Der Hölle entflohen... Coco (Happy End gefunden) und Mogli (früher Susto)

  • Zitat

    Original von zoomo7

    Überhaupt wird der Bursche immer jünger .... :wat:

    Viele Grüße,
    Monika

    leider nicht wirklich ganz weg, manchmal sind sie noch um einiges deutlicher da. ;(
    Ja, öhm, jünger trifft es recht gut... er benimmt sich dauerhaft wie ein kleiner durchgeknallter Welpe. :haemisch: Aber mit so viel CHarme, dass Fraule einfach nicht böse sein kann. :rolleyes:

    Einmal editiert, zuletzt von sina (28. Dezember 2009 um 18:34)

  • Niemals ein kleiner Hund

    Ich war 15 Jahre alt, als ich einen kleinen Jack Russel Terrier live dabei erwischte, wie er eine Katze in kleine Stücke zerfetzte. Ich packte ihn am Genick, hielt ihn hoch, und starrte ihm böse und voller Wut in die Augen, bis er winselte. Dann ließ ich von ihm ab, nahm die Katze, die ich geliebt hatte wie meine eigene, und begrub sie mit einer Freundin in einem kleinen Wäldchen.

    "Niemals einen kleinen Hund", sagte ich mir. Mein Traumhund war groß, ein weißer Schäferhundmischling mit einer braunen Nase. Er würde niemals in seinem Leben einer Katze etwas zu Leide tun. Mein Traumhund war imposant und gütig, und wenn er sich auf die Hinterpfoten stellte, konnte ich ihm direkt in die Augen sehen.
    Kleine Hunde wurden von mir als "Wischmop", "Toilettenbürste" und "Ratten" betitelt. Nicht, dass ich nicht manchmal auch ihrem Charme beinahe erlegen wäre- aber für mich stand fest, dass es niemals ein kleiner Hund seien sollte.

    Auf den ersten Kompromiss ließ ich mich ein, als ich meinen Oreo kennen und lieben lernte. Obwohl ein Schäferhundmischling, so wurde er doch nie größer als gerade mal kniehoch- und wenn er sich auf die Hinterpfoten stellte, kam er gerade hoch genug, um mit meinem Bauchnabel auf gleicher Höhe zu sein.
    Meine Hartherzigkeit gegenüber kleinen Hunden schrumpfte ein wenig, obgleich ich doch alles, was nur halb so groß wie Oreo war, nicht ernst nehmen konnte.
    Sie kläfften meistens, diese kleinen Viecher. Sie trugen rosafarbene Halsbänder, hatten kleine Zöpfchen im Haar, und wenn man ihnen beim Gassigehen begegnete, wurden sie meistens von ihren Frauchen und Herrchen hoch über den eigenen Kopf gehalten- denn "Sie hatten ja so fürchterliche Angst vor großen Hunden", diese kleinen Fellmonster mit den riesigen Glubschaugen.

    Es war der 13.12.2008, als mein Weltbild begann, zu wanken. Ich war inzwischen 20 Jahre alt, in einem Tierschutzverein aktiv, und erwartete die Ankunft von zwei Pflegehündinnen mittelkleiner Größe, direkt aus einem spanischen Tierheim, in dem katastrophalste Zustände herrschten.
    Als ich nach einem langen Abend meine Haustüre daheim aufschloß, hatte ich noch etwas im Gepäck- eine Transportbox mit einem kleinen, winzigen, glubschäugigen Monster, das sich panisch in die hinterste Ecke der Box drückte, und drohte, mir meine Finger abzubeißen, sollte ich ihm nur zu Nahe kommen.
    "Herzliche Glückwunsch Sabrina, du und dein weiches Herz... das hast du mal wieder toll gemacht...", murmelte ich, als ich die Transportbox mitsamt Inhalt in meiner Wohnung abstellte.

    Zwei Tage später begann der Inhalt der Transportbox, diese zu verlassen, und mitten in der Nacht meine gesamte Wohnung zu bewässern und mit kleinen, stinkenden, braunen Häufchen zu schmücken.
    Noch einmal ein paar Tage später begann der Inhalt dieser Transportbox, der aussah wie eine kleine, felllose Ratte mit zu großen, ständig tränenden Augen, sich langsam in die Nähe meiner Hunde zu trauen, und bei Gassigängen zitternd und doppelt gesichert mitzutrappeln.

    Ein Jahr und ein paar Tage später sitzt dieses kleine Chihuahuamischlingshündchen gerade auf meinem Schoß, und beißt mir sanft in die Nase.
    Er ist inzwischen ein übermütiges, kleines, kläffendes Fellmonster geworden, mit großen Glubschaugen. Wenn er sich auf die Hinterpfoten stellt, erreicht er mit seiner kleinen Schnauze gerade mal meine Knie- und auch dafür muss er sich sehr anstrengen.
    Mogli, so heißt er, jagt für sein Leben gerne Kaninchen, gemeinsam mit seinem großen Bruder Oreo. Er ist gerade mal so groß wie eine Ratte, und wenn er bellt, hört er sich in etwas so an wie ein kleines, gelbes Gummiquietscheentchen. Und ja, er bellt oft- er bellt für sein Leben gerne.

    Mogli ist mein Seelenhund. Er ist immer dort, wo ich bin, und aus jedem seiner Blicke kann ich seine unendliche Liebe spüren. Er schläft nachts erst ein, wenn er seinen kleinen Körper fest an meinen Bauch gedrückt hat, irgendwo, unter meiner Bettdecke, und er steht morgens erst auf, wenn ich meine Augen geöffnet habe, und er mir freudig ein paar feuchte Schlabberküsse verpassen kann.

    4 Kilo Hund, die mir Tag für Tag zeigen, wie wundervoll es seien kann, zu lieben und zu vertrauen. 4 Kilo Hund, die mich gelernt haben, was viele Menschen mir sagen konnten, und ich doch nicht glauben wollte:

    Sage niemals nie.


    fotografiert von Maren

  • ja, wir sparen auch an nichts... :rolleyes: nachdem Moglis Hornhautverletzung die er sich bei einer Kaninchenjagd zugezogen hatte :rolleyes: endlich verheilt ist, höre ich heute Nacht ein kurzes, lautes Quietschen und heute früh bemerke ich dann, dass Mogli hinten rechts dauerhaft humpelt. :rolleyes:
    Es schaut für mich aus, als ob er sich irgendwas ausgerenkt hätte. Ja, wir fahren dann um 3 mal zum Tierarzt, und hoffen, dass wir rechtzeitig zurück sind, weil Fraule um 5 ihre Ethikklausur schreibt... *rümpf*

  • Wie gehts Mogli?
    Und für die Klausur drück ich mal die Daumen, bist ja grad am Schreiben.
    Bin ich froh, dass ich diesen Lebensabschnitt hinter mir habe.
    Achja, die Schneebilder sind ja einfach toll!

    Liebe Grüße von Angelika und Pino aus Rumänien und Tommy <3 , Julchen <3 und Wuschel <3

    Einmal editiert, zuletzt von Julchen1 (19. Januar 2010 um 17:24)

  • *lach* Danke euch, die Klausur war wie zu erwarten recht gut, Thema Hospize und Palliativmedizin, da hab ich einfach durch meine Arbeit schon einen kleinen Vorteil. =)

    Mogli hat Schmerzmittel und Antibiotika bekommen, das bekommt er jetzt mal 3 Tage lang. Kniescheibe konnte man nicht richtig betasten, weil er sein Bein als angezogen hat, sie fühlte sich aber fest an. Bänder sind alle intakt. *puh* Er scheint sich "nur" vertreten zu haben. Wenn es in 3 Tagen allerdings nicht besser ist, werden wir röntgen. Bis dahin hat der kleine Herr Schonfrist und darf weder toben noch springen noch rennen- äh, das wird eine schwere Aufgabe für mich. 8o

  • Das kann ich mir schon vorstellen, dass es schwierig ist, den kleinen Mann ruhig zu halten :hehe:
    Dann hoffe ich mal mit, dass er sich wirklich nur vertreten hat.

    Liebe Grüße von Angelika und Pino aus Rumänien und Tommy <3 , Julchen <3 und Wuschel <3