ZitatAlles anzeigen
Robin und Argus
Unser Pechhund wiegt im Moment 57,9 kg.Robin
Rasse: Deutscher Schäferhund
Geschlecht: männlich/kastriert
Alter: geb. 2002
Schulterhöhe: 65 cm
Im Tierheim seit: 02.03.12Argus
Rasse: Deutscher Schäferhund
Geschlecht: männlich/kastriert
Alter: geb. 2008
Schulterhöhe: 65 cm Im
Tierheim seit: 02.03.12Manchen Hunden klebt das Pech ihr Leben lang an den Pfoten. Robin ist so ein Pechhund. Als junger Hund kam er ins Tierheim Koblenz und wurde von dort vermittelt. Doch vor ca. fünf Jahren trennte sich das Paar und Robin mußte weg. So kam er nach einigem hin und her zu uns ins Tierheim Mayen.
Auch bei uns blieb er nicht lange. Eine Schäferhundbegeisterte und -erfahrene Familie holte ihn zu einer von uns vermittelten Schäferhündin dazu. Alles klappte wunderbar. Man hätte an ein Happy End glauben können. Nun ca. fünf Jahre später ein trauriges Déjà-vu. Das Paar trennt sich und Robin muß weg. Pechhund eben…
Mittlerweile lebte dort noch der vier Jahre alter Schäferhund Argus, der natürlich auch nicht mehr bleiben konnte. Die Hunde waren in der letzten Zeit mindestens 10-12 Stunden am Tag allein, eher länger. Nachbarn beschwerten sich, weil die Hunde ständig bellen würden. Wahrscheinlich weil den Hunden so langweilig war und sich sonst niemand mit ihnen beschäftigte.
So war das natürlich kein Zustand, aber Platz für zwei ausgewachsene Schäferhundrüden hatten wir auch nicht wirklich. Für Robin hätten wir natürlich noch irgendwo ein Plätzchen frei gemacht, er war ja ein Rückgabehund. Aber dann Argus allein im Haus zurück lassen? Das ging doch nicht. Also fragten wir im Tierheim Andernach und Remagen um Hilfe und beide sagten uns Hilfe zu.
Also ließen wir beide am Freitag kommen und waren entsetzt. In einem Schafanhänger wurden die beiden hierher transportiert. Nur mit einer Plane drum herum und drei Streben abgesichert. Auf dem Parkplatz gab es ein riesiges Geschrei, weil Argus ständig dort raushüpfen wollte. Sein “Transporteur” brüllte die gestreßten Hunde an und beförderte sie immer wieder sehr unsanft (nett ausgedrückt!) in den Hänger zurück. Meine Güte, da hätte unterwegs so viel passieren können… Aber das kümmerte diesen Menschen wenig.
Also brachten wir die verstörten Hunde erstmal ins Tierheim und Argus fing schon an zu schreien, als er Robin kurz nicht mehr sah. Wir schauten uns an und wußten sofort, dass wir die beiden erstmal nicht trennen können. Einige Hunde mußten ihre Plätze tauschen, dann konnten die beiden ins letzte Gehege einquartiert werden.
Die Hunde und auch wir kamen nun ein wenig zur Ruhe. Die beiden waren zwar immer noch sehr gestreßt, aber froh über die Wiese laufen zu können und von uns gestreichelt zu werden. Nun konnten wir auch das ganze Ausmaß der Verwahrlosung sehen. Völlig überfettet, Krallen zu lang, Ohren tief verdreckt. Robin hat außerdem noch ein altes unbehandeltes Hämatom über dem Auge. Wie schlimm, dass Hunde unter einer Trennung ihrer Menschen in solch einem Ausmaß leiden müssen…
Robin ist wie Argus ein Schatz, sehr menschenbezogen, sehr lieb. Natürlich ist aufgrund seines Alters und vor allem seines Gewichtes keine Sportskanone mehr, aber trotzdem geht er noch gern spazieren. Er muß nun natürlich unbedingt abspecken. Weniger Futter und mehr Bewegung werden da bald Wunder bewirken. Aufgrund seines Alters wird er es natürlich viel schwerer haben ein Zuhause zu finden. Soll er wirklich ein Pechhund bleiben?Argus ist im Moment genau so überfettet wie Robin. Da er der jüngere und somit aktivere der beiden ist, wird sich das bei weniger Futter und mehr Bewegung bestimmt schnell ändern. Argus ist ebenfalls sehr menschenbezogen und lieb. Er hat natürlich noch mehr unter der Vereinsamung und vor allem Bewegungslosigkeit gelitten, denn als junger Hund steckt er voller Enrgie und Tatendrang. Er hängt sehr an Robin, weil der natürlich sein einziger Halt in seinem trostlosen Leben war. Die beiden zusammen zu vermitteln ist natürlich Utopie und wird nicht klappen. Deshalb wünschen wir uns, dass Argus zuerst vermittelt wird. Denn durch die vielen neuen Dinge in seinem Leben wird er den Abschiedsschmerz nicht so merken.
Kontakt:
Tierschutzverein Mayen und Umgebung e.V.
In der Pluns
56727 Mayen
Tel. (0 26 51) 77 43 8
Fax (02651) 49 47 33
info@tierheim-mayen.de