• Hallo,

    meine Bekannte hat von Spanien eine Galgo Hündin zur PS. Nun war sie beim TA und in der TK und es wurden Demodex Milben diagnostiziert.
    Leider sind die herkömmlichen Medikamente nicht sehr prickelnd bzw. dauert lange zur Heilung. Weiß von Euch jemand, was da am besten hilft?

    Danke im Vorraus!
    LG Anja

    Ich habe große Achtung vor der Menschenkenntnis meines Hundes,
    er ist schneller und gründlicher als ich.

    Otto von Bismarck

  • hm, ich weiß nur- jeder Hund hat Demodex Milben.

    Gesund füttern, das Immunsystem stärken... Coco mal anschreiben?

    LG
    Sabine

    Ein Hund ist immer das Spiegelbild seines Menschen.
    © Oliver Jobes, (*1966), Erziehungs- und Verhaltensberater

    • Offizieller Beitrag

    hm, ich weiß nur- jeder Hund hat Demodex Milben.


    Das ist völlig richtig, und normalerweise haben die Hunde auch kein Problem damit.

    Ich sammle gerade auch Erfahrung mit diesen Tierchen und kann dir vorab schonmal sagen, dass es ohne Geduld einfach nicht geht.

    Ich weiß ja jetzt nicht wieviele Infos du schon hast, also wäre hier mal ne Seite...


    Demodikose des Hundes


    Hier werden auch die verschiedenen Formen beschrieben.

    Bei unserer alten Hündin ist die Problematik mit den Demodex nicht sooo wahnsinnig ausgeprägt, die Tierchen kommen seit letztem Jahr wohl im Zshg. mit einer Kontaktallergie zum Zuge.
    Hier ist der springende Punkt einfach das Immunsystem.
    Da sie noch ein paar andere Baustellen hat werde ich auch die normal gebräuchlichen Medis nicht verwenden, sondern naturheilkundlich behandeln. Was aber keinesfalls bedeutet, dass es "schneller" geht.

    Aber wie gesagt, die Demodikose ist bei uns nicht das Hauptproblem.

    Im "Gesunde-Hunde-Forum" gibt es einen sehr ausführlichen Thread über einen sehr schwer an Demodikose erkrankten Hund.
    Und auch dieser zeigt aber, dass es - egal wie behandelt wird - lange dauern kann.

    Gute Besserung!

  • Bei Abby habe ich es nur mit gesunder Ernährung und Immunstärkung in den Griff bekommen...die Stellen äußerlich behandeln mit koll. Silber oder Vulnoplant...

    Chemiekeulen kämen mir bei sowas nicht an den Hund.

    Wenn jemand ein Problem mit mir hat, kann er es behalten. Es ist ja schließlich sein´s !


    • Offizieller Beitrag

    die Stellen äußerlich behandeln mit koll. Silber oder Vulnoplant...


    KS ist gut, damit sich die Haut nicht noch entzündet....gegen die Demodex-Milben selbst hilft es aber leider nicht Jessy.

  • Unser Hund, Socke ist auch mit Demodex besiedelt. Wir waren an der Uniklinik und die Dermatologin hat uns zuerst das Medikament "Advocate" verschrieben. Das ist eine Flüssigkeit, die man aufs Fell aufträgt, die allerdings dann den gesamten Körper des Hundes behandeln sollen. Bei uns hat das ganze leider nicht zu einer Ausrottung der Milben geführt. Zusätzlich musste er 1x die Woche mit Chlorhexidin gewaschen werden. Allerdings geht es dem Hund so gut, dass auch die Dermatologin meinte, dass man mit einer weiteren Therapie noch warten sollte, da es natürlich wie bei jedem Medikament Nebenwirkungen geben kann. Bei deinem Hund ist Zuwarten wohl keine Option ?

    Uns hat man dann drei Optionen präsentiert: 1) Interceptor (Handelsname); Wirkstoff Milbemycin: Ist zumindest in Österreich nicht als Einzelpräparat erhältlich; Deutschland ist es glaube ich leider auch so. Hätte das beste Nebenwirkungsprofil; lt. Dermatologin müsste man Interceptor allerdings importieren (wird in Spanien und Italien als Herzwurmtherapie eingesetzt; Herzwürmer sind in Ö und D nicht soooo verbreitet, daher kein Markt für die Pharmakonzern); Der Import soll einige 100€ kosten bei ausreichend langer Therapie :(.
    2) Milbemax (Handelsname) Wirkstoffe: Milbemycin ABER leider auch Praziquantel; bei unserem Hund wäre es eine (inoffizielle) Option das Katzen Milbemax zu verwenden, da dieses eine geringer Dosis Praziquantel enthält. Allerdings gibt es dazu sogut wie keine Daten und es ist ein gehöriges Risiko damit verbunden.
    3) Ivomec (Handelsname) Wirkstoff (Ivermectin): Ist sehr wirksam allerdings für manche Hunderassen die eine speziellen Gendefekt haben angeblich auch schon in relativ geringen Dosen toxisch. Lt. Dermatologin ist eine langsame Steigerung mit wöchentlicher Dosiskontrolle zu empfehlen, da man gerade bei einem Mischling nicht 100%ig sagen kann ob nicht eben dieses Gen irgendwie in seinen Genpool geraten sein könnte.

    Sind wohl alles keine wirklich tollen Alternativen. So wurde es auf jeden Fall von der Dermatologin präsentiert.

    Kefir haben wir unserem Hund auch noch gegeben.

    Lg

    • Offizieller Beitrag

    Bei uns hat das ganze leider nicht zu einer Ausrottung der Milben geführt.


    Die Milben sind auch immer da, der Körper muss wieder in einen Zustand versetzt werden, in dem diese Besiedelung keine Probleme bereitet.
    Daher ist auch das Immunsystem so wichtig! Kefir ist gut, es gibt auch noch einige andere Möglichkeiten.
    Die Wahl der Mittel hängt aber mit Sicherheit auch von der Stärke des Befalls und dem Zustand des Hundes ab.

    Aber eins ist ganz klar: Ein Zaubermittel, das mal schnell das Problem löst, gibt es nicht :ka:

  • Katja hat ja schon den Link eingestellt. Es ist eine sehr ausführliche und gute Darstellung von Krankheitsbild und deren verschiedenen Ausprägungsformen:

    Merke: Demodex ist nicht gleich Demodex!

    So wird z. B. bei der jugendlichen Demodikose von einer parasitären Behandlung abgeraten.

    Für hunde2
    Die erbliche Demodikose:

    Zitat

    Für die generalisierte, erbliche Demodikose gelten u.a. folgende Rassen als prädisponiert: Bobtail, Collie, Afghane, DSH, Cocker, Dobermann, Dalmatiner, Deutsche Dogge, Englische Bulldogge, Französische Bulldogge, Bullterrier, Boston-Terrier, Dackel, Chihuahua, Boxer, Mops, Shar-Pei, Beagle und Englischer Pointer.

    Die Hautveränderungen äußern sich zunächst in fokaler oder diffuser Alopezie (Haarverlust) mit Schuppenbildung und Erythem (Rötung der Haut). Der Kopf, manchmal mit Veränderungen, die einer „Brillenbildung“ ähneln, und die Vorderbeine sind häufig als erstes betroffen. Eine Generalisierung erfolgt meist sehr rasch. Bakterielle Sekundärinfektionen treten regelmäßig auf und sind entweder oberflächlich mit Papeln, Pusteln, häufig mit Juckreiz oder tief mit Furunkeln, Zellulitis, Ödemen, Fistelbildung und Schmerz. Auch die Bildung von Komedonen („Mitessern“) sowie Hyperkeratose (Verhornungsstörungen) werden beobachtet.

    Behandlung der generalisierten, erblichen Demodikose
    Die Behandlung der generalisierten Demodikose ist langwierig (mindestens 4-6 Monate) und bedarf einer besonders intensiven Zusammenarbeit zwischen Tierarzt und Tierhalter. Die meisten angeblich „resistenten Fälle“ sind in Wirklichkeit nicht konsequent mit ausreichender Fachkompetenz behandelt worden.

    LG Barbara


  • KS ist gut, damit sich die Haut nicht noch entzündet....gegen die Demodex-Milben selbst hilft es aber leider nicht Jessy.

    Ja Sorry...war so zwischen Tür und Angel...selbstverständlich zum Verhindern von Sekundärinfektionen.

    Wenn jemand ein Problem mit mir hat, kann er es behalten. Es ist ja schließlich sein´s !


  • Sammy hatte einen schweren Fall, sie hatte kaum noch Fell, sehr viele Sekündärinfektionen und sie sah aus wie ein Zombiehund. Mit Atvantix war das nicht mehr zu beheben (das hatte man in Modlawien versucht) und sie musste schnellstmöglich behandelt werden, als sie nach D. kam. Sie bekam medizinische Bäder mit Ectodex, weil sie Ruhe brauchte, da sie vor lauter Jucken und Schmerzen panisch und aggressiv war. Sie bekam drei Bäder im Abstand von 4 Wochen, mit Gabe von Antibiotika, da sie viele Bisswunden hatte, die infiziert waren und ihr Immunsystem nochmehr schwächten. Die ganze Behandlung hat 1 Jahr gedauert und noch heute müssen wir aufpassen.

    Jeder Hund (und Mensch) hat Demodexmilben, sie leben an den Haarwurzeln und treten normalerweise nicht in Erscheinung. Hat der Hund aber Stress, eine Immunschwäche und/oder Sekundarinfektionen, dann können diese Milben zu einem Problem werden. Es juckt, der Hund kratzt/beißt sich. Die Stellen gehen auf und können sich durch den Hundespeichel infizieren. Die Stellen werden behandelt, es verschorft und heilt und juckt natürlich, und die ganze Chose fängt von vorne an.

    Was besonders wichtig ist, ist Sauberkeit. 3 Mal am Tag die befallenen Stellen mit normaler Kernseife und lauwarmen Wasser säubern. Die Wunden werden sauber, Infektionen gehen zurück und der Schorf beim Verheilen juckt nicht so schlimm. Durch das Waschen/sanftes Reiben wird die Durchblutung angeregt, der ganze Körper und das Immunsystem wird gestärkt. Und mit ein/zwei Wochen ist das nicht getan. Wenn die offenen Stellen von einer Demodikose endlich verheilt sind, und das Fell nachwächst, kann die Haut darunter sehr hart und vernarbt sein (gerade bei den schweren Fällen), hier sollte sanfte Massage mit einer Hautcreme oder Babycreme angewendet werden, damit die Haut wieder weich wird.


    Sammy auf den Strassen von Chisinau

    Sammy während ihrer Behandlung, sie musste fast komplett geschoren werden - nur Schwanzspitze und Gesicht wurden verschont

    Sammy heute - fuhlt sich wieder pudelwohl, dort wo sie schwer befallen war, ist die Fellfarbe verändert, deswegen sieht sie so scheckig aus.

    Liebe Grüße,
    Una


    Hundehaare auf der Kleidung? Die beste Art Pelz zu tragen :)

  • Hallo,

    sorry, konnte nicht früher.....vielen lieben Dank Euch allen, hab`s weitergegeben und von Coco auch nen heissen Tip bekommen.
    Hab`s mir auch notiert...wer weiß was noch alles kommt.... :schreiben1:
    Kannte mich ja auch nicht aus, aber jetzt bin ich schlauer. :gruebel::oi:

    Danke & LG
    Anja

    Ich habe große Achtung vor der Menschenkenntnis meines Hundes,
    er ist schneller und gründlicher als ich.

    Otto von Bismarck