Tierheimfahrt vom 5. bis 8. 9. 2015

  • Am Samstag den 05.09. war es wieder soweit. Eine lange Fahrt nach Polen stand an.
    Unsere Sandra war so lieb und hat in Halle angehalten um Mandy, Lizzy, Ice und einige Sach - und Futterspenden einzusammeln.
    Kurz hinter Berlin trafen dann auch die restlichen Mutzler Katrin, Wilfried und Walli zu uns. Hier wurde eine kurze Pause eingelegt bevor es gemeinsam mit Katrin auf das letzte Wegstück ging.
    In Polen angekommen bezogen wir drei Mädels erstmal Quartier.
    Dies also war unser zu Hause für die nächsten Tage:

    Wilfried und Walli wollten am nächsten Tag im Tierheim wieder zu uns stoßen.


    Nachdem wir unsere Sachen verstaut und uns vor dem großen Regen in Sicherheit gebracht hatten, schmiedeten wir Pläne für den nächsten Tag im Tierheim. Wir waren alle sehr gespannt auf die Veränderungen und auf die neuen Hunde. Aber auch unsere Langzeitinsassen standen auf unserer Liste. Diese armen Seelchen warten teilweise nun schon mehrere Jahre auf ihren Menschen.


    Bevor wir am nächsten Morgen ins Tierheim aufbrachen mussten natürlich unsere eigenen Hunde noch einen schönen Spaziergang machen. Schließlich sollten diese im Bungalow auf uns warten. Der Bungalow lag direkt an einem kleinen See, diesen konnte man recht schnell umrunden und dabei entdeckte man manch wunderschöne Überraschung:


    Nun war es aber schon reichlich spät und wir machten uns auf den kurzen Weg ins Tierheim.
    Dort angekommen haben wir ersteinmal einen kleinen Rundgang gemacht und geschaut was sich alles verändert hat. Viele bekannte Gesichter sprangen am Gitter empor und viele bekannte Stimmen bellten uns an. Über einige Hunde waren wir erschrocken, wie sehr sie doch das Tierheimleben gezeichnet hat. Andere Hunde wiederrum sahen besser aus als zum Zeitpunkt ihres Einzuges. Ist ein Tierheim nun Fluch oder Segen? Welcher Hund würde uns diese Frage wohl wie beantworten?
    Unser Balu würde uns sagen: Fluch!
    Balu ist einer der Hunde um den wir uns sehr sorgen. Der kleine Mann sitzt nun schon so lange im Tierheim und gibt sich langsam auf. Er nimmt nicht mehr Anteil am Trubel im Zwinger, er will nicht mehr richtig fressen. Er sitzt einfach nur da und wartet. Wir befürchten das Balu einen weiteren harten polnischen Winter nicht schaffen wird.


    Unser lieber Opa Muszu würde das Tierheim allerdings als Segen bezeichnen.
    Ihm konnte hier geholfen werden nachdem sein ehemaliger Besitzer ihn grausam erschlagen wollte. Mit zertrümmertem Schädel und weiteren schweren Verletzungen kam er im Tierheim an und konnte sich ersteinmal ein wenig erholen. Nun stehen weitere Untersuchungen an um zu sehen wie es mit Muszu weiter gehen kann.


    Im Tierheim gab es allerdings noch ein paar mehr Schicksale und Lebensgeschichten. Jede einzelne hinterläßt ihre Spuren in unseren Herzen. Um unseren Hunden ein neues Leben in einer eigenen Familie zu ermöglichen, müssen wir sie ein wenig kennenlernen um etwas über die einzelnen Charaktäre sagen zu können. Also haben wir einige Kandidaten (nacheinander) aus dem Zwinger geholt und sind eine schöne große Runde mit ihnen spazieren gegangen. So manch großer Proll zeigte sich dabei als unsicheres Wesen, und so mancher stiller Zwingerbewohner zeigte wieviel Lebensfreude in ihm steckt. Wir haben begnadete Sänger und auch Hunde welche an der Zwingertür angsteinflößend wirken und sich dann als leidenschaftlicher Clown zeigen kennengelernt.


    Der erste Tag im Tierheim ging mit der Dämmerung auch für uns zu Ende. Wilfried und Walli machten sich auf den Weg zurück in die Uckermark, warteten doch hier noch ihre zwei egenen Hunde auf sie. Für uns anderen drei gab es noch einen kurzen Stop in der örtlichen Pizzaria, und dann waren wir doch alle froh als wir endlich unter die Dusche und ins Bett fallen konnten.

    Am nächsten Tag ging es etwas früher aus den Federn, hatten wir doch noch jede Menge Hunde auf unserer Liste stehen.
    Im Tierheim angekommen wurden wir allerdings ersteinmal herzlich von Marta (der Leiterin) begrüßt. Auch mit Marta gab es nocheinmal einen kleinen Rundgang durch das Tierheim und Wilfried und Walli waren zwischenzeitlich auch wieder eingetroffen. Es ist bewundernswert das Marta zu jedem ihrer Schützlinge etwas zu erzählen weiß. Sitzen doch hier im Tierheim ca 130 Hunde.
    Diesmal schauten wir uns auch die neuen Innenzwinger etwas genauer an. Hier waren die älteren Hunde, oder auch Mütter mit Welpen untergebracht. Mandy konnte sich nur schwer los reißen:

    Nachdem wir dann doch endlich die Kinderstube hinter uns gelassen haben, ging es zurück ins Büro um einige organisatorische Dinge zu besprechen.
    Für die Pfleger gabe es ein Dankeschön von der neuen Familie unseres Moshes.Kurz vor der Vermittlung erlitt Moshe im Tierheim einen Schlaganfall. Die Familie hat sich, trotzdem sie nicht wußten ob er wieder vollständig genesen würde, für den Rüden entschieden. Auch Sandra wollte "Danke" sagen für die liebevolle Krankenpflege des Rüden, und so wurden für die Pfleger ein paar kleine Überraschungen zusammen gepackt.

    Die Pfleger haben sich sehr gefreut als Wilfried (rechts im Bild)die Beutel übergeben hat.


    Für Marta war es eine tolle Überraschung als Sandra und Mandy ihr zwei ehemalige Schützlinge präsentierten. Scoobie Doo und Ice stammen aus dem polnischen Tierheim, und Marta freute sich besonders SandrasScoobie zu sehen.


    Am Ende des Besuches wurden noch die Sachspenden ausgepackt und viele Aufgaben mit nach Hause genommen.


    Weitere Infos zu unserer Reise, unseren Hunden, den Sängern, den Überlebenskünstlern, den geschundenen Seelen und den kleinen und großen Kasperköpfen findet ihr in unserem Forum:
    http://www.mensch-und-tier-zuliebe.de/forum/