nie schaffen alle wilden Katzen zu kastrieren. Somit werden die kastrierten sich zwar nicht fortpflanzen, die Nische in der Nahrungsverfügbarkeit wird aber durch die Nachfahren von nicht-kastrierten Katzen aufgefühlt.

    Jetzt rein mal von der (herzlosen) Theorie gibt es immer nur ein für einen bestimmte Anzahl Katzen ausreichendes Nahrungsangebot. Nur soviele Katzen können irgendwo leben, wie es ausreichend Nahrung gibt.

    Jeder weiß, daß in den Urlaubshochburgen der Tourismus mit den zugereisten, tierlieben Menschen und deren Fütterungsverhalten, die Anzahl der Katzen- und Hundekindern erhöht. Gute Futtersituation, viel Nachwuchs.

    Ist der Urlaub vorbei, wenige Touris... Tiere verhungern...

    Ich sehe die Lösung dieser Populationen nicht in viel zu kleinen Kastrationsprogrammen... denn wie die o.g. Studie aussagt... es rücken immer welche nach.

    Die Lösung kann n.m.M. nur in einem Umdenken in den Gesellschaften, die solches Tierleid hervorbringen, zu finden sein.

  • Natürlich gibt es in der Natur einen Mechanismus der Populationsregulierung, am bekanntesten wohl in Verbindung mit Ratten. Aber wie Du schon schreibst Martin, liegt das Problem darin, dass Hunde und Katzen einen anderen Stellenwert haben als eben Ratten und damit der Mitleidsfaktor von z.B. Touristen gegeben ist. Solange Futter da ist und es weiterhin unkastrierte Freilgänger gibt, wird es auch permanent Nachwuchs geben. Allerdings gibt es auch Berichte, in denen die Katzenpopulation in betreuten Hotelanlagen im Süden deutlich zurückgegangen ist. Ich denke es gibt einen Unterschied zwischen wirklichen "Wildkatzen" und den Tieren, die sich im unmittelbaren Umfeld der Menschen aufhalten.

    Andrea und ihre vierpfotige Bande

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    Oscar Wilde

  • Klar, irgendwie sind die Kastrationsprogramme ein Kampf gegen Windmühlen.
    Aber ich denke, es ist wenigstens etwas.
    Die Gesellschaft zum Umdenken zu bewegen, dürfte ziemlich unmöglich sein. Wenn die Leute irgendwelche schrecklichen Bilder sehen, sind alle erschüttert und betroffen, aber es tut sich doch nicht wirklich was (nehme mich da auch nicht aus)

    "Und wenn du dich getröstet hast, wirst du froh sein, mich gekannt zu haben"
    - für Rocky, 19.05.92 - 28.12.07 und Crocket, 2004 - 11.09.2011
    "Als Hund eine Katastrophe, als Mensch unersetzlich" - für Splitface Sonny und Scarface Comet

    • Offizieller Beitrag
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    Original von Susan
    Das man nie alle erwischt ist klar ...

    ... aber mir stellt sich die Frage, wie die Population aussehen würde, wenn keine Katzen kastriert worden wären !?

    Gemäß der Studie.... genauso....

  • janeeissklar


    :rolleyes:

    Diskutiere nie mit einem Irren – er zieht dich auf sein Niveau und schlägt dich mit seiner Erfahrung.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Gemäß der Studie.... genauso....

    :O

    Laß uns das doch mal hochrechnen ...

    Gehen wir von 10 Tieren aus, im günstigsten Fall 5 + 5 Katzen/Kater.

    Jede Katze bekommt im Mai/Speptember je 3 Junge - macht pro Katze 6, insgesamt 30, plus die 10, die schon da waren.

    Gehen wir wieder vom günstigsten Fall aus, von den 30 sind 15 Katzen plus die 5 die schon da waren, macht 20 !!

    Jede der 20 Katzen bekommt diesmal nur 5 Junge im Jahr, macht 100 !! plus die Kater, macht insgesamt 120 in 2 Jahren (aus 10 Tieren)

    Lassen wir mal die überfahreren, verhungerten, vergifteten etc. ausser Acht ...

    Ich bin mir sicher, dass bei einer Kastration nur der Hälfte der Tiere, sicher ein paar weniger da wären.

    Oder kriegen den die nichtkastrierten automatisch mehr Junge ?(

  • Zitat

    Original von Susan
    ......
    Oder kriegen den die nichtkastrierten automatisch mehr Junge ?(

    das ist noch nicht mal völlig von der Hand zu weisen.

    ausserdem überlebt dann ein höherer Anteil.

    Wenn die Bedingungen,. Population niedriger ist.


    aber das muss sie ja erstmal werden.


    nur, wenn man diese Logik folgt,. dieser wissenschaftlichen, dann bringt erschlagen und vergiften ja auch Nix.
    DAS sollte evt mal publik gemacht werden.
    :rolleyes:


    Gruss
    Gekko

    Diskutiere nie mit einem Irren – er zieht dich auf sein Niveau und schlägt dich mit seiner Erfahrung.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Gekko
    nur, wenn man diese Logik folgt,. dieser wissenschaftlichen, dann bringt erschlagen und vergiften ja auch Nix.
    DAS sollte evt mal publik gemacht werden.
    :rolleyes:

    Eben... deshalb hilft eben nur die Denkweise in den betroffenen Gebieten ändern.

    Wenn alle Katzen ausgerottet sind, dann werden sie dort mit den Ratten und Mäusen weitermachen müssen... denn die haben dann ja freie Bahn! ;)

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Susan
    Oder kriegen den die nichtkastrierten automatisch mehr Junge ?(

    Ja... so ist das angeblich... wo mehr Futter und damit bessere Lebensbedingungen, da werfen Tiermütter mehr Nachwuchs... egal ob Katzen, Mäuse oder Lemminge...

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  • Ich finde es trotzdem gut, wenn die Tiere kastriert werden. :D

    Irgendwie gehts mir nämlich nicht auf mit dieser Rechnung... wenn weniger Gebärende da sind, dann gibt es doch auch weniger Kiddies. HAb ich mal in Bio gelernt, dat die Kinder von nem Bauch rauskommen. :D

    Klar haben die, die dann da sind, bessere Überlebenschancen - find ich suuuper! Es geht ja nicht darum, die Katzen auszurotten sondern ihnen das Leben zu vereinfachen. Also mir zumindest. Überleben also gleich viele gemäss Studie, dann ist es weil mehr überlebt und weniger gestorben sind - auch dank der Kastra.

    Ich kenn auch ein TH das dies macht, vor allem mit Hunden. Es kann ja irgendwie auch nicht gesund sein, wenn eine Hündin bei jeder Läufigkeit schwanger wird?


    Auch eine Überlegung wert.


    LG
    Dine