Ich hatte Nadine eben auf ihre Mail geantwortet, da sie noch eine Verhaltenstherapeutin hinzu ziehen möchte. Und ich verstehe ihre Verzweiflung auch irgendwie, denn ein Leben im Keller entspricht auch nicht meinen Vorstellungen, eine Katze zu halten. Auch wenn sie Merle heißt... Mit anderen Katzen hat sie ja nach wie vor keine Probleme? Dann wäre ihr ein Partner an der Seite auch zu wünschen... Aber nicht im Keller.
Und ganz ehrlich? Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass eine Verhaltenstherapeutin nur anhand von Berichten oder Videos einen konkreten Plan erstellen kann, inwiefern man Merle noch helfen könnte. Zumal Nadine ja schon den richtigen Weg bestritten hat, sonst wäre sie ja nicht eine solch lange Zeit so ruhig geblieben.
Das Zahnröntgen würde ich noch in Angriff nehmen, nur um auszuschließen, dass nicht doch etwas im Argen liegt im Mäulchen. Doch ein MRT? Was soll man sich davon erhoffen? Wenn Merle beispielsweise wirklich einen Tumor im Köpfchen hätte, dann wäre sie bestimmt nicht mehr am Leben, und würde sich auch Nadine gegenüber anders verhalten. Aber sie "denkt" ja darüber nach, wen sie nun angeht, oder eben auch nicht. Mit einem Tumor könnte sie dieses Verhalten ja gar nicht steuern!
Vielleicht gibt es ja doch eine Möglichkeit, ihr auch draußen was zu gestalten? Vielleicht sogar direkt vor ihrem Kellerfenster? Das sie raus und rein kann, wie sie möchte. Muss ja nicht groß sein, nur, dass sie auch mal an die frische Luft, die Sonne, kann, drapiert mit einer Liegemöglichkeit.
Ist das ihr Fenster zur Terrasse?
Oder wie schaut es denn hier, in dem Eckchen aus. Könnte man da vielleicht ein kleines Freigehege aufstellen?
Ich habe Merlchen jetzt noch einmal in den Portalen Tiervermittlung.de, TASSO shelta und eBay-Kleinanzeigen neu vorgestellt. Obwohl auch ich mir gut vorstellen kann, dass, wenn sie ihre Bezugsperson verliert, und das ist unverkennbar Nadine, es Merle nicht guttun wird.