Schutzgebühr für alte/kranke Hunde

  • Ich denke schon länger über etwas nach und würde gerne mal ein paar Meinungen zu dem Thema hören (gerne auch abweichende, darum geht es mir
    ja =) ).

    Bei manchen Vereinen ist es üblich, alte und/oder sehr kranke Tiere für eine reduzierte Schutzgebühr abzugeben. Meist liegen die dann zwischen 100 und 200 Euro und nicht bei den üblichen 250-400 Euro.
    Einige Vereine geben sie sogar geben eine Spende ab, vor allem, wenn es sich um einen sehr alten oder sehr kranken Hund handelt.

    Andere hingegen unterscheiden sich in der Schutzgebühr überhaupt nicht von den jüngeren. Ich bin gerade wieder darüber gestolpert, dass ein Verein für einen 13-jährigen Hund 390 Euro Schutzgebühr verlangt.

    Eins ist hoffentlich klar: Natürlich sind alte oder kranke Hunde nicht weniger wert als junge gesunde. Aber den Wert eines Hundes kann man doch ohnehin nicht über die Schutzgebühr definieren.

    Ihr lest vermutlich schon meine eigene Meinung dazu heraus. Ich nehme ja selbst gerne ältere Hunde auf, und dadurch habe ich schon eine recht hohe "Fluktuation" von Hunden. Natürlich kann ich mir die volle Schutzgebühr leisten, könnte ich das nicht, würde ich keinen alten Hund aufnehmen, denn wir wissen ja alle, dass die Schutzgebühr der geringste Beitrag ist.
    Und natürlich lasse ich den Vereinen auch gerne eine finanzielle Unterstützung zukommen, wobei das auch davon abhängt, was das für ein Verein ist.

    Aber ich muss sagen, dass ich mich schon etwas gebeutelt fühlen würde, wenn ich für einen 13-jährigen Hund fast 400 Euro hinlegen müsste. Wie gesagt, nicht, weil er es nicht wert ist, aber weil man ihn schlichtweg nicht so lange hat und er wahrscheinlich bezogen auf die Zeit bei mir doch recht hohe Tierarztkosten verursacht. Und gerade wenn man immer wieder alte Hunde aufnimmt, ist das ja schon eine Stange Geld.

    Natürlich würde ich es trotzdem bezahlen! Ich selbst würde aber nicht so viel verlangen, mache ich auch nicht, wenn ich mal einen alten Hund unterbringen kann.

    Ich denke auch, dass eine Schutzgebühr im Sinne des "Schutzes" vor unüberlegten Handlungen bei einem alten/kranken Hund nicht so wichtig ist wie bei einem Welpen beispielsweise. Hinterfragen muss man die Motivation natürlich, so einen Hund aufzunehmen, aber das ist ja bei jedem Hund so.
    Verschenken würde ich einen Hund allerdings nur in begründeten Ausnahmefällen.

    Wie seht ihr das? Vielleicht habt ihr ja noch Argumente, mit denen ich das zumindest besser verstehen kann (und die über "ein alter Hund ist nicht weniger wert" hinausgehen)! =)

    (auch wenn ich ein bisschen Schiss habe, dass mein Beitrag falsch ausgelegt wird)

    Liebe Grüße von Kerstin
    "Jeder schließt von sich auf andere und berücksichtigt nicht, dass es auch anständige Menschen gibt." (Heinrich Zille)

  • Ich verstehe deinen Beitrag :)

    Ich persönlich sehe es so, daß es gerade die Alten eh schon schwerer haben, und man es ihnen durch eine volle Schutzgebühr nicht noch schwerer machen sollten.

    Es gibt sicher viele Leute, die gerne einen alten Hund nehmen würden, und ihn auch versorgen können (finanziell) aber eben dieses Geld dann doch lieber für seine kommenden Zimperlein ausgeben, als für den Hund selber.

    Und den "Wert" eines Hundes würde ich persönlich eh nie an Geld fest machen ;)

    Nadine

    Die Grausamkeit gegen Tiere und auch die
    Teilnahmslosigkeit gegenüber ihrem Leiden ist eine der schwersten Sünden
    des Menschen. Wenn der Mensch so viel Leiden schafft, welches Recht hat
    er dann sich zu beklagen, wenn er selbst leidet?

  • dem kann ich mich auch nur anschliessen...

    Platz vor Preis nennt man es glaube ich auch und da es ältere Hunde schwer haben, ein tolles Endplätzchen zu bekommen, finde ich eine Spende angemessen, die der
    Aufnehmende gerne festlegt....

    wende Dein Gesicht stets der Sonne zu und alle Schatten fallen hinter Dich !


  • Wenn ich einen älteren Hund als Pflegi aufnehme kläre ich das zuvor schon mit dem Verein ab.

    Sollte ein Verein es nicht so wie ich sehen - nämlich Platz vor Preis , wende ich mich sofort von den Verein ab.

    Generell stelle ich den Hund mit der normalen SG vor , sollten dann , was noch nie vorkam (da ich nur selten einen älteren Hunde aufnahm) ,
    vernünftige Agumente gegen die normale SG kommen , hätte ich mich auf die Hälfte geeinigt.

    Sollte sich allerdings im Vorgespräch herrauskristallisieren , dass er es lediglich auf einen günstigeren Hund abgesehen hat , würde ich ihm absagen.

    Wichtig ist , wie bei jüngeren Hunden eben auch , es muss " passen " :D.

  • also ..ich persönlich würde für einen alten kranken hund keine SG bezahlen..nicht weil er es nicht wert ist ,sondern weil hohe kosten folgen ...können

    gnadenplätze sind rar .....


    beispiel ..

    ich habe eine alte hündin aufgenommen -ohne schutzgebür -platz vor preis ..

    nach kurzer zeit hatte ich eine op von fast 1000 euro zu zahlen ...
    was mir nicht leicht gefallen ist :(
    alte hunde erzeugen nun mal unvorhersehbare kosten und da finde ich platz vor preis angebracht


    oder ich verliebe mich unstreblich ...das ich das tierchen unbedingt haben will ...dann vielleicht  :D

    lg dagmar


    Rassismus

    fängt da an
    wenn Mensch denkt
    Es sind ja nur

    TIERE

  • Als ich Benno übernommen habe habe ich mich mit dem Verein auf eine Zahlung von 100 EUR geeinigt.
    Damit war der Transport anteilig sowie die Papiere für den Trapo bezahlt.

    Es war von vornherein ja klar, dass da Kosten kommen - auch dem Verein.
    Wie hoch die tatsächlich werden würden war mir GsD nicht klar. Sonst hätte ich wohl noch 3x drüber nachgedacht.

    Ich bin da sehr zwiegespalten. Natürlich sind alte Tiere nicht nichts wert. Darüber brauchen wir uns hier, in einem TS-Forum, wohl nicht zu unterhalten.
    Aber das an der Zahlung von mehr oder weniger Schutzgebühr festmachen zu wollen finde ich auch falsch.

    Ein guter Platz sollte immer vor Preis gehen. *find*
    Es gibt wenig genug Menschen, die bereit sind für diese Hunde überhaupt einen Platz zur Verfügung zu stellen - und die meisten müssen heute aufs Geld schauen.

    “To sit with a dog on a hillside on a glorious afternoon is to be back in Eden, where doing nothing was not boring – it was peace.” Milan Kundera

    http://www.hundepersoenlichkeiten.de
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  • Ich kann Euch nur beipflichten.

    Ich nehme ja nur ältere bwz. ganz alte und kranke/behinderte Hunde auf.
    Dass ich phasenweise schon fast beim TA wohne, wird Euch nicht übermässig wundern.
    Es gibt dann auch wieder ruhigere Zeiten - aber wissen tut man es nie.
    Momentan habe ich 7 Hunde. Wenn ich da für so ein altes Opilein, dem man schon ansieht,
    dass er pronto zum TA gehört , die volle SG bezahlen soll, kommt Hl. Zorn in mir hoch über
    den Tierschutzgedanken des Vereines.
    Aber ich muss Eines gestehen: Wenn sich sonst niemand für das Tierchen meldet und ich sehe, dass
    es ihm nicht gut geht, dann spring ich über meinen Schatten und denke mir zähneknirschend: Ich tue es für das Tierchen.....

    LG Judith

  • Bei mir sind es auch die bisher IMMER angefallenen hohen TA-Kosten, die mich seit einiger Zeit abhalten, eine normale SG für einen sehr alten meist kranken Hund zu zahlen. Und wenn ein TH eben trotzdem auf einer SG von 250 E beharrt und der 14 Jahre alte Hund, der mtl. Medis für mindestens 50 E benötigt, dann eben deshalb, vermute ich, bereits seit Monaten dort im Zwinger sitzt, kann ich eben leider nichts tun. Man muss es doch auch finanziell stemmen können.

    Da helfe ich lieber einer TS, die auch mal ein Gnadenplätzchen für eine wirklich arme Socke sucht. Die nach Adoption enstehenden TA-Kosten zahle natürlich ich. Es gibt eben auch TS, denen es tatsächlich um einen guten Platz geht und nicht um das Geld.

    • Offizieller Beitrag

    Es gibt eben auch TS, denen es tatsächlich um einen guten Platz geht und nicht um das Geld.

    Diesen Satz finde ich unglücklich formuliert. Zumindest aus der Sicht der deutschen Tierheime.
    Die meisten Tierheime finanzieren sich Privat. Sie zahlen bei jedem Hund drauf. Bei älteren noch mehr. Da fragt auch kein Adoptant nach den reellen Kosten und sagt er würde gerne mehr bezahlen oder das was an Kosten entstanden ist.
    Gerade die, die sich eh schon um die ungewollten Tiere kümmern bleiben dann ja auch auf ihren Kosten sitzen.
    Wie lange soll sich das ein Tierheim leisten können? Sie kommen genauso an ihre finanziellen Grenzen wie ein privater Tierhalter. Und sie wollen sicher nicht das ein Tier im TH bleibt und dort seinen Lebensabend verbringen muss. Hoffe ich zumindest, es gibt immer Ausnahmen.
    Aber es gibt auch zu viele die die SG überhaupt nicht einsehen und meinen sie wollen schließlich ein Tier retten und man solle doch froh sein es los zu sein... Und wenn dann jemand kommt und handeln will, ja dann muss sich das TH fragen ob er finanziell knapp bei Kasse ist und ob das Tier dann wirklich entsprechend versorgt wird. Erzählen können die Leute ja viel.... Versteht ihr was ich meine?

    Fakt ist, das ein Tierheim dann auf den Kosten sitzen bleibt und sich das auch irgendwann nicht mehr leisten kann ältere Tiere aufzunehmen, und was passiert dann mit ihnen?

    Ein schwieriges Thema. Ich weiß es nicht wie man es am besten macht.

    Liebe Grüße
    Jasmin

    Mit einem kurzen Schweifwedeln kann ein Hund mehr Gefühl ausdrücken, als mancher Mensch mit stundenlangem Gerede. (Louis Armstrong)

  • In gewissen Fällen finde ich eine Reduzierung der SG angebracht.

    Für die taube Katze Sirene verlangte ich nur einen symbolischen Preis. Sie war zwar jung, aber benötigte unbedingt ausschliesslich Spezialfutter und ab und zu eine Blutuntersuchung wegen der Schilddrüse. Nur die Taubheit wäre kein Grund gewesen, nicht die volle SG zu verlangen. Man sollte unbedingt die Folgekosten berücksichtigen. Aber ich inseriere nicht mit der verbilligten SG.

    Über ein Inserat fand ich einen Hund, der mich interessierte. Er war noch nicht alt, weiss das Alter aber nicht mehr. Ich holte ihn mal zum Spazieren ab. Aber wie so oft, ist der Hund nicht so einfach, wie beschrieben wurde. Mir war klar, wenn ich den Hund nehmen würde, müsste man da intensiv mit einem Hundetrainer dahinter (ohne Hundetrainer wäre mir dieser Hund zu heikel gewesen), was dann auch recht Kosten nach sich gezogen hätte. Ich entschied mich wegen des Preises, den man verlangte, dagegen. Der Preis war im normalen Rahmen, aber ich war nicht bereit, das zu zahlen, wenn ich noch viel Geld in den Hundetrainer stecken muss. Dort kam noch dazu, dass ich den Eindruck hatte, dass es den Leuten nur ums Geld ging und nicht um den richtigen Platz. Sehr schade um den Hund, aber ich mache keine Mitleidskäufe. Das ist jetzt sieben Jahre her. Ich denke ab und zu noch an diesen Hund, aber für mich war meine Entscheidung richtig.

    Paddy war acht Jahre alt, als er zu mir kam. Ich fragte nach dem Preis, aber man wollte kein Geld für ihn. Für ihn hätte ich sofort den Betrag gezahlt, den man für den anderen Hund wollte. Paddy war zwar nicht einfach, aber ich konnte ihn einschätzen und getraute mich, die Probleme mit ihm in Angriff zu nehmen. Wir waren auch in der Hundeschule, dorthin gehe ich immer mit allen Hunden, aber für den anderen Hund hätte es intensives Einzeltraining und Verhaltensberatung etc. gebraucht, was bei Paddy nicht nötig war.

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  • schwieriges Thema.....
    natürlich ist ein Alter und nicht weniger Wert
    aber wenn man einen Alten Hund aufnimmt sollte jedem klar sein das da sehr viel mehr sehr schnell auf einen zukommen kann als nur die Schutzgebühr!
    Und das i.d.R. deutlich schneller als eben bei einem jungen Hund
    aber auch hier gibt es natürlich Ausnahmen- logo
    Für diese Tiere geeignete Plätze zu finden ist noch viel schwerer
    Ich finde das die SG deutlich niedriger sein sollte bei Alten Hunden. Die chronisch Kranken gehören für mich auch in diese Kategorie.
    Meine Meinung

    Fang nie an aufzuhören,
    hör nie auf anzufangen.

  • also ich finde grundsätzlich: Jugend ist kein Garant für Gesundheit.

    Mein Tino hat mich mehr gekostet in seinen bisherigen 6 Lebensjahren, als alle meinen anderen Hunde die hier leben zusammen. Lotte ist 8, Victor 9....

    Man weiss nie was man bekommt. Man weiss nie, wie lange ein Hund gesund bleibt, in welchem Alter die Zipperlein kommen, wie hoch der finanzielle Aufwand für einen Hund werden wird. Ein TS Hund ist immer eine "wandelnde Geldzeitbombe" im Grunde genommen, denn man weiss vorher oft nichts über Erbkrankheiten, HD-ED etc. pp.

    Für die TA Kosten die Tino zwischen seinem dritten Lebensjahr und jetzt verursacht hat, hätte ich locker einen gebrauchten Wagen kaufen können...und wir sind noch vor der nächsten OP.

    Dagegen habe ich mit Victor, außer den Kosten für seinen Unfall eigentlich in 9 Jahren nie etwas gehabt....

    Und ab wann ist denn dann ein Hund alt?
    Ein Schäfi wäre aufgrund seiner gen. zu erwartetenden Dispositionen wie hoch zu "beziffern"?

    Meine Lotte beispielsweise... Adoptiert mit 10 Wochen aus einem dt. TH. Und dann stellte man bald fest... schwere HD. Was ist "so ein Hund" dann eigentlich "wert" gewesen?

    Ab wann ist ein Hund alt?

    Zwerge können locker 14-17 Jahre alt werden... sind sie ab 10 alt, ab 8 oder erst mit 12?
    Ein "großer schwerer Hund" wie die Rottis... mit 5, 7... oder 9?

    Was ist dann mit "Sokas" also gelisteten Hunden, geben wir die auch "kostenlos" ab, weil die Halter evtl. eine höhere Hundesteuer zu erwarten haben?

    Wo ist die Grenze.

    Klar, bereits kranke Hunde, für die "nur" ein Hospizplatz gesucht wird....

    Unsere Mieter haben einen 7 jährigen Hund adoptiert. Bei voller SG.

    Er war "totkrank" ... hat unfassbar hohe TA Kosten verursacht. Aber war damit zu rechnen?
    Wenn man in seinem Thread liest... ja. Also warum wurde dann die volle SG verlangt?

    Ich finde es bis zu einem gewissen Maß richtig, die Hunde nicht "billiger" anzubieten, nur weil sie "alt" sind. Denn die SG ist ja kein Kaufpreis. Es ist doch eine Spende an die Vereine.

    Junge Hunde verursachen doch auch Kosten... die Ausbildungskosten etc. pp.

    Und was ist dann mit den jungen sehr ängstlichen Hunden? Die werden ihre Besitzer sicher auch einiges an Geld kosten, zumindest wenn diese eine gute Hundeschule konsultieren.... wird da die SG dann auch reduziert?

    Wo setzt man logischerweise an? Ich finde das eine sehr schwierige Diskussion. Jemand der bei mir als erstes nach dem Preis für einen Hund fragt oder gar den Anschein erweckt, das wäre ein Entscheidungskriterium.... ist sowieso raus aus der Chance diesem Hund ein zu Hause geben zu drüfen.

    In der Regel zahlt jedoch keiner die volle SG für einen alten Hund, oder? Aber wie gesagt... das ist ja ein dehnbarer Begriff.

    Was ist dann aber z.B. mit den behinderten Hunden? Dreibeine... etc. die gibts dann auch "billiger"? Weil "kaputt".

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  • In der Regel zahlt jedoch keiner die volle SG für einen alten Hund, oder? Aber wie gesagt... das ist ja ein dehnbarer Begriff.

    Ja, doch, es gibt ja Vereine, die da überhaupt keinen Unterschied machen.

    Und wo ist die Grenze - das finde ich gar nicht so problematisch, das kann man ja bei jedem Hund nach Bauchgefühl festlegen. Man muss das ja nicht einheitlich machen, sondern kann es individuell halten.

    Ich finde, dass bei älteren und kranken Hunden schon das Solidaritätsprinzip greifen soll, dass sie also von den jüngeren mitfinanziert werden.
    Klar, ein Tierheim oder Tierschutzverein muss auch wirtschaftlich rechnen, aber ich würde trotzdem versuchen, das nicht alles auf die Adoptanten von kostenintensiven Hunden abwälzen.

    Mit Feli z. B. habe ich ja jetzt quasi aus Versehen einen jüngeren Hund als sonst. Sie ist 5. Als ich sie übernommen habe, wollte man mir mit der Schutzgebühr entgegenkommen, also nur 200 Euro haben, weil ich schon so viel für sie getan hatte. Aber ich wollte das nicht und habe die volle Schutzgebühr bezahlt, eben weil es auch kostenintensivere Hunde dort im Tierheim gibt. Ich hätte mich schäbig gefühlt, wenn ich für Feli weniger bezahlt hätte.

    Liebe Grüße von Kerstin
    "Jeder schließt von sich auf andere und berücksichtigt nicht, dass es auch anständige Menschen gibt." (Heinrich Zille)

  • Meiner Meinung nach sollte es keine Unterschiede bei der Schutzgebühr geben. Wer alte Hunde wirklich aus Überzeugung aufnimmt, muss wissen, dass dieser Hund fast immer (es gibt natürlich Ausnahmen) sehr kostenintensiv werden kann. Die Schutzgebühr ist dabei meistens der kleinste Posten. Ohne solide Finanzen wird es schwierig bei der Betreuung alter Hunde. Die Bereitschaft, eine Schutzgebühr für einen dieser besonderen, wunderbaren Oldies zu zahlen, wäre mir persönlich bei der Vermittlung wichtig. Das Argument, ...wir retten ihn ja...ist für mich ein k.o.-Kriterium. Niemandem, der so argumentiert, würde ich einen Hundeoldie anvertrauen.

    Wer weiß, was es bedeutet, wenn ein alter, evtl. abgeschobener Hund noch einmal vertraut, neuen Lebensmut fasst und genießt, wer in diese gealterten Gesichter schaut, in diese Augen, der wird erkennen, dass jeder Cent dieser Schutzgebühr gut angelegt ist.

    LG Anita

    • Offizieller Beitrag

    Ich kann die Frage gut nachvollziehen.

    Ich könnte mir vorstellen das viele individuell entscheiden, aber ja wann ist ein Hund alt *seufz*


    Ich finde, dass bei älteren und kranken Hunden schon das Solidaritätsprinzip greifen soll, dass sie also von den jüngeren mitfinanziert werden.
    Klar, ein Tierheim oder Tierschutzverein muss auch wirtschaftlich rechnen, aber ich würde trotzdem versuchen, das nicht alles auf die Adoptanten von kostenintensiven Hunden abwälzen.

    Was ich nun in den letzten Jahren mitbekommen habe, ist das generell nicht möglich.

    Ich rede jetzt nur von DE.

    Ein Tierheim könnte nur mit jüngeren Hunden die älteren mitfinanzieren, wenn die jüngeren komplett geimpft, gechipt und kastriert reinkommen und innerhalb weniger Tage vermittelt werden.
    Allerdings die Hunde kommen selten ins TH.

    Ich rede von deutschen Tierheimen, weil viele Vereine die aus dem Ausland vermitteln oft kein eigenes Tierheim haben, die Kosten für Pacht, Wasser, Strom, Futter und Gehälter werden da seltener mitfinanziert.
    Es gibt natürlich deutsche Vereine die Privatpersonen oder Tierheime unterstützen und diese Kosten auch mittragen, Pensionen bezahlen und sie kümmern sich auch um OP Kosten und evtl. Futter.
    Dennoch sehe ich da einen Unterschied ob ein komplettes Tierheim betrieben wird. Es gibt da sicher Ausnahmen die da vielleicht nah ran kommen.

    Hier in DE kann man ja überschlagen was ein Tierheim im Monat an Hunden vermitteln müsste um nur mal als Bsp. die Pacht, Wasser, Strom, Futter, Tierarzt und die Gehälter für Mitarbeiter (die sagen wir mal 60 Katzen und 80 Hunde a 7 Tage die Woche versorgen müssten) zu decken. Da sind noch keine OPs und Kastrationen drin.
    Jede Katze im Tierheim reißt ein Loch in die Kasse. Die Impfung, Chip und Kastra übersteigt die SG. Da war noch kein Katzenstreu, Futter oder gar das Gehalt des Mitarbeiters bei.

    Das schafft kein TH.

    Wirtschaftlich rechnet sich das fürs TH so oder so nicht. Die Pacht, Gehälter etc sind die gleichen ob es nur 5, 10 oder 15 Hunde mehr oder weniger sind.
    Wenn ich an die jungschen Hunde denke die ne Op für 1000€ oder mehr bekommen, ja dann muss das TH 4 Hunde dafür vermitteln, die dürften theoretisch aber keine Futter, Ta und sonstiges erhalten damit theoretisch etwas übrig bleibt.

    Ich weiß nicht wo man die Grenze ziehen soll. Vicilotta hat es gut beschrieben.

    Denn die SG ist ja kein Kaufpreis. Es ist doch eine Spende an die Vereine.Es ist eine Spende um ansatzweise die Kosten zu decken oder evtl. ein weiteres Tier zu unterstützen.

  • Aber mal abgesehen von der finanziellen Situation der Tierheime/Tierschutzvereine (bei denen die Schutzgebühr ja auch nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist, oder?): Ist das nicht auch ein bisschen ungerecht?

    Wenn jetzt jemand regelmäßig alte Hunde aufnimmt. z. T. Gnadenbrothunde, die im Schnitt vielleicht noch 2 Jahre leben, dann zahlt er doch, wenn er immer 2 Hunde hat, jedes Jahr erneut eine Schutzgebühr von 300-400 Euro. Oder habe ich da einen Denkfehler?
    Jemand, der einen Welpen nimmt, zahlt einmal den gleichen Betrag und hat dann 10-15 Jahre Ruhe. Oder halt zweimal, wenn er auch zwei Hunde haben will.

    Liebe Grüße von Kerstin
    "Jeder schließt von sich auf andere und berücksichtigt nicht, dass es auch anständige Menschen gibt." (Heinrich Zille)

    • Offizieller Beitrag

    Nein du hast keinen Denkfehler.

    Einer bleibt auf enormen Kosten sitzen. Entweder der Hundehalter oder aber der TSV.

    Auf Dauer können es sich beide Seiten nicht leisten.


    Mich persönlich stimmt es traurig, wenn Vereine immer wieder alten und kranken Hunden helfen, dann aber Aussagen kommen wie: wenn ich die SG voll zahlen muss werde ich zornig oder zweifle den Tierschutzgedanken des Vereines an.
    Da habe ich das Gefühl, das es egal ist woher der Verein sein Geld dafür bekommt und soll er doch zusehen wie die Kosten stemmt.
    Das finde ich auch nicht richtig.

  • Ich hoffe doch, dass du das nicht aus meinem Geschreibsel rausgelesen hast. ?(

    Der Punkt ist: Natürlich sollen nicht die Vereine auf den Kosten sitzen bleiben. Aber die, die alte Hunde aufnehmen, sollen nicht verhältnismäßig wesentlich mehr zahlen als die mit den jungen, gesunden Hunden.

    Liebe Grüße von Kerstin
    "Jeder schließt von sich auf andere und berücksichtigt nicht, dass es auch anständige Menschen gibt." (Heinrich Zille)