Drei Senioren und ein Nesthäkchen sind endlich in Sicherheit
Vier Hunde – Palma, Savva, Plombir und Alisa haben es geschafft. Nach langen Jahren im Shelter Kozhuhovo sind die drei Senioren angekommen in einem Leben das ihnen Sicherheit und Geborgenheit, Liebe und noch das eine oder andere Neue bieten wird. Und auch Nesthäkchen Alisa darf endlich los leben, nachdem sie wertvolle Zeit ihres erst dreijährigen Hundelebens hinter Gittern verbringen musste. 
Palma liebt den Popo von Otto Wilhelm, den sie generell – auch über seinen weichen Popo hinaus - sehr gern hat, der ruhig ist und der unserer im Shelter als so unruhig bekannten alten Dame jetzt Halt und Sicherheit gibt.
Savva weiß gar nicht was er draußen beim Gassi zuerst erkunden soll und muss noch verstehen, dass er jetzt ein weiches Körbchen sein eigen nennen darf. 
Plombir kam, sah und kuschelte. Endlich muss er sich nicht mehr von unausgelasteten Junghunden im Shelterauslauf bedrängen lassen, endlich darf er weich liegen, endlich wird er bei den jahrelang so sehr vermissten Streicheleinheiten gehalten und nicht von anderen Hunden weggeschubst. Mit seiner Hüfte und dem unrunden Laufen ist er bei seinen neuen Menschen in besten Händen, sie werden auch hier alles tun was getan werden kann. 
Und ja, Alisa, was soll man sagen: Sie ist einfach der Sonnenschein und der Mittelpunkt ihrer neuen Familie. So wie wir es uns für alle Hunde wünschen. Besser geht es nicht. 
Wie läuft so eine Reise ab wird sich der eine oder andere fragen? Nach der Reservierung der Hunde werden die Hunde gemessen und gewogen, die Microchips überprüft, und die ganzen Papiere für die Ausreise erstellt. Es wird Blut abgenommen und auf verschiedene Krankheiten getestet. Bei Bedarf und wenn die Sheltertierärztin einen Termin vor Abreise hat, werden die Zähne gereinigt und wenn möglich ein Bauchultraschall gemacht.
Dann wird dem Ausreisetermin entgegengefiebert. Da unsere Transporte immer spät am Abend starten, werden die Hunde am Abreisetag vor der Schließung des Shelters von ihren Betreuern abgeholt. Sie sind für wenige Stunden noch in einer privaten Wohnung, können sich noch einmal satt essen und etwas trinken, manche sind unruhig oder neugierig und erkunden die ungewohnte Umgebung, andere müde, und schlafen nach einer leckeren Mahlzeit erst einmal. Das erste Mal seit Jahren – ohne Lärm.
Dann geht es zum Treffpunkt. Vielen Hunden macht Moskau Angst, sie sind die Millionenstadt nicht gewohnt, aber an der Seite ihrer Betreuer schaffen sie es sicher bis zum Einstieg in den Transporter. Es werden Bilder gemacht, Abschiedsbilder, die Betreuer, sie trennen sich nach Jahren des gemeinsamen Weges von ihren Schützlingen, geben sie in andere Hände und haben große Hoffnungen was das Leben in das ihre Hunde nun fahren für diese bereithalten wird. 
Die Hunde – sie wissen nicht was kommt. Was kommt ist eine lange, zwei bis drei Tage dauernde Reise in ein völlig neues Leben, zu neuen Menschen, zu neuen Hundefreunden. Die Reise geht über Lettland, Litauen und Polen nach Deutschland.
Bei jeder Reise fragen sich alle: Wie lange werden sie an der Grenze zur EU brauchen? Das ist die große Unbekannte. Russischer Amtsveterinär, russischer Zoll, lettischer Amtsveterinär und dann lettischer Zoll. Dann ist es zwar noch nicht geschafft bis ins neue Zuhause, aber wenn der Daumen nach oben geht in unserem Whats App chat, der Transporter in der EU ist, dann sind alle immer sehr erleichtert. Alle Papiere stimmen, alle Chips waren lesbar, alle Hunde sind kontrolliert.
Ab dem Grenzübertritt von Polen zu Deutschland kann man dann die Ankunftszeiten genauer abschätzen. Ausstieg für Ausstieg wird angefahren, ein Hund nach dem anderen verlässt das Fahrzeug und ist endlich bei seiner Familie. Wir freuen uns über die ersten Bilder von den Hunden mit ihren neuen Menschen, und auch die Betreuer die sich bereits auf das Wochenende und den Besuch bei ihren zurückgebliebenen Schützlingen im Shelter vorbereiten, sind jedes Mal sehr glücklich. 
Von uns Vermittlern fällt langsam die Anspannung ab, und wir nehmen die Motivation aus den glücklich zu Ende gebrachten Vermittlungen mit in unsere Alltagsarbeit des Tierschutzes. Denn – nach dem Transport ist vor dem Transport. Und wir hoffen dass auch im nächsten Transport wieder möglichst viele unserer Schützlinge sitzen werden. 
An dieser Stelle bedanken wir uns wieder ganz herzlich bei all jenen, die diese Reise mit Spendengeldern unterstützt und die Postings der Hunde geteilt haben damit sie überhaupt gesehen wurden. Ohne diese Hilfe wäre unser Vermittlungserfolg nicht möglich und die Reise nicht finanzierbar.
Danke! Danke! Danke!
Und jetzt – same procedure as every time – viel Spaß beim Anschauen der Bilder!
