Ihr Lieben,
mein Katertier, von dem ich hier 2017 mal geschrieben habe, ist leider Ende 2018 von einem Auto erfasst worden. Etwa einen Monat später zog hier Feli ein, von der mir im Tierheim schon mitgeteilt hatte, dass sie ihre Vorbesitzerin und im Tierheim auch eine Mitarbeiterin gebissen haben soll.
Anfang 2019 hat sie mich das erste Mal richtig heftig angegriffen. Ich war aus dem Bett gefallen und sie kam mit gesträubtem Rückefell und Puschelschwanz auf mich zu - da Simba das auch teils getan hatte, wenn er sich erschrocken hat, sich dann aber immer wieder abgeregt hat, habe ich damals ruhig mit ihr gesprochen. Im nächsten Moment hatte ich sie dreimal im Gesicht hängen. Von ihr ausgehend kam Todesangst bei mir an, und sie hat sich auch eine ganze Nacht nicht beruhigen können. Für mich bedeutete das Notdienst, eine Woche Antibiotika und eine fast schlaflose Nacht mit der Frage, was mache ich, behalte ich sie oder gebe ich sie wieder ab. Denn so einen heftigen Angriff hatte ich bis dahin noch nicht erlebt.
Ich hab mich letztlich entschieden, sie zu behalten, da ich auch Fehler bei mir erkannt habe - nicht in der konkreten Situation, sondern im Vorfeld. Diese habe ich danach abgestellt und es besserte sich nach und nach. Feli kam immer mehr hier an und wuchs mir auch immer mehr ans Herz.
Vor drei Tagen gab es dann einen Vorfall, wo ich mich erschrocken und einen lauten Brüll gelassen habe (nicht wegen Feli, aber sie war wohl nahe bei mir) und Feli fing dann wieder an mit aufgestelltem Rückenfell und Puschelschwanz und wieder dauerte es eine Nacht, bis sie sich beruhigt hatte. Der Angriff war nicht ganz so heftig wie letztes Jahr, auch weil ich das ja schon kannte und entsprechend vorsichtiger war. Die letzten Tage war sie dann sehr verkuschelt, kam des öfteren und legte sich vor mir lang, ließ sich lange Zeit kraulen...
Heute abend merkte ich dass sie irgendwie wieder "komisch" wirkte, überreizt trifft es wohl am besten. Und als wir dann uim gemeinsam bewohnten Zimmer waren, und ich beim Aufstehen leicht weggeknickt bin (mich aber sofort fangen konnte!) hatte sie wieder den Angriffsmodus eingeschaltet. Diesmal war der Angriff wieder heftiger, sie hat tiefe Kratzwunden am rechten Arm hinterlassen. Zwei Wunden bluten noch leicht, der Angriff ist etwa zwei Stunden her. Allrdings ist kein Biss dabei, zum Glück
Sie ist jetzt, wie die beiden anderen Male auch, ausgesperrt. Aber ich weiß gerade nicht, wie es weitergehen kann. Wenn jetzt nicht zwei solcher Vorfälle kurz hintereinander gewesen wären, und wenn ich nicht heute zumindest für mich sagen kann "ich habe nichts gemacht, was nicht mal vorkommen kann" wäre es leichter zu verdauen, denke ich.. das vor zwei Tagen habe ich noch für mich erklären können, weil ich so lauthals geflucht habe und sie sicherlich einen gewaltigen Schreck davon getragen hat. Vermutlich war das jetzt auch wieder einer - sie hat sogar unter sich gemacht, wie ich nach ihrem Aussperren gesehen habe - das hab ich bisher nicht erlebt bei ihr - aber ich fühle mich gerade dennoch rat- und hilflos, weil es einfach Dinge sind, die passieren können und wenn man vielleicht wirklich stürzt und nicht wieder hochkommt, und hat obendrein dann noch eine massiv angreifende Katze...
Ich hab sie lieb gewonnen, und an sich dachte ich wir sind auf einem guten Weg. Das Gefühl ist gerade ziemlich erschüttert. Habt ihr einen Rat?
Was ich bemerkt habe ist dass sie nervlich schneller überreizt reagiert als ich es bisher von anderen Katzen kenne. Sie wehrt auch Streicheleinheiten meistens recht schnell ab, was aber okay ist, dann lasse ich sie auch in Ruhe.. aber wie gesagt, die letzten Tage war sie eigentlich diejenige die von sich aus viel kuscheln wollte.