Problem mit Tierschutzvertrag

  • Hallo,


    habe hier im Forum schon den Beitrag: Tierschutzverträge auf dem Prüfstand gefunden, doch irgenwie
    komme ich mit meinem Schutzvertag nicht klar.

    Möchte über eine Orga eine Hündin aus Polen. Die Hündin ist nicht kastriert, hab mit denen vor ein paar Wochen telefoniert,
    da ich mir noch nicht sicher bin, ob ich den Hund überhaupt kastrieren lassen möchte und wenn dann nur in Deutschland.
    Als Antwort kam, da könnte man dann ja schauen, wenn der Hund in Deutschland ist.

    Ich muss ehrlich sagen, ich hab mich auch noch nie mit Schutzverträgen beschäftigt. Die Vorkontrolle ist super gelaufen.
    Vor 2 Tagen bekam ich dann den Schutzvertrag. Indem stand, dass ich meinen Hund kastrieren lassen muss. Das ich ihn
    regelmässig Impfen lasse, Wurmkuren mit ihm mache, Gegen Zecken und Flöhe schütze usw. . Vertragsstrafe 1000 Eur.

    Ich hab echt gestaunt. Ist das bei den Orgas der Normallfall ?

  • Was mich auch noch wundert, muss der Eigentümer nicht im Vertrag stehen. Die Orga ist nur als Vermittler angegeben.
    Eigentümer sollte wohl das Tierheim im Polen sein. Ob das alles rechtens ist? Ich hab ja dann auch erstmal rausgefunden,
    dass ich nur der Besitzer bin. Aber den Vertrag hab ich noch nicht unterschrieben.

    Ich hab dann nochmal meine Ansprechpartnerin bei der Orga wegen der Kastration angemailt. Die hat dann mit ihrer
    Vorsitzenden darüber gesprochen. Tja es bleibt so im Vertrag. Was ich im Internet gefunden habe. Ein Urteil des AG Alzey,
    da hat auch jemand gegen ein Tierheim wegen der Kastration geklagt und Recht bekommen. Verstösst gegen das Tierschutzgesetzt.

    Bin echt am Überlegen, ob ich den Vertrag unterschreibe. Ein Freund von mir hat einen Hund aus einem Tierheim wo
    er Eigentümer ist und nicht noch soviel anderer Schnickschnack drinsteht. Vielleicht sollte ich mich da mal umschauen.
    Aber ich hätte eben gern den Hund aus Polen. Echt Klasse.

    Kann die Orgas verstehen das sie sich absichern aber es geht auch anders

  • Finde es echt interessant das so wenig Antworten kommen. Ich nehm mal an, dass auch Einige hier im
    Forum, solche Verträge unterschrieben haben. Anscheinend scheinen ja solche Verträge ok zu sein? Na ja, so wird das dann wohl immer weiter mit solchen Verträgen gehen ?

  • ich kann dir leider nichts dazu sagen
    ich selber unterschreibe solche verträge nicht -wo ich weiß das der hund nicht mein eigentum sein wird

    lg dagmar


    Rassismus

    fängt da an
    wenn Mensch denkt
    Es sind ja nur

    TIERE

  • Hallo Olli 69...
    zu den Veträgen kann ich dir nicht viel sagen...


    aber so eine kurze Vorstellung deinerseits wär doch nett. :oi:

    Wieso möchtest du einen Hund aus Polen...welche Orga...weshalb nicht kastriert :denk: Die Kastration kostet in Deutschland bestimmt um einiges mehr 8)

    hast du schon einen Hund gesehen den du gerne adoptieren möchtest?

    Grüsse Salome

  • Hallo Salome,

    bin 42.... und hatte bis vor kurzem einen Berner, der leider mit 10 Jahren verstorben ist.

    Bei uns gibts leider in der Nähe kein Tierheim. Deswegen habe ich mich mal im Internet bei verschiedenen Orgas und Tierheimen umgeschaut und bin dann irgendwie bei dieser Orga und dieser Hündin hängengeblieben. Die Orga möchte ich aber nicht nennen. Die Tiere werden in dem Tierheim in Polen jetzt nach und nach kastriert. Da fehlt es an Geld.Auch einige Tierheime( in Deutschland), die ihre Schutzverträge ausnamsweise online gestellt haben, hatten nur Verträge bei denen man nur Besitzer bleibt. Ausser wie oben schon mal geschrieben das Tierheim wo mein Freund einen Hund geholt hat.

  • Also Kastrationsklauseln und ein Passus mit in etwa " man verpflichtet sich das Tier artgerecht zu versorgen und ihm die nötige medizinische Versorgung zukommen zu lassen " ist durchaus üblich.
    Ob ich mir allerdings gegen saftige Vertragsstrafen vorschreiben lassen würde wie oft ich meinen Hund zu impfen oder entwurmen habe.... :ka:

    Ich sehe es so: Wenn du den Hund unbedingt willst, musst du wohl Kompromisse eingehen. Ansonsten unterschreibe den Vertrag halt nicht und schau dich nach einer anderen Orga und einem anderen Hund um.

    Wenn jemand ein Problem mit mir hat, kann er es behalten. Es ist ja schließlich sein´s !


  • In dem Schutzvertrag unserer Hündin steht, dass sie nach drei Jahren in unseren Eigentum übergeht,
    So lange gehört sie dem Verein wo wir sie her haben, kastriert war sie schon ....
    Das mit den Impfungen etc. Steht auch drinne aber nicht gegen eine Summe einer Vertragsstrafe ...
    Wir wollten diesen Hund, deshalb haben wir es unterschrieben.

    Liebe Grüße sendet Steffi und ihre Fellnasen

  • Steht denn in dem Vertrag, dass du nicht Eigentümer bist? Wie auch immer, die Klausel würde mich nicht weiter stören, aber ich hatte die auch noch nie in einem Vertrag. Wenn du deine Hündin nicht kastrieren lassen möchtest, wäre mir das aber wohl auch zu unsicher, falls es zu einem Rechtsstreit kommt.
    Deshalb nehme ich gerne die italienischen Hunde, die sind in den allermeisten Fällen bereits kastriert und ich brauche daran keinen Gedanken mehr zu verschwenden.

    Liebe Grüße von Kerstin
    "Jeder schließt von sich auf andere und berücksichtigt nicht, dass es auch anständige Menschen gibt." (Heinrich Zille)

  • Es ist ein sehr schwieriges Thema und in einem Tierschutzforum bekommst du sicherlich etwas andere Antworten als in einem Hundeforum.

    Ich persönlich finde es gut, dass viele Auslandstierschutzvereine sorgfältiger vermitteln, als manche örtliche Tierheime. Es gibt immer noch Tierheime, die dir nen Hund ohne Beratung und ohne Vorkontrolle in die Hand drücken. Wenn es nicht klappt, gibst du ihn halt wieder zurück.

    Auf der anderen Seite finde ich als Halter, dass manche Verträge zu weit gehen. Ich weiß, dass die Verträge bezüglich der Rechtssicherheit immer wieder aufgerüstet werden, wenn es mal wieder ein Urteil gegen einen Tierschutzverein und pro Neuhalter gibt.

    Ich habe Verträge mit Kastrationspflicht und Vertragsstrafe für etliche Zuwiderhandlungen unterschrieben. Und ich weiß, dass der Verein nen guten Anwalt hat und oft gewonnen hat. Der Verein bleibt auch Eigentümer und ist bei Tasso als Eigentümer registriert. Ich habe noch ältere Verträge und habe nach langem Hin und Her durchsetzen können, dass die Tiere nun auf mich registriert sind.

    Diese Regelungen hat der Verein getroffen, weil er in der Vergangenheit teils schlechte Erfahrungen gemacht hat und sich absichern will, im Fall des Falles auf das Tier zugreifen zu können. Dadurch entstehen dann auch solche Knebelverträge. Ich kann aber auch die andere Seite verstehen und bin es ja auch selbst. Man wird unter einen Generalverdacht gestellt und muss im Streitfall vielleicht sogar einen Rechtsstreit führen mit dem Risiko das Tier zu verlieren.

    Wie bereits geschrieben: Es ist ein sehr schwieriges Thema.

    Kastration zu verlangen, ist im Tierschutz nunmal sinnvoll, um Nachwuchs zu verhindern. Ich kann aber auch verstehen, wenn verantwortungsvolle Halter eine Kastration aus gesundheitlichen Gründen ablehnen. Ich bin allerdings auch der Meinung, dass im Auslandstierschutz grundsätzlich schon vor Ort kastriert werden sollte. Oft ist die Haltung ja auch so, dass nicht nach Geschlechtern getrennt wird oder werden kann, so dass es zur Nachwuchsvermeidung nötig ist.

    Wenn du den Vertrag unterschreibst und der Verein auf Durchsetzung besteht, hast du mindestens nen Rechtsstreit. Evtl. verlierst du sogar den Hund, je nachdem wie rechtssicher der Vertrag ist. Das Risiko ist sehr gering, wenn man sich die bisherige Rechtssprechung ansieht. Aber es bleibt.

    Was mich auch stören würde, ist, dass der Verein nur Vermittler ist. Das würde bedeuten, dass wenn du den Hund nicht behalten kannst, der Hund nach Polen zurück muss?

    Wenn ich an deiner Stelle wäre, würde ich den Verein googeln, um herauszufinden, wie die Erfahrungen sind. Zu vielen Vereinen findet man positive und negative Posts.

    Ich hoffe, du findest die für dich richtige Entscheidung.

    LG Barbara

    • Offizieller Beitrag


    Bei uns gibts leider in der Nähe kein Tierheim. Deswegen habe ich mich mal im Internet bei verschiedenen Orgas und Tierheimen umgeschaut und bin dann irgendwie bei dieser Orga und dieser Hündin hängengeblieben.

    Es gibt kein Tierheim bei Dir in der Nähe? Darf ich mal fragen wo Du wohnst?

    Zum Thema Kastrationspflicht im Vertrag möchte ich sagen, dass wir unsere Tiere nur kastriert vermitteltn, ausser die Kitten, dann aber eben auch mit der Auflage zur Kastration. Zum einen kommt es dann erst gar nicht zu Diskussionen und zum anderen kostet eine Kastration in Deutschland ein vielfaches mehr als im Ausland. Da bis Du auf jeden Fall mit einer Summe von 200-300 Euro dabei. Bei kastrierten Tiere ist dies schon in der SG eingeschlossen.

    Wir möchten damit vermeiden, das mit den Tieren "gezüchtet" wird, oder wir plötzlich vor dem Problem eines UPS-Wurfes stehen. (Es gibt genug Hunde).

    Warum überlegst Du, ob Kastra JA oder NEIN? Würdest Du den Hund nicht nehmen, wenn er schon kastriert wäre?

  • Soweit ich mitbekommen habe (und was auch ein RA dem vorherigen Verein erzählt hat) sind solche Verträge schlicht und ergreifend nichtig.

    Eine KAstrationsklausel ist Gesetzeswiedrig, da eine Kastra nicht pauschal ohne medizinische Notwendigkit erfolgen darf.

    Eigentumsvorbehalt ist nidrig, denn sobald eine Gebühr (Schutzgebühr gibt es bei solchen Vertägen bzw im Rechtsspruch in dem Sinne nicht )bezahlt wurde, geht das Eigentum an den Käufer über.

    Vor allem wenn die Salvatorische Klausel fehlt.

    Du kannst also sehr wohl einen solchen Vertrag unterzeichnen, denn du wirst im Falle eines Falles Recht bekommen.

    So wurde das dem Vorstand des Vereines erklärt, bei dem ich mal geholfen habe.

    Nadine

    Die Grausamkeit gegen Tiere und auch die
    Teilnahmslosigkeit gegenüber ihrem Leiden ist eine der schwersten Sünden
    des Menschen. Wenn der Mensch so viel Leiden schafft, welches Recht hat
    er dann sich zu beklagen, wenn er selbst leidet?

  • Hallo,

    danke für die Antworten. Ich muss dazu sagen, dass ich hinsichtlich der Kastration vorgeschädigt bin. Mein letzter Hund musste wegen Prostata Problemen kastriert werden. Danach hat er sich sehr verändert, er wollte die ersten Monate überhaupt nicht mehr spazieren gehen. Hat trotz Futterreduzierung nur noch an Gewicht zugelegt. Was zu anderen gesundheitlichen Problemen geführt hat.

    Im Vertrag steht die Orga ist Vermittler, ich bin Besitzer. Eigentümer nicht angegeben. Ich weiss aus einem Telefonat, dass am Entwurf des Vertrages kein Anwalt beteiligt war. Es gibt im Vertrag eine salvatorische Klausel. Zu der Orga habe ich hinsichtlich Vermittlung der Tiere nichts positives und nichts negatives gefunden. Über eine Dame, die in der Orga arbeitet, hab ich mal negative Äusserungen gelesen.

  • Naja, daß Hunde nach der Kastra dicker werden liegt wohl daran, daß sie einfach zuviel gefüttert werden.
    Ich habe nur kastrierte Hunde, und keiner ist dick, meine Katzen sind auch kastriert und nicht dick.

    Was Wesensänderungen angeht, kann ich bei meinen Hunde nicht mitsprechen, da sie schon kastriert waren. aber ich denke, daß man sich da einfach zum eil viel einredet, bzw etwas sehen will, was nicht da ist....?!

    Nadine

    Die Grausamkeit gegen Tiere und auch die
    Teilnahmslosigkeit gegenüber ihrem Leiden ist eine der schwersten Sünden
    des Menschen. Wenn der Mensch so viel Leiden schafft, welches Recht hat
    er dann sich zu beklagen, wenn er selbst leidet?

  • Naja, daß Hunde nach der Kastra dicker werden liegt wohl daran, daß sie einfach zuviel gefüttert werden.

    Was Wesensänderungen angeht, kann ich bei meinen Hunde nicht mitsprechen, da sie schon kastriert waren. aber ich denke, daß man sich da einfach zum eil viel einredet, bzw etwas sehen will, was nicht da ist....?!

    Die Kastration ist ein schwerer Eingriff in den Hormonhaushalt. Dass es zu vielen gesundheitlichen und verhaltenstechnischen Problemen kommen kann, ist mittlerweile durch viele Untersuchungen belegt. Auch Fettleibigkeit ist eins davon. Die Tierärzte und Biologen, die wissenschaftlich daran arbeiten, die Trainer, die versuchen die negativen Verhaltensauswirkungen in den Griff zu bekommen und die Halter, die negative Erfahrungen mit der Kastration gemacht haben, als

    Zitat

    daß man sich da einfach zum eil viel einredet, bzw etwas sehen will, was nicht da ist.

    abzutun, na ja. :rolleyes: Da fällt mir nur noch ein: Es gibt gute Fachliteratur zum Thema. Auch online kann man sich da einiges an Wissen aneignen.

    Ich habe auch kastrierte Tiere, die keine Probleme habe. Ich weiß aber, dass das nicht selbstverständlich ist.

    LG Barbara

  • So eine Aussage pauschal zu treffen, ohne den Vertrag gesehen zu haben halte ich für sehr bedenklich.

  • Ich hab ja jetzt schon einiges über die Schutzverträge gelesen. Es gibt unterschiedliche Rechtssprechungen dazu.
    Die Problematik ist wohl die, dass diese Verträge nicht gesetzlich geregelt sind und ein Tier als Sache angesehen wird.
    Da müsste sich mal was ändern.

    Ich kann die Orgas verstehen, dass man sich total absichern will. Man muss aber auch meine Seite verstehen, dass ich
    mir über einen solchen Vertrag Gedanken mache. Aber ich selber kenne Menschen, die würden Alles unterschreiben.

    Ich möchte nur vorher Sachen abklären, weil ich echt keine Lust hab nachher einen Rechtsstreit zu führen.

  • Genau das was Krinja geschrieben hat, ist das Problem.

    Ich habe letztens irgendwo eine Studie eines Arztes gelesen, dass die Gewichtszunahme auch bei
    einer Futterreduzierung kommen kann. Halt weil sich die Hormone verändern. Vielleicht finde ich die
    Seite nochmal, dann poste ich den Link.

    Desweiteren gibt es einen interessante Studie, eines Arztes der Uni Greifswald, dass die Tumorhäufigkeit bei unkastrierten Hunden nicht so gross ist wie man vermutet oder eher gesagt, wie es eine Studie von 1969 mal erwiesen hat. Man muss erstmal einen Hund gehabt haben, der nach der Kastration Probleme hatte, dann sieht man das mit anderen Augen.