Agathe, Ex-Ecarisaj Box 1, geb. Ende 2011, Pflegestelle, Zuhause gefunden

    • Offizieller Beitrag

    Agathe und Betty:


    Oberchaotin Doina


    "Mitten im Winter habe ich schließlich gelernt,
    daß es in mir einen unbesiegbaren Sommer gibt"
    (Camus)

    Das Chaos will anerkannt, will gelebt sein
    ehe es sich
    in eine neue Ordnung bringen lässt.

    Hermann Hesse

    Dieser Beitrag unterliegt dem Urheberrecht, forenfremdes zitieren, kopieren, weiterverbreiten ohne Erlaubnis des Verfassers ist nicht gestattet!

    • Offizieller Beitrag

    Oberchaotin Doina


    "Mitten im Winter habe ich schließlich gelernt,
    daß es in mir einen unbesiegbaren Sommer gibt"
    (Camus)

    Das Chaos will anerkannt, will gelebt sein
    ehe es sich
    in eine neue Ordnung bringen lässt.

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  • Auch, wenn ich mich jetzt wieder unbeliebt mache, ich finde nicht, daß Agathe auf den Fotos "glücklich" aussieht.
    Sie wirkt auf mich auf allen Fotos eher angespannt und am Stress-Hecheln (was ja leider oft als "schau mal, der Hund lächelt" interpretiert wird)

    Und wenn ich an die letzten Berichte und Videos aus RO denke, fehlt es da ja leider noch an Einfühlungsvermögen. :(

    Mich erinnert das oft an "erlernte Hilflosigkeit"...der Hund ergibt sich seinem Schicksal, weil er gemerkt hat, das er ihm nicht entkommen kann, und funktioniert so, wie wir es gern hätten, und leider merkt kaum ein Mensch, daß er sich nur ergeben hat (obwohl, es gibt wohl Menschen, die genau da wollen, daß der Hund keine Eigeninitiative ergreift und sich nur am Menschen orientiert)

    Dieses Foto wirkt auf den ersten Eindruck nett

    aber sie ist an der Leine und hätte nicht ausweichen können, wenn sie gewollt hätte.

    Ich weiß, daß Fotos auch täuschen können (Debbie hat es gehasst, fotografiert zu werden, und sah oft aus, wie ein "geprügelter Hund", deshalb ist es immer schwierig, etwas aus der Ferne zu beurteilen), aber auf Grund der Infos, daß in RO mit überwiegend mit Flooding gearbeitet wird, machen mich die Bilder eher traurig :(

    Ich würde gern mal von Agathe solche Fotos sehen, wo sie ohne Leine, freiwillig entspannt in der Nähe von Menschen liegt =)

    Wie gesagt, Fotos können täuschen, das soll kein Vorwurf sein, manche Hunde reagieren sehr unterwürfig auf den Fotoapperat!

    "Wer in den Abgrund von Qual, welche die Menschen über die Tiere bringen, hineingeblickt hat, der sieht kein Licht mehr;

    es liegt wie ein Schatten über allem, und er kann sich nicht mehr unbefangen freuen. "

    Albert Schweitzer

    Einmal editiert, zuletzt von C.C.Ecco (2. Mai 2015 um 20:29)

  • Ich bin überhaupt nicht deiner Meinung.

    Ich finde Agathe hat Quantensprünge gemacht und das Mädel leistet tolle Arbeit. Odilia zieht sich da ne tolle Pflegestelle ran, auch wenn die Grundbedingungen (dritter oder vierter Stock im Mehrfamilienhaus/ Hochhaus) vielleicht nicht optimal sind. Schon für Ally war diese Pflegestelle das Sprungbrett und das Mädel ist auf den Fotos immer liebevoll und nie stark bedrängend.

    Agathe ist bei Cristina panisch durchs Gehege gesprungen, wenn sie nur Menschen gesehen hat. Jetzt ist zwar noch leicht gehemmt, aber hat in der Nähe der Menschen keinen Stress mehr und ich sehe auch nicht, dass sie das Streicheln bedrohlich findet. Die Leine hängt locker. Für mich sieht es so aus, als ob der Kontakt von ihr ausgeht.

    Nicht jedes Hecheln ist Stress. Auf dem Spaziergang war es warm, das sieht man auf den Bildern. Betty hat auch die Zunge raus. Auf den Liegebildern liegt sie teilweise recht entspannt, keine Deckung suchend, Augen zu.

    Im Auto sind offensichtlich alle drei Hunde freudig aufgeregt, die Körperhaltung ist bei allen sehr aufmerksam und auf die Aussenwelt gerichtet. Sie hat sicherlich Stress, denn auch positiver Stress/ Aufregung ist Stress. Aber Angst sehe ich da nicht, eher gespannte Erwartung. Da wird sich vielleicht auch nur die Aufregung der anderen beiden auf sie übertragen haben.

    Wenn man Ängste beseitigen will, muss man auch daran arbeiten. Das habe ich ja schon immer anders gesehen als du. Man muss dem Hund sicherlich Zeit lassen. Aber man darf nicht immer nur darauf warten, dass der Hund sich von selber Situationen stellt. Manche Hunde scheuen nunmal jede Herausforderung, erst recht, wenn es sie schon negative Erfahrungen gemacht haben. Wenn der Hund nie gefordert wird und auch mal eine Situation bewältigen muss, die er lieber vermieden hätte, kann er kein Selbstbewusstsein entwickeln. Er muss auch die Erfahrung machen, dass man über den eigenen Schatten springt und etwas gar nicht so schlimm ist, wie der erste Anschein vorgegeben hat. Wichtig ist, dass die Situation tatsächlich gut bewältigt wird (war ja gar nicht so schlimm), nicht zulange dauert, zu angstbesetzt ist und danach die Erholungsphase lang genug ist.

    Und dass Agathe ein Hund mit Defiziten und kein fröhlicher, unbedarfter Jungspund wie Betty ist, das ist so und sie wird es nie ganz aufholen können. Trotzdem geht es ihr offensichtlich jetzt zigmal besser als in der Pension, wo sie panische Angst hatte. Das Kämmen findet sie, na ja, so "mäßig". Aber es dauert offensichtlich nicht lange und danach wird sie sich sicherlich besser gefühlt haben- finde es okay.

    Ich drücke Agathe die Daumen, dass sie nun auch die Chance auf ihr eigenes Zuhause bekommt und hoffe, das Mädel nimmt noch den einen oder anderen Schisser auf.

    Notiz an mich: Discdogvideos und Hundefrisbeescheiben an Odilia schicken, das Mädel scheint Interesse dran zu haben.

  • Ihr wisst, ich bin die Letzte, die die Arbeit mit unseren Hunden in RO unkommentiert lässt, aber hier trifft es wirklich die falsche Person, Gabi. Anamaria ist eine von den Damen vor Ort, die das gewisse Händchen und auch Feingefühl haben, im Umgang mit den Hunden. Natürlich ist auch sie nicht allwissend und macht in unseren Augen alles richtig, aber sie hat sehr wohl Einfühlungsvermögen! Das beweisen doch eindeutig die Fortschritte, die Agathe in den letzten Wochen gemacht hat. Wer hätte gedacht, dass sie einmal spazieren geht, oder Auto fährt, ohne in Panik zu verfallen? Das ist viel mehr als ich erwartet hatte, und freue mich nun umso mehr für diese Hündin.

    Wir dürfen einfach nicht verallgemeinern. Ich ärgere mich auch schwarz über gewisse Leute, die nicht erkennen, wann gut ist, obwohl ich mir denke, das müssen die doch merken, müssen die doch sehen, dass sie jetzt einfach zu viel von dem Hund verlangen, das ist doch für jeden Laien offensichtlich...! Aber so unsensibel sind sie ja nicht alle.

    Und "Flooding" ist den Rumänen schon überhaupt kein Begriff. Wenn Du sie mit diesem Wort konfrontierst, wirst Du wohl nur ein Fragezeichen ernten. Es steckt also keine Absicht, im Sinne von "ich arbeite über Flooding", dahinter, wenn der Hund einer suboptimalen Reizüberflutung ausgesetzt wird. Obwohl ich DAS eher selten sehe. Vielmehr sehe ich oft Zwang, der keiner sein dürfte, zum Beispiel beim "an der Leine laufen", oder bei Zusammenführung Hund/Hund, Hund/Katze...

    Nicht sehen bedeutet nicht, dass es nicht passiert - IGNORANZ TÖTET!!!

  • Deshalb hatte ich auch extra geschrieben, daß es auf mich so wirkt und Fotos auch täuschen können!

    Aber es gibt ja auch noch die Texte...Agathe ist bei Christina panisch durchs Gehege gehetzt, wenn sie nur Menschen gesehen hat...und wird dann aus diesem Gehege in eine Etagen-Wohnung verfrachtet, (aus Hundesicht) gefangen in der "Höhle des Feindes (Mensch), ohne jede Fluchtmöglichkeit, ständig der Nähe des Feindes ausgestezt", das ist für mich totale Reizüberflutung.
    Und dann muß sie mehrmals täglich an der Leine nach draußen, ich kann mir halt wirklich nicht vorstellen, daß das ohne Zwang funktioniert hat, schon allein das Brustgeschirr-Anziehen.

    O.K. Tatsache ist, ich habe keine Ahnung, wie die Pflegestelle arbeitet.
    Vielleicht hat Agathe dort auch ein eigenes Zimmer und wurde dort in den ersten ein, zwei Wochen völlig in Ruhe gelassen, daß sie dort in Ruhe fressen und sich lösen konnte , nach diesem "Kultur-Schock" erstmal entstressen konnte, denn das wäre sehr wichtig, unter Stress lernt sich schlecht.
    Vielleicht hat es die PS tatsächlich geschafft, in so kutzer Zeit Vertrauen zwischen sich und Agathe aufzubauen, denn das wäre meiner Meinung nach die Grundvorraussetzung für weiters Arbeiten, z.B. Leinentraining.

    Zitat

    Das beweisen doch eindeutig die Fortschritte, die Agathe in den letzten Wochen gemacht hat.


    Diese Einstellung ist aber sehr gefährlich!
    Ich kannte zwei Hunde, die mit Teletakt erzogen wurden. Sie waren danach absolut keine ängstlichen, unterwürfigen Hunde, sondern noch immer sehr lebhaft, fröhlich und verspielt, nur haben sie sehr schnell sehr gut gehorcht, trotzdem halte ich nichts von solchen Brachial-Methoden (schnelle Erfolge machen mich immer skeptisch!)


    Ich möchte etwas aus einem Buch zitieren (Schreck lass nach von Heike Westedt, Seite 51):

    Zitat


    Mäuschen (eine Katze, Anmerkung von mir) war besonders ängstlich, ....Nach zwei Wochen begannen wir, Mäuschen "zwangsweise"zu beglücken: wie immer suchte ich sie, holte sie dann auf meinen Schoß und schmußte mit ihr solange, bis sie schnurrte. Nachdrei Monaten konnte ich sie das erste Mal streicheln, ohne sie vorher eingefangen zu haben.

    Mäuschen schnurrt und lässt sich sogar freiwillig streicheln, alles richtig gemacht, oder?

    Zitat

    Alle Neuerungen in unserem Haushalt, die Kinder, dere erste Hund, bedeuten ein bis zwei Jahre Anpassungszeit....

    Als Mäuschen bei uns einzog, wollte ich ihr mit "Zwangsschmusen" helfen, ich wollte ihr vermitteln, daß wir es gut mit ihr meinen und sie keine Angst haben braucht....Wir zwingen den Tieren "Glück" auf, setzen uns dabei wiederholt über ihre Grenzen hinweg. So kann kein tragendes Fundament für eine vertrauensvolle Beziehung zwischen Tier und Mensch wachsen, Bei der kleinsten Belastung zeigen sich Lücken und Risse.....
    Dank meines heutigen Wissens und unseres Sohnes Hendrik leben wir heute mit einem ganz anderen Mäuschen zusammen......
    Hendrik hat sich viel Zeit gelassen, eine Beziehung zu der Katze aufzubauen........ sie wurde nur angefasst, wenn sie es wollte und nie länger als gut war.....selbst nach Tierarztbesuchen hat sie direkt wieder Vertrauen zu uns


    Und das ist halt oft das Problem, die Hunde "funktionieren" und das auch relativ entspannt, aber sie haben kein wirkliches Vertrauen in die Menschen, und das finde ich sehr traurig , denn Vertauensaufbau braucht viel Zeit.


    Monatelang wurde nichts mit den Hunden in den Pensionen gemacht, und jetzt auf einmal geht man rasend schnell vorwärts (das ist kein Vorwurf an FiN, ich weiß, daß ihr euch schon lange bemüht).
    Das ist auch kein Vorwurf an die PS ode Pension (Suceac bemüht sich wirklich sehr!), ich befürchte nur, daß die Einstellung ist (leider auch bei vielen deutschen PS), wenn man schnellen Erfolg hat, ist man eine gute PS.

    Ich finde es wirklich klasse, daß sich jetzt in RO endlich was tut und mit den Hunden gearbeitet wird, und ich weiß auch den Einsatz der PS und Pension zu schätzen, aber ich würde mir wünschen, daß man sensibler und mit mehr Einfühlungsvermögen auf die Hunde eingeht, sie haben schon soviel durchgemacht :(

    Gerade für die Angsthunde wünsche ich mir, daß sie lernen, daß man nicht nur halbwegs entspannt mit Menchen leben kann, sondern daß sie Menschen wirklich vertrauen können.

    Michi, wenn Du schreibst, daß die PS wirklich Einfühlungsvermögen hat, glaub ich Dir das!
    Barbara wollte doch schauen, ob sie einen Trainer findet, der nach Ro fährt.
    Vielleicht kann man diese "Angst-Hund"-PS besonders schulen, zum einen, im Umgang mit Angsthunden, zum anderen aber auch, um vielleicht selber Mitarbeiter zu schulen?
    Wenn jemand ein besonderes Händchen für Hunde hat, finde ich das sehr gut und ich finde es dann auch durchaus wichtig, daß derjenige auf sein Bauchgefühl hört aber genauso wichtig finde ich, daß man dann einiges an Hintergrundwissen hat.

    LG,
    Gabi

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    es liegt wie ein Schatten über allem, und er kann sich nicht mehr unbefangen freuen. "

    Albert Schweitzer

  • Auch wenn ich Gefahr laufe mich mit meinem ersten Beitrag unbeliebt zu machen, gehe ich das Risiko ein. Agathe hatte bereits vor dem Umzug ein Adaptil Halsband bekommen und eine Bachblüten Mischung, die speziell für sie zusammen gestellt wurde. Diese Kombination zeigte eine sehr gute Wirkung, Transport und Umzug verlief überraschend gut, Agathe war sehr ängstlich, aber nicht panisch wie vorher in der Pension. Anamaria hat ihr- wie vorher auch Ally die Ruhe gelassen, die sie brauchte. Es wird nichts erzwungen und ganz sicher nicht mit brachialen Methoden gearbeitet. Allein die Tatsache, dass auch Agathe wochenlang ihre "Geschäfte" in der Wohnung verrichtet hat, zeigt doch schon, dass Anamaria über Einfühlungsvermögen verfügt, Vertrauen aufbaut und geduldig in winzigen Schritten mit den Angsthunden arbeitet. Ich bin sicher, dass in Rumänien kaum jemand einen Angsthund im Haus aufnimmt, der sich dort auch noch über zig Wochen löst, geschweige unter erschwerten Umständen in einer Wohnung. Gabi, ich finde es schade, dass die positive Arbeit die Anamaria leistet, so angezweifelt und in Frage gestellt wird und nur negativ gesehen wird. Ich stehe zu der Entscheidung die ich für Agathe getroffen habe, wie auch zuvor für Ally und werde Anamaria mit Sicherheit wieder eine Angstnase anvertrauen, wenn die Maus ein Zuhause gefunden hat.

    LG Odilia

  • Hallo Odilia,

    willkommen im Forum!

    All das, was Du jetzt schreibst, sind Sachen, die nicht bekannt waren.

    In diesem Thread steht zum Beispiel im Beitrag vom 31.01., daß Agathe in die PS zieht, Anfang März steht, daß sie seit Ende Februar die Bachblüten und das Halsband bekommt. Das liegt wohl daran, daß die Berichterstattung hinterherhinkt, aber daß kann man ja nicht wissen.
    Wenn sie die Sachen schon vorher bekommen hat und diese auch schon gewirkt haben, sieht das ja schon wieder ganz anders aus.

    Ich hatte auch geschrieben, daß ich nicht weiß, wie die PS arbeitet, ich hatte nur geschrieben, wie es meiner Meinung nach am Besten wäre.
    Und Du bestätigst ja jetzt eigentlich genau das, daß die PS so arbeitet!

    Dann sind wir also absolut einer Meinung und ich freu mich, daß so eine tolle PS gefunden wurde!

    Und ich finde es gut, daß du jetzt im Forum bist.
    So können eventuelle Missverständnisse viel eher geklärt werden. =)

    LG,
    Gabi

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    Albert Schweitzer

  • Gabi, ich finde es schade, dass die positive Arbeit die Anamaria leistet, so angezweifelt und in Frage gestellt wird und nur negativ gesehen wird.

    Das sehe ich genauso. Ich habe mich gestern abend sehr geärgert und deswegen auch nicht mehr geschrieben. Da wird wild interpretiert, nichts anderes ist das. Es wird nicht nachgefragt, sondern unterstellt. Da werden Stressssymptome in Fotos gedichtet und wenn das nicht reicht, wird mal eben ein Bild totaler Reizüberflutung skizziert (hast du in der Wohnung gesessen und Agathe zugeguckt?), auch wieder ohne jedes Hintergrundwissen.

    Ich bin ja schon sehr kritisch und leide manchmal bei einem Foto oder einem Video. Da ist dann aber auch das Leiden des Hundes in der Situation offensichtlich zu sehen.

    Ende Februar ist Agathe in die Pflegestelle gezogen, Ende April gibt es erste Gassibilder. Das sind zwei Monate.

    Zitat

    und jetzt auf einmal geht man rasend schnell vorwärts

    Nennst du das rasend schnell?

    Und was soll jetzt das mit dem Teletakt? Erst Flooding, dann Teletakt. Nochmal: es gibt keine Anhaltspunkte auf den Bildern, dass in irgendeiner Weise Zwang auf den Hund ausgeübt wurde.

    Und nein, Ich kenne keine Trainer, die nicht mit Hunden arbeiten.

    Zitat

    Vielleicht hat Agathe dort auch ein eigenes Zimmer und wurde dort in den ersten ein, zwei Wochen völlig in Ruhe gelassen


    Genau so lernen Hunde nichts. Es wird nicht kommuniziert, es gibt keine Umweltreize. Genau das ist das, was ja in den Pensionen mit den Hunden gemacht wurde, weswegen sie keine Fortschritte, sondern teils sogar Rückschritte gemacht haben. Rückzugsmöglichkeiten brauchen diese Hunde, keine Frage. Aber was sie nicht brauchen, ist ein sich selbst überlassen.

    Ich bin grad ziemlich wütend, nicht so sehr über den ersten Beitrag. Aber dann nochmal und nochmal nachlegen zu müssen, obwohl sowohl Michaela als auch Odilia sich wirklich Mühe geben, deine Interpretationen zu widerlegen...


  • Wenn man Ängste beseitigen will, muss man auch daran arbeiten. Das habe ich ja schon immer anders gesehen als du. Man muss dem Hund sicherlich Zeit lassen. Aber man darf nicht immer nur darauf warten, dass der Hund sich von selber Situationen stellt. Manche Hunde scheuen nunmal jede Herausforderung, erst recht, wenn es sie schon negative Erfahrungen gemacht haben. Wenn der Hund nie gefordert wird und auch mal eine Situation bewältigen muss, die er lieber vermieden hätte, kann er kein Selbstbewusstsein entwickeln. Er muss auch die Erfahrung machen, dass man über den eigenen Schatten springt und etwas gar nicht so schlimm ist, wie der erste Anschein vorgegeben hat. Wichtig ist, dass die Situation tatsächlich gut bewältigt wird (war ja gar nicht so schlimm), nicht zulange dauert, zu angstbesetzt ist und danach die Erholungsphase lang genug ist.

    Das sehe ich nach meinen Erfahrungen mit Juli mittlerweile ähnlich.
    Wir wären nicht, wo wir sind, wenn ich sie ausschließlich „gelassen“ hätte.
    Sicher, muss man den Hund dabei begleiten und nicht in Situationen zwingen, von denen man weiß, das kann nicht gehen.
    Und manche Dinge gehen naturgemäß eben eher als andere. Da muss man den Hund auch individuell betrachten.
    Aber peu à peu die Reize steigern und auch Situationen anbieten ist der Entwicklung durchaus förderlich.

    Bei uns war es z. B. wichtig, den Hund möglichst schnell anfassen zu können - bei einem Langhaarhund ist es nicht so lustig, wenn das nicht geht (Filz, Zecken, Verklebungen v.a. am Popo :rolleyes: )
    Also haben wir das in kleinen Schritten von Anfang an geübt. (noch mal edit: was, nicht heißt, dass ich nicht auch heute noch manchmal einen Luftschnapper abbekomme, wenn die Zecke nicht schnell genug weg ist oder in einer bestimmten Situation das Anfassen dann halt eher suboptimal war… - ist dann halt so.)

    Agathe sieht auf den Fotos für mich nicht so aus, als wenn sie gezwungen wird.
    Solche Körperhaltungen zeigt Juli auch noch hin und wieder. Aber Minuten später geht es weiter als wär nix gewesen.
    Und die Leine abmachen würd ich mich da auch noch nicht trauen.

    edit:

    Huhu Odilia, schön, dass du da bist :)

    “To sit with a dog on a hillside on a glorious afternoon is to be back in Eden, where doing nothing was not boring – it was peace.” Milan Kundera

    http://www.hundepersoenlichkeiten.de
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  • Da muss ich jetzt, als "Angsthunde-PS", auch noch mal meinen Senf dazugeben:

    Ich kann Krinja und Eifelbären nur zustimmen. Zeit lassen ist bei Angstnasen gut und wichtig, aber es gibt welche, die von sich aus nie Kontakt aufnehmen würden und (wie Thorin jetzt bei uns) den Rest ihres Lebens im hintersten Zimmer/Winkel o.ä. des Hauses möglichst unsichtbar verbringen würden, wenn man nicht ein Stück weit auf sie zukommt. Natürlich ist das mit Stress für den Hund verbunden, aber ist es nicht stressiger, ihn für immer in seiner Angst sich selbst zu überlassen, als ihn langsam aus seinem Schneckenhaus wieder herauszuholen, damit er irgendwann doch an den Punkt kommt, das Leben wieder genießen zu können?


    Wir haben eine kleine russische Pflegehündin hier (Molly, siehe Video im Thread von Velvet/Negruta, das erste Video von ihr, denn filmen lässt sie sich normalerweise noch nicht), die zu Beginn auch superängstlich war. Sie war eigtl. nicht eingeplant und kam zusätzlich und hatte keine Beschreibung, die auf einen Angsthund schließen ließ, sonst hätten wir sie nicht genommen, denn unsere PS war voll und die Rückzugsmöglichkeiten somit begrenzt.
    Molly hätte sich sicher in unserer Scheune auf Nimmerwiedersehen vergraben. Der Platz dort war aber besetzt und der Hund dort hat die Scheune verteidigt, so dass für Molly nur die "Rückzugsmöglichkeit" unter der Bank im Flur blieb. Das war sicherlich hart für die Maus, aber sie sah Tag für Tag und Stunde für Stunde, wie das Leben hier bei uns abläuft. Die anderen Hunde liefen vorbei oder spielten, wir gingen vorbei und ihr passierte nichts. Und sie sah, wie wir die anderen ins Geschirr stecken und dann mit ihnen raus gingen...und auch wenn es viele Wochen gedauert hat, bis sie letztlich freiwillig im Tagesablauf unter ihrer Bank vorkam, um unsere Blicke oder Berührungen auszuhalten oder einfach z.B. in der Küche mit dabei zu sein, mit Ausgehen wollte sie unbedingt. Schon nach ca. 2 Wochen stand sie todesmutig vor der Tür und ließ sich ein Geschirr anziehen und durfte mit raus. Anschließend sahen wir sie den ganzen Tag (bis zur nächsten Gassirunde) nicht mehr. Wenn Fremde kommen verschwindet sie immer noch unter ihrer Bank. Bei uns ist sie im Haus mittlerweile ein ziemlich normaler Hund.
    Das sie mit Gassigehen wollte, war allein ihre Entscheidung, niemand hat sie gezwungen. Sie hat die Begeisterung der Hundekumpels gesehen und wollte auch mit. Aber hätte sie in einem extra Zimmer gelegen oder in der Scheune, hätte sie das nicht mitbekommen können und würde vielleicht heute noch dort liegen.
    Molly ist ein sehr sozialer Hund mit anderen, wenn sie andere Hunde erst mal kennt. Vor fremden Vierbeinern hat sie fast soviel Angst, wie vor Zweibeinern. Die anderen Hunde in unserem Rudel mögen Molly jedenfalls alle und sie ist ein begehrter Spielkamerad und so ist sie mittlerweile gut beschäftigt und spielt viele Stunden. Sie fährt mittlerweile am besten Auto von allen und macht in der Hundeschule seit neustem Agility. Hätten wir sie nicht ein bisschen zu ihrem Glück gezwungen, gebe ich Brief und Siegel, dass sie immer noch in ihrem Schneckenhaus leben würde.
    Sie wird auf beide Forentreffen mitkommen. Und Ihr werdet einen verängstigten Hund sehen, den ich vermutlich aufs Gelände tragen muss. Keiner wird glauben, dass die Maus Hundesport macht oder als einzige in der Lage ist, hier mit unserem Thorin ein bisschen Kontakt aufzunehmen, quasi sowas wie Thorins Therapiehund. In ihrem Rudel ist sie ein selbstbewusste, neugierige, pfiffige junge Hundedame geworden, die ihre Lebensfreude wiederentdeckt hat. Und ich behaupte mal, dass sie das nicht geworden wäre, wenn wir sie nur in Watte gepackt hätten. Wir sind superstolz auf Molly und zwischendurch zeigt sie uns, dass sie auf sich auch stolz ist, wenn dieser "na, wie habe ich das gemacht? Hättet ihr mir nicht zugetraut, oder?" - Blick kommt.

    Wir hatten jede Menge Angsthunde hier und sie sind jetzt alle ganz tolle Fellnasen, die endlich ein schönes Hundeleben haben und Dinge tun, die wir ihnen zu Beginn niemals zugetraut hätten. Und im Laufe der Jahre wurden die Fälle schwieriger, die wir uns zugetraut haben und brauchten länger, bis positive Veränderungen zu sehen waren (Klara, seit 1,5 Jahren hier; Molly seit 1 Jahr hier). Und Thorin (6 Monate hier) wird sicher noch ein bis zwei Jahre brauchen, denn bei ihm kommt hinzu, dass er sich notfalls zur Wehr setzen würde. Aber er ist das Paradebeispiel dafür, dass nichts besser wird, wenn man ihn total in Ruhe lässt. Ca. 6 Monate, um ihn mal zufällig, ganz vorsichtig am Kopf berühren zu können, woanders hält er es überhaupt nicht aus und die kleinste Veränderung in der Umgebung wirft uns wieder um Wochen zurück. Und in seine Nähe kommen wir erst, seit wir ihm die Rückzugsmöglichkeit in der allerhintersten Winkel verbaut haben. Von sich aus ergreift er die Flucht. Kann er nicht weg, hat er erst zur Verteidigung tendiert, mittlerweile kann ich mich neben ihn setzen. Sein Problem ist, dass er sich nicht von den anderen Hunden mitziehen lässt, ihr Verhalten abguckt, wie Molly. Es wird lange dauern, bis er Fortschritte macht, dabei hat man immer das Gefühl, er möchte schon, aber er kann einfach noch nicht über seinen Schatten springen.

    Bei den meisten geht das jedoch alles sehr viel schneller und manchmal drehen sie den Spieß auch innerhalb von ein paar Stunden um und sind plötzlich wie ausgewechselt. Ich hoffe, bei Thorin fällt die Mauer, die er um sich herum aufgebaut hat auch irgendwann, damit er endlich wieder froh sein kann.

    Ich freu mich sehr, dass auch Agathe die Möglichkeit bekommen hat, aus ihrem Schneckenhaus zu kommen. Und besonders auf den Bildern im Auto meine ich, schaut sie doch schon sehr neugierig in die Welt!?

    Und Odilia, schön, dass Du jetzt im Forum bist.

    Chris

    (mit Molly, Astra, Stella, Thorin und Magic)

    "Wir sind verantwortlich für das, was wir tun, aber auch für das, was wir nicht tun!" (Voltaire)

  • So, wie die Ängste der Hunde ernst genommen werden, so würde ich mir ein Verhalten gegenüber der Menschen wünschen, die sich ebenfalls Sorgen machen, bzw sich um einen Hund ängstigen.
    Auch ich bin begeistert von Agathes Fortschritten und konnte Angst in ihrem Gesicht nicht empfinden aber Gabi hat es offensichtlich so wahrgenommen.... Es muß doch hier, im Forum, möglich sein, darüber zu sprechen, zumal das Thema in letzter Zeit öfter angesprochen wurde und dadurch bedingt, vielleicht eine gewisse Sensibilität gegeben war.

    Manchmal lässt man sich von seinen Gefühlen hinreissen und interpretiert falsch, kann passieren, leider, man hat eben auch seine eigenen Ängste und Befürchtungen.

    Aber es ist schön und ich freue mich, dass Odilia sich angemeldet und Aufklärung gegeben hat. Vielen Dank!!!

    Und Anamaria macht ihre Arbeit sehr liebevoll und ich sende ihr hiermit ganz herzliche Grüße und ich hoffe, dass sie uns weiterhin mit Fotos versorgt. :)

    lieben Gruß,

    Petra

    Es gibt kein Wort des Trostes in irgendeiner menschlichen Sprache für Versuchstiere, die nicht wissen, warum sie sterben müssen.

    Ein Überlebender von Hiroshima

  • Danke, Petra!

    Ansonsten, hat eigentlich jemand meine Posts richtig gelesen oder nur das, was Barbara mir unterstellt?
    (ist jetzt nicht pampig gemeint, weiß nicht, wie das schriftlich rüberkommt!!!)

    Ich habe nie geschrieben, daß man gar nicht mit den Hunden arbeiten soll, aber ich finde es wichtig, daß ein Hund relativ stressfrei (und damit meine ich den negativen, schädlichen Stress, unter denen Angsthunde ja nun mal oft stehen) sein sollte. Und das setzt für mich Vertrauen voraus, weshalb man, bevor man mit Trainingsübungen wie BG anziehen o.ä. beginnt, eine Vertrauensbeziehung aufbauen sollte.
    Und ja, auch Vertrauen muß man sich er-arbeiten!
    Ich bin aber auch der Meinung, daß man echtes Vertauen nicht erzwingen kann, weder mit Zwangsfüttern, noch Zwangsstreicheln oder sonstigen Zwangsmaßnahmen, nach dem Motto "da muß er durch, dann merkt er schon, daß es nicht schlimm ist"


    Aber abgesehen davon verstehe ich nicht, warum Barbara jetzt so ein Bashing betreibt, hat sie doch selber hier in Post 16 bemängelt, daß Agathe mindestens einen Kettenwürger, aber wohl eher einen Stachler um hat!
    Könnte man ihr auch unterstellen, sie wirft der PS vor, mit Stachler zu arbeiten.
    Außerdem hatte ich auch immer geschrieben, daß es auf mich den Eindruck macht, also letztendlich auch nichts anderes.

    Aber das alles hat auch gar nichts mehr direkt mit Agathe zu tun.

    Ich habe da einen ganz anderen Verdacht:
    @krinja
    Barbara, wenn Du ein Problem mit mit hast, dann schreib mir doch einfach eine PN und wir klären das wie Erwachsene!

    Ansonsten möchte ich einen Mod bitten, das hier ab einschließlich Post 24 abzutrennen, in den Sandkasten zu verschieben und zu schließen!


    LG,
    Gabi

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    Albert Schweitzer

  • Ähhh, ich finde hier findet überhaupt kein Bashing statt ?(
    Ich wundere mich, dass das hier direkt so ausgelegt wird.
    Aber vielleicht hab ich ja was verpasst? :ka:

    Ich möchte mich nu auch nicht mit meinem in keinster Weise so gemeinten Beitrag im Sandkasten wiederfinden.
    Ich denke, das wird Eisfee z. B. auch nicht anders gehen.

    Klärt das doch bitte unter euch beiden - und lasst wegen mir eure Posts löschen, wenn ihr mögt.
    Aber die neutralen Dinge, die einfach von Erfahrungen mit Angsthunden berichten einfach mit abzubügeln als „Sandkasten“ finde ich nicht angemessen, sorry.

    edit: Ja, natürlich habe ich deine Beiträge gelesen. Du hast da vielleicht im Detail eine andere Sichtweise - aber wie ich schon sagte: es ist ja auch individuell vom Hund abhängig.

    “To sit with a dog on a hillside on a glorious afternoon is to be back in Eden, where doing nothing was not boring – it was peace.” Milan Kundera

    http://www.hundepersoenlichkeiten.de
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  • Normalerweise, wenn ich zu irgendwas meine Meinung schreibe, und jemand hat dann eine ganz andere Meinung dazu, antworte ich nicht mehr darauf, weil es dann nur so ein hin und her gibt...ich hab kein Problem damit, die Meinung des anderen stehen zu lassen, genauso, wie ich erwarte, daß man meine Meinung stehen lässt.
    Was ich aber überhaupt nicht mag ist, daß man mir Sachen unterschiebt, die ich so gar nicht gesagt habe....oder drücke ich mich so missverständlich aus? (die Frage ist nicht ironisch gemeint, schreiben war noch nie meine Stärke, deshalb telefonier isch auch lieber, und deshalb konnte ich Barbara bisher auch immer ganz gut leiden, obwohl sie ja auch oft nicht so freundlich rüberkommt, ich dachte, ihr ging es so wie mir...sie meint es nicht so)

    Das Problem ist aber, das hier sollte gar keine Diskussion über Angsthunde werden.

    Ich habe nur meinen Eindruck zu den Fotos geschrieben, im Hinterkopf die letzten Videos vom Leinentraining einiger Pensionshunde, das j avon einigen hier bemängelt wurde (und ich hatte den Eindruck, daß Petra als einziges meine Posts richtig gelesen hätte, weil sie verstanden hat, wie ich es meinte)

    Ich finde trotzdem, daß das alles nichts hier in diesem Thread zu suchen hat, es ist ja Agathes Vermittlungssthread.

    Vielleicht könnte man es ja in die Plauderecke verschieben, oder hast Du eine andere Idee?

    "Wer in den Abgrund von Qual, welche die Menschen über die Tiere bringen, hineingeblickt hat, der sieht kein Licht mehr;

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    Albert Schweitzer

  • Ich denke, wir haben alle hinreichend unsere Sichtweise der Dinge klargelegt. Belassen wir es doch einfach dabei und wenn es doch noch etwas zu klären gibt, was im Ton vielleicht falsch angekommen ist, dann per PN. Es geht uns doch ums gleiche Ziel, auch wenn der Weg dorthin nicht zwingend immer der Gleiche sein muss.


    Gabi hat Recht, dies hier ist Agathes Thread und zu ihr sollten wir dann nach dem etwas umfangreicher gewordenen Ausflug in die Welt der Angsthunde auch zurückkehren, allerdings ohne den halben Thread im Sandkasten verschwinden zu lassen  :zwinker:

    Chris

    (mit Molly, Astra, Stella, Thorin und Magic)

    "Wir sind verantwortlich für das, was wir tun, aber auch für das, was wir nicht tun!" (Voltaire)

  • Dann muß ich jetzt aber auch noch mal meinen Senf dazu geben, weil ich irgendwie das Gefühl habe "auf der anderen Seite" zu stehen :(

    @ Eisfee
    Chris, genau das, was Du mit Molly beschreibst, so läuft es hier mit Alisa.
    Alisa hat das Gästezimmer als "Fluchtort", aber das ist nicht irgendwo weit abgeschieden, das ist neben dem Wohnzimmer, also man geht durch das Wohnzimmer ins Gästezimmer (eigentlich eher Hundezimmer)
    Alisa hat von Anfang an unseren Tagesablauf mitbekommen...aber aus sicherer Entfernung...sie konnte isich ganz entspannt an unseren Tagesablauf gewöhnen.
    Alisa hat sich dann GsD auch an den anderen Hunden orientiert, aber ganz anders als Molly...sie begann, sich immer mehr frei in der ganzen Wohnung zu bewegen, aber anfassen...nee. Vom Brustgeschirr-Training sind wir noch etwas entfernt.
    Du schreibst ja, daß Molly freiwillig mitwollte, und genau das finde ich wichtig!!!...Auch, wenn ihr das BG anziehen und an der Leine laufen sicher noch unangenehm war, aber sie wollte von sich aus.
    Und das finde ich so wichtig, daß man die Hunde kommen lässt.

    Was mir z.B. bei Alisa auffällt:
    seit sie mit auf die große Wiese kommt, lässt sie sich dort wesentlich entspannter kraulen...völlig frieiwillig, wahrscheinlich weil sie weiß, daß sie dort im Notfall jederzeit entkommen kann. Wenn ich sie hier im Haus steichel, ist sie angespannter (deshalb halte ich auch nix von "Zwangsstreicheln")

    Vielleicht ist es auch noch ein Unterschied, daß ich immer ES bin und nicht PS.
    Sicher ist das Ziel einer PS, daß der Hund die alltäglichen Dinge lernt, die ein "normaler, deutscher" Hund können muß.
    Mein "Ziel" ist es, ein neues Familienmitglied aufzunehmen, das sich hier Zuhause und geborgen fühlen soll.
    Wenn Alisa abends neben mir auf dem Sofa soo entspannt schläft, daß sie offensichtlich träumt (rennen im Schlaf), dann freut mich das total...sie weiß, daß sie auch in meiner Gegenwart sicher ist (das ich sie nicht mit Zwangsstreicheln bedrohe), und das ist mir tausendmal wichtiger, als das sie jetzt bald mal lernt, an der Leine zu laufen.
    Sicher wird sie das auch noch lernen... und sie wird es dann auch ganz bestimmt lieben...aber das hat alles noch Zeit!

    "Wer in den Abgrund von Qual, welche die Menschen über die Tiere bringen, hineingeblickt hat, der sieht kein Licht mehr;

    es liegt wie ein Schatten über allem, und er kann sich nicht mehr unbefangen freuen. "

    Albert Schweitzer

  • Auch wenn wir PS sind, ist das Ziel nicht, in jedem Fall einen vermittelbaren Hund zu bekommen, denn wenn es nicht geht, bleibt er halt bei uns (siehe Thorin). Die Hunde sind halt alle verschieden und im Grunde machen wir dasselbe, nämlich mit viel Geduld zu versuchen, Vertrauen zu gewinnen und sie das Alltägliche zu lehren. Und ich sage mal, 90% nehmen das irgendwann an. Wir sind nur bei den ganz Hartnäckigen, die den Kopf zumachen, verschiedener Meinung. Erfahrungswerte halt. Geschnappt und Zwangsbekuschelt wird hier auch keiner.

    Chris

    (mit Molly, Astra, Stella, Thorin und Magic)

    "Wir sind verantwortlich für das, was wir tun, aber auch für das, was wir nicht tun!" (Voltaire)