Kater markiert/uriniert seit ein paar Wochen

Hallo liebe Katzenfreunde,

vielleicht kennt ihr das Problem und habt ein paar Tipps für mich.

Vorgeschichte:
Seit Anfang Februar habe ich einen Kater aus Spanien. Er ist ca. 3 Jahre alt und hat es nicht leicht gehabt. Er ist war in einer Tötungsstation in Spanien. Tierschützer fanden ihn in einem sehr schlechten Zustand und sie mussten ihn erst ärztlich behandeln und aufpäppeln. Er saß länger in einem Käfig bis er in eine Pflegestelle kam. Ein Jahr später habe ich meinen Patenkater zu mir geholt.

Der Kleine ist in einer naheliegenden Stadt abgegeben worden, und wir haben ihn auf Wunsch der PS von einem Parkplatz gepflückt. Gesehen haben wir ihn dann erst zu Hause, als er aus seiner Transportkiste stieg. Für sein Alter viel zu klein, Haut und Knochen. Welpenverhalten, sehr anhänglich. Er miaut noch heute nicht, sondern gurrt bzw. fiept.
Ist hyperaktiv. Was sich inzwischen ein bisschen gelegt hat.

Er hat ein Löwenherz. Vertreibt fremde Kater von unserem Grundstück 8o. Auch bei Hunden hat er keine Angst. Alles was unsere großen Kater ängstigt, läßt ihn kalt. Er hat ja schon viel erlebt.

Er ist unser einziger Stehpinkler, und ich habe geflucht, wenn ich seine vielen Pipi-Bröckchen aus den Katzentoiletten sammeln musste....
Leider benutzt er die Katzenklos gar nicht mehr!!!
Nachdem wir ihn auch rausgelassen haben, fing er langsam an zu markieren - draußen. Das hat sich inzwischen zu seiner Hauptbeschäftigung gemaussert. Und wir ahnten, dass er damit auch drinnen weitermacht.
Bingo

Er markiert/uriniert unser ganzes Haus voll. Jeden Tag an mehreren Stellen. Immer andere. Jeden Tag leiste ich Detektivarbeit und leuchte alles ab. Wische, schütze Möbel und sonstiges.
Alle Türen müssen geschlossen werden, was auch für die anderen Katzen nicht toll ist, da sich hinter den Türen Lieblingsplätze verbergen.

Feliway oder Feebreez - klappt nicht.
Alufolie als Abdeckung - klappt nicht.
Behandlung auf Blasenentzündung - ist am Laufen, bis jetzt keine Besserung.

Wie kann es sein, dass er ganz plötzlich von sauber zu unsauber wechselt ??? Und wie kriegen wir das wieder mit ihm hin.

Heute Abend steht der nächste Tierarztbesuch an.

Ist etwas länger geworden. Jede Katze ist anders, daher habe ich lieber etwas ausgeholt.
Für Tipps wäre ich sehr dankbar.

Lagno

Ja er ist kastriert. Ich hatte zur Sicherheit noch mal bei dem Tierschutzverein angefragt. Die Kastration ist bestätigt worden und wie ich inzwischen weiß, ist es auch in seinem Pass mit dem Kürzel est. vermerkt.

Dieser kleine Katermann steht überall herum mit hocherhobenem zitterndem, Schwänzchen und markiert was das Zeug hält

Wenn es eine Krankheit sein sollte, habe ich die Hoffnung, dass wir das hinbekommen - auch wenn sich das jetzt hart anhört.
Zumindest wäre die Ursache gefunden.

Wann er kastriert worden ist, kann mir niemand von dem Tierschutzverein mehr sagen. Ich schätze aber nach ca. 1 - 1,5 Jahren, wie ich es in Erinnerung habe. Denn er muss ja kastriert worden sein, als er in die Pflegestelle in Spanien kam.

Das mit der Schilddrüse, Leukose, FIV werde ich heute Abend mit der Tierärztin abklären. Danke.

... Ich lese gerade: Wodka auf die gesäuberten Pipistellen!! Hat das funktioniert?

...sowas habe ich seit 9 Monaten!!!!!
Ich habe ALLES abklären lassen. Organisch gesund...
Dann hat mir der TA dazu geraten Clomicalm, ein Antidepressivum
zu geben. Davon wurde es viel besser bzw. wäre es viel besser geworden,
wenn der Kater das kleine Tablettchen nicht überall herausgerochen hätte
Ich brachte es dann nicht übers Herz ihm das Zeugs täglich zwangsweise einzugeben.
Es ist jetzt etwas besser, aber er markiert immer noch.
Und er hat wirklich alles markiert. Die Wände, Türen, Kästen, Vorhänge, Bettchen.... Ich war manchmal kurz davor zu heulen. Wirklich wahr.
Jetzt hat er seine bestimmten Stellen und da klebe ich vorsorglich ein Stück Küchenrolle hin Da er blind ist, sieht er es ja nicht.
Man sagt auch, überall wo er hinmarkiert hat, soll man dann Futterschüsselchen
hinstellen, denn beim Futter würden sie nicht markieren......

Viel Glück

LG Leidensgenossin Judith

Ok, teuren Wodka werde ich mal versuchen. Zur Not kann ich mir vor lauter Frust den Rest 'reinschütten

Die beiden anderen Kater sind von mir im Alter von 8 Monaten kastriert worden. Beide Sitzpinkler und absolut stubenrein. Gucken ratlos aus der Wäsche, wenn sie sehen, dass andere Kater markieren

Er hat knapp 1,2 kg gewogen als er zu uns kam. Jetzt wiegt er 2,3 kg und ihm springt tatsächlich die Lebensfreude aus den Augen.
Anfällig für Krankheiten scheint er zu sein, denn als er noch gar nicht raus durfte, weil es noch zu kalt war, hatte er sich trotzdem eine hartnäckige Rhinitis eingefangen, die langwierig behandelt werden musste.

Kann es sein, dass die Kastration missglückt ist?

Mit hat mal eine TÄ gesagt, dass es sein kann, dass man nicht beide Hoden erwischt, wenn einer noch innenliegend wäre, oder so....
Ein kleiner Hoffnugsschimmer.....

Das wäre eine Erklärung. Vielleicht ist eine kleine Nach-OP sinnvoller als ihn wieder mit Antibiotika vollzustopfen.

Danke auch Judith und Julchen für Eure Worte und Tipps.

Mit dem Abhängen von Regalen und Möbeln habe ich schon angefangen. Furniertes Holz, Aktenordner, Papiere von meinem Mann, und viele meiner Bücher sind ihm schon zum Opfer gefallen. Alufolie findet er offenbar toll, denn da strullert er auch gegen und läuft darauf herum, während die anderen nur die Folie sehen und wegrennen. Jetzt nehme ich die gute Haushaltsrolle Zewa.

Er markiert bzw. uriniert sogar unmittelbar neben den Fressnäpfen...
Bis jetzt habe ich ihn nur wenige Male auf frischer Tat erwischen können, und habe ihn sofort in eines der Katzenklos gesetzt. Aber die Zeitabstände sind zuu groß.

Eine Wasserpistole liegt immer griffbereit, aber sie ist noch nicht zum Einsatz gekommen. Ich müsste mir Urlaub nehmen und ihn gezielt beobachten. Rund um die Uhr.
Ein Erfolg hatte ich mal damit: Er hat eine zeitlang meine absolute Lieblingsstehlampe (ein günstiges Teil von IKEA, aber ich liiiebe sie) als Kratzbaum benutzt. Als er auf meine NEIN's nicht reagierte, habe ich ihn heimlich mit der Pistole angespritzt (tat mir schon leid). Seitdem hat er nie wieder an der Lampe gekratzt.

Ach Julchen, ich habe vor Lachen gerade Tränen in den Augen Obwohl es ist wirklich sehr sehr nervig und ein Zeiträuber.

Wenn es nicht schnell genug weggemacht wird, zieht es in die Möbel ein, weicht es richtig auf.
Dass Du schon dabei warst zu heulen kann ich gut nachvollziehen. ich war gestern schon so weit.
Es ist wohl die Angst, dass es eben sein Wesen ist, und daher auch nicht veränderbar, was mich gruseln läßt. Denn dies: ALLES MEINS! - das empfinde ich genauso bei meinem Samuel.

Es laufen viele fremde Nachbarskatzen aber auch Streuner bei uns herum. Und natürlich bekommen die Streuner von mir etwas zu essen. Da kann ich nicht anders. Samuel fängt bei einigen Katern an zu "heulen" ein langer Ton.
Dabei bekommt er ständig eine Extraportion von uns, Leckerchen wenn er möchte, Streicheleinheiten, damit er keine Angst um seine Stellung bekommt und sich sicher fühlt. Aber da fehlt mir wohl das Katerdenken.

Stress hat er seit wir ihn die Tür von seiner Transportbox öffneten. Er scheint zumindest meistens im Stress zu sein. Läuft von draußen rein und wieder raus, aber eben orientierungslos. Eben dies hyperaktive, planlose. Er ist dabei ein "besorgter" Beobachter, will alles im Blick behalten. Durch sein - wohl mal gebrochenes und schief angewachsenes Vorderärmchen - hat er keine so gute Koordination seiner Pfötchen/Krallen und bleibt oft irgendwo hängen: Möbelstoffe, Hosenbeine, Mückenschutzgitter etc. Das frustriert ihn zutiefst.

Alleine sein möchte er nicht. Er sucht sich immer ein Plätzchen in Nähe der anderen.
Marion, meinst Du an den markierten Stellen füttern, ohne vorher sauber zu machen?

Zitat

Original von Susan

@lago .. sind Deine anderen Kater und Katzen auch alle kastriert ?

Das mit den Katzen hatte ich überlesen. Ja, auch unser einziges Mädel ist kastriert. Sofie und Samuel toben viel miteinander. Das sind ja auch die "Nachzöglinge".
Die beiden Großen (je 8 kg) sind natürlich die anerkannten und unangefochtenen Herren des Hauses.

Hmmm, ich habe auch schon an eine Tierpsychologin gedacht, weil sich eine solche als Katzensitter für unseren Kurzurlaub im Herbst angeboten hat.
Ich denke auch, dass es mit uns/seiner Umgebung zusammenhängen muss. Denn erst war er so gut wie stubenrein. Alles was daneben ging war manchmal Pipi NEBEN oder HINTER der Kiste, was ich allerdings auf seine Stehpinkelei schiebe. Ansonsten ging er ins Katzenklo.

Er hängt sehr an mir (beruht auf Gegenseitigkeit). Er redet sehr viel mit mir (ich verstehe ihn nicht) außer er will Kochschinken oder Leckerlis. Inzwischen darf er auch nachts raus, wenn er draußen bleiben möchte, und ich schlafe dann eben kaum, weil ich mir Sorgen mache.

Draußen sind für unsere Katzen Schlafplätze=Hütten/Zelte aufgestellt. Mein Mann will nun ein Holzhaus bauen, und gut isolieren, damit er - und die anderen dort ihren festen Rückzugspunkt und ihr Sommer-Winterquartier haben. Problem ist aber, dass wir Samuel nicht als einzige Katze den Zugang ins Haus verbieten wollen.