zum "offenen Brief" von Frau Weber
Stellungnahme zum offenen Brief von Silvia Weber
Zu dem Fall Hansi möchten wir wie folgt Stellung nehmen:
Im Nov. 2009 haben wir den Schäferhundrüden „Hansi“ von einem Bochumer Bürger aufgenommen, da dieser den Hund wegen seiner eigenen schweren Krankheit nicht mehr halten konnte. Eine Betreuung von Hansi durch eine Freundin war nicht mehr gewährleistet, da diese durch das Verhalten des Hundes Angst vor ihm hatte.
Wir stellten den Hund dem Amtsveterinär Herrn Karan Malla vor, dieser sperrte ihn für die Vermittlung und verfügte eine protokollierte Arbeit der Pflegerinnen mit Hansi.
Hierzu holten wir uns im Frühjahr 2010 eine uns bekannte Tiertrainerin, Frau Silvia Weber, zur Hilfe. Diese arbeitete gemeinsam mit unserer Pflegerin Frau M. Schmidt an der Resozialisierung von Hansi.
Herr Malla und unsere Tierheimleitung sowie unser Vorstand informierten sich mehrmals bei Frau Weber über die Fortschritte von Hansi und sahen sich das Training an. Des Weiteren wurde Hansi seit einem dreiviertel Jahr protokolliert begleitet, innerhalb dieser Zeit fanden mehrere Treffen statt, bei denen das Verhalten des Hundes und eventuelle Fortschritte der Arbeit besprochen wurden.
Nachdem bis zum März 2011 keine ausreichenden Fortschritte bei der Resozialisierung von Hansi gemacht wurden und die Arbeit mit dem Hund beispielsweise nur mit Schutzkleidung fortgeführt werden konnte, rief unsere Tierheimleitung den Ethikrat ein.
Dieser tagte am 11.03.2011 und beschloss nach Abwägung aller Aspekte schlussendlich Hansi zum Schutz von Mensch und Tier einschläfern zu lassen.
In Frau Webers „offenen Brief“ sind folgende nicht zutreffende Fakten dargelegt:
Ø Hansi hatte durchaus ständig menschlichen Kontakt zu unseren Pflegerinnen u. Pflegern
Ø Bis zur Tagung des Ethikrates konnte Hansi weder angefasst noch angeleint werden.
Ø Wie bereits oben geschrieben, wurde Hansi nicht auf Grund seiner Bissigkeit sondern wegen Erkrankung des Besitzers abgegeben.
Ø Nicht unsere Tierheimleitung sondern der Ethikrat hat die Einschläferung von Hansi beschlossen.
Selbstverständlich ist es uns allen sehr, sehr schwer gefallen, diese endgültige Entscheidung zu treffen. Aber trotz aller Zweifel, die in solch einem schwierigen Fall auftreten, sind wir doch ganz sicher, das Richtige getan zu haben. Eine Vermittlung von Hansi wäre zum Schutz von Menschen und anderen Tieren nicht möglich gewesen und ein ewiges Leben hinter Gittern aus tierschutzrelevanter Sicht nicht die richtige Möglichkeit.
Wir bedauern sehr, dass überhaupt solche Entscheidungen getroffen werden müssen, aber gerade als Tierschützer muss man sich leider manchmal dieser Aufgabe stellen.
Mit freundlichen Grüßen
Tierschutzverein Bochum, Hattingen u. Umgebung e. V.