Beiträge von Sagitter

    Meine Absicht war es lediglich zur Thematik "Schutzertrag" etwas Konstruktives beizutragen.
    Wie ich auf den ersten über vier Seiten lesen konnte, war niemand so recht in der Lage einzuschätzen, in wie weit solche Verträge rechtlich haltbar sind.
    Ich habe nun einmal einen solchen Vertrag einem leibhaftigen Anwalt vorgelegt und zumindest eine Auskunft, die nicht bloß auf Vermutungen beruht, erhalten.

    Die Diskussion lief vorher aus meiner Sicht recht sachlich, weswegen ich mich überhaupt hier angemeldet und zu Wort gemeldet habe.

    Es ist nicht meine Absicht, hier zu weiteren Themen Stellung zu nehmen.
    Dafür ist meine Einstellung, wie es hier einigen auch bereits aufgefallen ist, zu weit von derjenigen der meisten hier entfernt. Es würde wirklich nichts und keinem etwas bringen.

    Aber zu einigen Dingen, bei denen nachgehakt wurde, möchte ich Stellung nehmen.

    Zum Vertrag an sich kann ich es ja verstehen, wenn sich Tierschützer wegen schlechter Erfahrungen absichern wollen.
    Wir haben in Deutschland aber bereits ein verhältnismäßig strenges Tierschutzgesetz, das Tiere weitgehend schützt. Mehr im vernünftigen Rahmen können die Tierschützer auch nicht tun.
    Und warum soll das für mich ein Argument dafür sein, auf meine Rechte weitestgehend zu verzichten???
    Warum soll ich Leuten mehr vertrauen, als sie es mir tun?
    Oder würde allen Ernstes jemand einen solch gearteten Versicherungsvertrag unterschreiben mit der Begründung, daß so viel Mißbrauch mit Versicherungsbetrug begangen wird?
    Nur weil sich die Leute Tierschützer nennen und sie mit hochemotionalem Gut handeln, ist das wohl in Ordnung.
    Die Realität zeigt, daß solche Leute mindestens genauso anständig wie unanständig sind wie Versicherungsmakler.

    Ich habe da absolut kein Problem damit, daß manche solche Verträge unterschreiben, ich schreibe nur, warum ich es auf gar keinen Fall tun würde.

    Und genau das ist Tierschutz! Kastrationen sind unbedingt notwenig.


    Wenn der Tierschutz Kastrationen (zumindest und z.B. bei Hunden) für unbedingt notwendig hält, dann hat er ("seine" Leute) keine Ahnung vom Lebewesen Hund!
    Ich möchte da keineswegs lange diskutieren!
    Hat sich schon mal jemand überlegt, warum die echten Hundeexperten, die Hundeforscher, z.B. Bloch und Gansloßer, nur um wenigstens zwei zu nennen, der Kastration völlig ablehnend gegenüberstehen?
    Ich war auch einige Jahre locker und am Rande beim Tierschutz. Nicht beim Auslandstierschutz! Um Himmels Willen!
    Ich würde mich nicht in die Belange anderer Länder Leute einmischen, wie es manche Leute tun, die sich gerne als Tierschützer bezeichnen!
    Genausogut könnten bei uns Inder auflaufen und uns schlechtreden, weil wir Rindfleisch konsumieren.
    Ich habe damals auch einige kastrierte Hunde kennenlernen dürfen. Ich fand, daß ihnen buchstäblich etwas fehlte - mehr als nur Körperorgane.
    Da sich der Tierschutz mit der Kastration regelrecht identifiziert, stelle ich mich definitiv NICHT in deren Reihe!
    Btw.: Das ist ein "tolles" Thema für den Tierschutz, weil es niemals zu lösen ist. Es werden sich IMMER Tiere vermehren, und der Tierschutz kann daraus seine Daseinsberechtigung ziehen.

    Ööööhhhmmmm....was meinst du mit "solchen Menschen"?


    Als Beispiel:
    http://www.vier-pfoten.de/news-press/new…tung-warentest/
    "Solche Menschen", die sich mit Händen und Füßen gegen den Vorwurf wehren, daß sie mit Spendengeldern unwirtschaftlich umgehen, mir aber unnötiges Werbematerial schicken, um das ich sie nicht gebeten habe!
    Diese Dementis von denen finde ich nur einfach lachhaft!


    Ich meine, daß ich mich etwas unglücklich ausgedrückt habe, was den Preis angeht, den ich für meinen Hund bezahlt habe.
    Natürlich habe ich mich gefreut, daß ich Geld gespart habe gegenüber dem Fall, daß ich mir einen Hund aus einem Tierheim geholt hätte.
    Die Preise in den Tierheimen fand ich keinesweg ZU hoch!
    ZU hoch sind in meinen Augen die Preise gewesen, die die meisten Orgas verlangten, die Hunde aus fernen Ländern nach Deutschland bringen.
    Aber solch einen Hund wollte ich auch gar nicht, daß der Preis beim Tierschutz, den ich in Betracht zog, auch nicht das Thema war.

    Hier hat jemand gesagt, daß solche Vereine die Schutzgebühren verwenden, um

    Zitat

    "ihre großenteils ehrenamtliche Arbeit finanzieren"


    Das ist schon einmal ein kleiner Widerspruch in sich!
    Ehrenamtliche Tätigkeiten, da weiß ich durchaus, wovon ich schreibe, werden von den ehrenamtlich Handelnden bestritten.

    Ehrenamt hält die Kosten niedriger, als sich viele Außenstehenden das auch nur vorstellen.
    Da gibt es Pflegestellen, die froh sind, wenn sie die Pflegehunde auch noch füttern "dürfen".
    Da gibt es Flugpaten, die den Orgas Flugbegleiter ersparen.
    So hoch, wie man es der Allgemeinheit gerne immer wieder weismachen möchte, sind die Kosten wirklich nicht.
    Wären sie das, dann gäbe es dieses Geschäftsmodell schon lange nicht mehr.
    Stattdessen bemüht sich der Staat ja inzwischen sogar, das mit rechtlichen Mitteln und zusätzlichen Kosten einzuschränken!

    Aber es lohnt sich die "immensen Kosten" mal anhand der immer wieder gerne zitierten Kastrationskosten zu hinterfragen!
    Ich habe mich schon eine ganze Weile mit der Thematik beschäftigt und kann aus den Vollen schöpfen! :)

    Es gibt Leute, die einem wirklich weismachen wollen, daß die Kastration eines Rüden (na gut, bis zu) 290 Euro kosten soll.
    http://www.tierheimleygrafenhof.de/schutzgebuehr/[/b]
    Wie sieht das aber in Wirklichkeit aus?
    Die Hunde werden größtenteils im Ausland kastriert.
    Wenn sie Pech haben, dann von Laien, ist ja auch so einfach der Eingriff.
    Manchmal kommen angehende Tierärzte aus Deutschland oder Österreich und dürfen ihre ersten Erfahrungen mit dem Skalpell an diesen Tieren machen. Im Lebenslauf macht sich das dann besonders gut als Einsatz für den Tierschutz.
    Wenn die Tiere großes Glück haben, dann darf ein richtiger Tierarzt ran. Dann macht er aber den ganzen Tag nichts anderes, und demnach ist im Preis etlicher Rabatt enthalten.
    Nun seien wir aber nicht so naiv und glauben, daß dafür die Schutzgebühren dienen.
    Wozu gibt es Spenden, sogar spezielle Kastrationsgelder?

    Dem Kunden in Deutschland wird dann vorgerechnet, wie teuer das Ganze ist.
    Und vor allem - das habe ich oft zur Kenntnis nehmen müssen - wird erklärt, was für ein Schnäppchen man doch macht, wäre eine Kastration hierzulande erheblich teurer.
    In meinen Augen ist das schlichtweg abartig!
    Auf die Idee, man möchte einen intakten und nicht verstümmelten Hund, kommen "solche Leute" anscheinend nicht einmal!

    Ich denke, es dürfte jetzt klar sein, warum ich nicht mehr zu schreiben beabsichtige.
    Ich hätte ohnehin viel weniger geschrieben, aber es bestand aufgrund der Nachfragen aus meiner Sicht Erläuterungsbedarf.

    Hallo Eifelbären!


    Was kann denn das Tier dafür, wer es vermittelt...


    Da hast Du natürlich Recht!
    Aber so, wie die Orgas es sich aussuchen können, an wen sie vermitteln, so kann sich der Interessent aussuchen, von wem er ein Tier nimmt.
    Wenn ich mir jemanden suche, der mich nicht zwingt einen Knebelvertrag zu unterzeichnen, dann spare ich mir jede Menge Streß.

    Vor allem bitte nicht so tun, als wenn alle Tierschutzvereine solche Verträge hätten!
    Unser Tierheim im Nachbarort hatte durchaus einen angemessenen - nur aber keinen Hund, den ich wollte.

    Und bitte auch nicht so tun, als wenn jene Orgas solche Verträge wegen ihres guten Herzens gegenüber ihren Schützlingen hätten.
    Ich würde sogar behaupten, daß solche Verträge für sie notwendig sind, weil sie sehr wahrscheinlich allgemein völlig weltfremde Ansichten haben.


    Es geht doch mal wieder um die Kohle... (schon mal darüber nachgedacht, wie die TS-Vereine ihre großenteils ehrenamtliche Arbeit finanzieren??)


    Ja wie bitte???
    Es vergeht kaum ein Monat, in dem ich nicht von solchen Menschen angebettelt werde!
    Schon allein die Tatsache, daß gerade diese Orgas Hunde durchweg kastrieren (und das natürlich mit schöner Regelmäßigkeit den Interessenten als unbedingt notwendige Ausgabe auftischen), zeigt, daß die (zu) viel Geld haben.
    Natürlich geht es denen ums Geld!
    Und wenn sie behaupten, daß sich deren Geschäftsmodell nicht rechnet, dann mögen sie bitte der Wirtschaft erklären, wie das überhaupt funktioniert. Jeder andere Betrieb wäre längst pleite.

    Entschuldige mal bitte!
    Versuche mir bitte nicht mit dem Argument der armen notleidenden Tierschutzorgas zu kommen. Es mag darunter wirklich arme geben, aber bei den großen gehört der vorgegebene Geldmangel schlichtweg zum Geschäftsmodell (wie übrigens gut gefüllte Tierheime), ansonsten würden sich die Spendengelder verringern.

    Es war mir natürlich klar, daß es manchen übel erwischt, wenn ich schreibe, daß ich meinen Hund für weniger bekommen habe als vom Tierschutz.
    Das ist aber auch eine ganz einfach Rechnung, die jeder, wirklich jeder, selber aufstellen kann.
    Hätte die Familie meinen Hund ins Tierheim gebracht, dann hätte sie für die Aufnahme bezahlen müssen. Ja! ANS Tierheim!
    Also sind sie unterm Strich viel besser davongekommen.

    Also wo liegt das Problem?
    Mein Hund ist damit gar nicht erst zum Tierschutzfall geworden.
    Wenn DAS nicht im Sinne des Tierschutzes ist, dann weiß ich auch nicht!

    Das ist kein Fehler. Seriöse Vereine lassen den Interessenten immer die Zeit, ihre Verträge zu lesen.


    Wirklich seriöse Vereine stellen ihre Verträge ins Netz!
    Wirklich seriöse Vereine weisen die Interessenten darauf hin, was es mit den Eigentumsrechten auf sich hat. Man braucht nur einige Zeilen weiter oben hier zu lesen, um zu erkennen, daß es mit dem Wissen darum bei vielen Leuten nicht weit her ist.
    Als ich die Mitarbeiterinnen damals darauf ansprach, erntete ich verständnislose Blicke.

    Aber ich sehe schon, daß viele sich (zumindest bis sie keinen Reinfall erlebt haben) daran nicht stören. Zum Glück hat man die Wahl von wo und zu welchen Bedingungen man sich ein Tier holen kann.


    P.S.:
    Ach ja! Das habe ich erst jetzt realisiert!
    Ich habe keineswegs die "Anwaltskeule geschwungen"!
    Ich habe mich beim Anwalt informiert, was er von diesem Vertrag hält!
    Er hat mir auf jeden erdenklichen Fall abgeraten, diesen Vertrag zu unterschreiben - er war übrigens selber Hundehalter.
    Daraufhin habe ich den bmt seitdem linksliegen gelassen. Meine Entscheidung!
    Wie auch immer! Es KANN gutgehen. Man kann aber auch auf einen Psychopathen treffen, dem die Vermittlung dann auch irgendeinem nichtigen Grund nicht paßt.
    Es ist ja auch nicht so, als wenn das noch niemals passiert wäre...

    Hallo Forum!


    Das Thema ist ja nun schon etwas älter.
    Ich denke aber, daß ich noch einige Dinge konstruktiv dazu beitragen kann, handelt es sich doch um ein wichtiges Thema - gerade im Tierschutz.

    Einige Dinge wurden hier m.E. im Hinblick auf die gültige Rechtsprechung nicht ganz richtig gesagt, weil sie vermutlich auf falsche Vermutungen beruht haben.

    Ich habe vor nunmehr weit über sieben Jahren einen Hund gesucht.
    Der Weg führte mich dabei auch zum Tierheim Kassel, einem Tierheim, das vom bmt geführt wird (ich habe kein Problem damit, es zu nennen, im Zweifel kann ich jedes einzelne Detail beweisen, das kann aber auch jeder, der die Verträge
    des bmt kennt, nachvollziehen).
    Den Hund, der schon mehr als einmal vermittelt war, hätte ich genommen, was letztendlich dagegen gesprochen hat, war der Knebelvertrag des bmt.

    Man muß schon leider sagen, daß es das Übliche bei Tierschutzverträgen war:
    Eigentum bleibt beim Verein (die Rechte wollen sie alle haben, die Pflichten und sämtliche Kosten dagegen darf der Besitzer haben)
    jederzeit unangemeldete Kontrollen
    Pflicht, einen Umzug mitzuteilen.

    Die Rechte am Eigentum sind für mich das Mindeste.
    Also habe ich den Vertrag damals nicht unterschrieben.

    Nun haben die Mitarbeiter aber den "Fehler" gemacht, mir den nicht unterschriebenen Vertrag mitzugeben, so daß ich diesen einem Anwalt zeigen konnte!

    Recht ist keine eindeutige Sache!
    Es kann immer sein, daß sich ein Gericht für die eine oder andere Seite entscheidet. Daher sollte man mit Meinungen und Formulierungen, wie z.B. das wurde so entscshieden oder das ist so üblich, sehr zurückhaltend sein.

    Interessant waren die Worte des Anwalts, die ich sinngemäß wiedergeben möchte.
    In Deutschland herrscht Vertragsfreiheit!
    Solange ein Vertrtag nicht gegen die guten Sitten verstößt - und dazu gehört viel mehr, als in einem durchschnittlichen Tierschutzvertrag enthalten ist - ist der Vertrag rechtens!
    Es ist in Deutschland nicht verboten, Tiere zu verleasen, auch wenn das nicht explizit im Vertrag geschrieben steht.
    Es ist auch nicht verboten, jemanden zu finden, der sämtliche Kosten trägt und auf seine Rechte verzichtet.
    Und selbstverständlich kann solch ein Verein auch bestimmen, daß ein ihm gehörender Hund irgendwann einmal kastriert wird - sogar auf Kosten des Besitzers, denn wer möchte sich deswegen "seinen" Hund wegnehmen lassen?

    Was die anderen Punkte angeht, hat mir der Anwalt wortwörtlich gesagt, daß Bewährungsauflagen bei entlassenen Schwerverbrechern denen mehr Freiheiten einräumen.
    Das hat in mir jedenfalls einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Ein Tierheim des bmt werde ich bestimmt nie wieder betreten, selbst wenn sie den letzten Hund auf der Welt haben sollten.
    Es gibt genug Hunde, die ein neues Zuhause suchen! Das ist solchen Leuten durchaus mit Grund ein Dorn im Auge.

    Wie sich die Sache mit Tierschutzverträgen verhält, steht hier sehr gut beschrieben:
    http://tinyurl.com/q8xtn6w
    Ich habe den Link etwas gekürzt.
    Besser hätte ich es auch nicht schreiben können.

    Man sollte eines bedenken!
    Solange es Menschen gibt, die über ihren eigenen Schatten springen und denen vielleicht nicht einmal der Unterschied zwischen Eigentum und Besitz bekannt ist, solange werden solche Vereine mit ihren Knebelverträgen durchkommen.
    Wer daran wirklich etwas ändern möchte, der lasse diese Vereine auf ihren Tieren sitzen!
    Es gibt auch woanders liebenswerte Tiere - ich wage sogar zu behaupten mit größerer Wahrscheinlichkeit.

    Man sollte sich, nachdem man einen solchen Vertrag unterschrieben hat, keine falschen Hoffnungen machen!
    Wenn der Verein die Eigentumsrechte besitzt, dann kann er einem das Tier wegnehmen!
    Wer dann meint, daß es nicht rechtens ist, der darf den langen Rechtsweg beschreiten. Der Eigentümer sitzt grundsätzlich erst einmal am längeren Hebel!

    Ich habe letztendlich meinen Hund in einer Kleinanzeige gefunden. Sogar für erheblich weniger Geld und ohne einem Vertrag, der mich in meinen bürgerlichen Freiheiten beschränkt.
    Auch er war ein Notfall, mußte dringend seine Familie verlassen. Ich habe ihn also - polemisch ausgedrückt - vor dem Tierschutz bewahrt. :tongue:
    Der Hund lebt übrigens immer noch bei mir, und ich habe es niemals bereut, mich für ihn entschieden zu haben.


    Alles Gute!