Ich habe erst jetzt gesehen, dass hier die Welpen diskutiert werden, von denen Doina mir neulich ein Video geschickt hatte.
Die beiden interessieren mich ganz besonders, denn ich habe hier selber einen ganz ähnlichen Pflegling zu Hause.
Kann mal jemand ein Kissen für Coco bereithalten
Vielleich hilft es ja, wenn wir die Fälle und Erkentnisse vergleichen.
Tasha ist jetzt ca. 8 Monate alt, und sie wurde uns im Alter von 3 Monaten von ihrem maßlos überforderten Herrchen übergeben. Sie war wohl "schon immer anders gewesen". Sie konnte anfangs kaum gehen oder sich auch nur aufrecht halten, war "wie Wackelpudding". Körperspannung und Muskeltonus waren mieserabel.
Wir ließen dann allerlei Untersuchungen vornehmen und konnten folgende mögliche Ursachen ausschließen:
- Wobbler-Syndrom
-Wasserkopf
-Staupe
-Neosporose und Toxoplasmose
Dann bleiben noch folgende übrig:
Kleinhirnhypoplasie (beim MRT sieht man ein unterentwickeltes Kleinhirn) und Kleinhirnabiotrophie/ Kleinhirndegeneration (DNA-Analyse(Bluttest)
oder Biopsie(viel zu hohes Risiko!!!), beides in RO nicht machbar)
Also könnte man die Hypoplasie per MRT bestätigen oder ausschließen. Bei Tasha ist die Degeneration/Abiotrophie laut TA leider wahrscheinlicher.
Bei der Abiotrophie findet man im Internet, dass die ersten Symptome erst mit 2- Jahren auftreten, aber das bezieht sich nur auf bestimmte Rassen (z.B. AmStaff), neuere Erkenntnisse zeigen, dass bei Mischlingen die Symptome auch im Welpenalter auftreten können. Man spricht dann weniger von Abiotrophie sondern von Kleinhirndegeneration.
Diese Krankheit schreitet fort, aber es kann so langsam sein, dass die Lebensdauer beinahe normal sein kann. Die Behinderung ist rein körperlich, geistig sind die Hunde absolut normal. Sie können lernen, mit der Behinderung umzugehen.
Als ich Tasha bekam machte sie keine drei zusammenhängenden Schritte, heute rennt sie durchs Haus, stützt sich an den Möbeln ab, und draußen geht sie mit Sicherheitsgeschirr ( 2 Bauchgurte, die sie auch halten) sogar 500m mit wenigen Pausen. Sie ist voller Leben und nicht unzufrieden.
Kleinhirnhypoplasie bedeutet ein unterentwickeltes Kleinhirn. Dies schreitet nicht fort, und der Hund kann lernen, damit umzugehen. Auch diese Behinderung ist rein körperlich, geistig sind die Hunde absolut normal.
Bei beiden o.g. Krankheiten besteht ein erhöhtes Verletzungsrisiko, was ggf. die Lebensdauer verkürzen könnte oder die Lebensqualität mindern kann. Hier muss der Mensch eben aufpassen.
Im Internet findet man sehr viel Info über diese beiden Krankheiten/Handicaps.
So sieht es bei Tasha aus:
-ohne Hilfestellung (das mache ich kaum, und wenn nur auf Gras mit relativ aufgeweichtem Boden, das Verletzungsrisiko ist sehr hoch!):
http://www.youtube.com/watch?v=DjvPZxQtmAA
- mit Hilfestellung (dies waren die ersten Versuche, inzwischen gehen wir schon viel flüssiger!): http://www.youtube.com/watch?v=hNlQfcMkgEc
- mit minimaler Hilfestellung (nur Abfangen der Stürze): http://www.youtube.com/watch?v=UBA3q23SFnc am besten TON AUS wg. Wind!
Der Anfang war schwierig, ich musste lernen, sie nicht zu sehr zu verhätscheln. Sie hatte einen alten Schädelbruch (vermutl. Folgeverletzung), der aufgrund der ständigen Stöße nicht abheilen wollte. Boxenruhe war aber ausgeschlossen, also bastelte ich ihr einen Kopfschutz, und jetzt haben wir das alles hinter uns.
Tasha sollte nicht geschont werden sondern am Leben teilnehmen, jede Bewegung sollte gefördert werden.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Sie hat gelernt, dass man sich an Möbeln oder dem Menschen abstützen kann, rennt durch die Wohnung, spielt den ganzen TAg mit jedem, der mitspielt und genießt ihre drei täglichen kurzen Spaziergänge (500m zur Wiese, dort eine Runde und zurück). Wenn wir uns in der Richtung uneinig sind lässt sich sich im Geschirr hängen oder wirft sich zu Boden, auch das hat sie gelernt
Wenn es draußen nass ist, schränkt uns das am stärksten ein, denn dann wird sie furchtbar schmutzig... deswegen recherchiere ich gerade für einen geeigneten Rolli. Damit wäre uns das Wetter dann auch schnuppe.
Tasha ist im Haus überhaupt nicht mehr hilflos, sie ist auch fast stubenrein. Zur Sicherheit trägt sie aber doch meistens eine Windel, das macht ihr nichts aus, und die anderen haben gelernt, dass die dranbleibt Sie kann sogar mal alleine gelassen werden, denn inzwischen stößt sie sich nur noch selten mal.
PS: Auch Tasha zeigt manchmal dieses Kopfwackeln oder auch ein Zittern der Pfoten. Ich habe im Internet gefunden, dass das auftreten kann, wenn sie etwas wollen, aber es nicht ausführen können.
Mir scheint es tatsächlich so zu sein, denn wenn sie aufgeregt ist, ist es ausgeprägter, zwischendurch ist es komplett weg.