Animal Hoarding - 50 Hunde bei einer alleinstehenden Frau befreit

  • Neues von ZERGportal
    +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

    Gebell, Gestank und eine überforderte Halterin. Schon Jahre hat eine alleinstehende Frau in Rädel (Landkreis Potsdam-Mittelmark) mit über 50 Hunden auf ihrem Grundstück zusammengelebt. Einen Teil der Vierbeiner hielt sie in ihrem verwahrlosten Haus. Bis gestern die Veterinärbehörde der Kreisverwaltung und verschiedene Tierschutzorganisationen in einem Großeinsatz einschritten.

    Aus Zwingern, vom Hof und aus dem Haus transportierten Helfer im Beisein von Polizei und Ordnungsamt die Hunde verschiedener Rassen ab, darunter viele Mischlinge sowie kranke und geschwächte Tiere. Welpen werden von Tierschützerinnen auf den Armen zu bereitstehenden Autos getragen. Überall Gestank und Gebell. Die Hunde sind aufgeregt, sie kennen keine Leine. Selbst hart gesottene Tierfreunde und Veterinäre sind geschockt. Tierarzt Heiko Strauß aus Lehnin sagt: „Das letzte Mal war ich vor über zwölf Jahren auf diesem Grundstück. Da war alles noch in Ordnung. Was ich heute sehe hätte ich nicht für möglich gehalten.“

    Mit einem Teil der Vierbeiner lebte die hoffnungslos überforderte Besitzerin im Haus. Draußen hielt sie neben Hunden Lamas, Ziegen, Pferde, Rinder, Enten und Gänse. „In Rädel sprach man von der Arche Noah“, berichtet Ortsvorsteher Horst Juchert. Richtig hingeschaut hat wohl niemand, wie traurig der Zustand wirklich war. Gerüchten zufolge sollen Tiere der schwerkranken Grundstücksbesitzerin, die nicht nein sagen konnte, zugetragen worden sein.

    Marcus Sperlich vom Ökohof Rädel spricht deshalb auch von einer „menschlichen Tragödie“. Sperlich hat eine Halle seines Hofes als Übergangsquartier zur Verfügung gestellt. Dort kamen gestern jene Hunde unter, die nicht sofort auf Tierheime in Brandenburg/Havel, Verlorenwasser und Beelitz verteilt oder von Tierschützern anderswo untergebracht werden konnten.

    Zu dem Einsatz kam es, weil einem Rädeler wegen des ständigen Gebells nichts Gutes schwante und er die Kreisverwaltung alarmierte. Dort war die Massentierhaltung offenbar länger bekannt. Tierärztin Petra Thiem vom Fachdienst Veterinärwesen nahm das Grundstück am Dienstag in Augenschein. Als sie die dramatischen Verhältnisse und eingefrorenes Trinkwasser sah, wurde nicht mehr lange gefackelt. Kloster Lehnins Vize-Bürgermeister Berthold Satzky zeigte sich erleichtert über den Ausgang der Aktion: „Wir sind an ordentliche Verhältnisse zum Schutz der Tiere, aber auch unserer Einwohner interessiert.“ Der Großteil der Hunde war angemeldet, für sie wurden Steuern gezahlt.

    Quelle Märkische Allgemeine:
    http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/12…e-Tiere-ab.html

    Ein Tier zu retten, verändert nicht die ganze Welt.
    Aber die ganze Welt verändert sich für dieses Tier!!!

  • Jede Woche neue Hiobsbotschaften...

    Gäbe es in meiner Nachbarschaft so ein Gehöft , ich würde da nicht lange zuschauen...
    Nun war das Grundstück etwas abseits gelegen, aber das muß doch trotzdem auffallen und zu hören gewesen sein. Ich verstehe es einfach nicht... ;(

  • ich selber habe es schon erlebt, wenn man jemanden den Amts.-Vet meldet, wird sich darum nicht gekümmert, selbst nach 3-4 mal melden nicht

    Ein Tier zu retten, verändert nicht die ganze Welt.
    Aber die ganze Welt verändert sich für dieses Tier!!!

  • Zitat

    Original von hundefreund64
    ich selber habe es schon erlebt, wenn man jemanden den Amts.-Vet meldet, wird sich darum nicht gekümmert, selbst nach 3-4 mal melden nicht

    Kenne ich anders...aber hängt wohl auch vom Amtsvet ab.

    Wenn jemand ein Problem mit mir hat, kann er es behalten. Es ist ja schließlich sein´s !


  • So ganz reibungslos ist das wohl alles nicht abgelaufen, wenn ich dem Interview von Brandenburgs Tierheimchefin glauben darf. Frau Gommert regt sich da über einige der beteiligten "Tierschützer" ziemlich auf....

    Zitat


    [...]
    Die Befreiungsaktion an sich, wie lief das ab?

    Gemeinsam mit der Halterin und Tierschützern aus dem ganzen Bundesland Brandenburg wurden die Tiere eingefangen, katalogisiert und vom Hof gebracht. Wie meist bei solchen Befreiungsaktionen, waren auch in Rädel einige „Tierschützer“ dabei, die sich alles andere als professionell verhielten. Anstatt sinnvoll beim Fangen und Verladen zu unterstützen, mutierten einige der Anwesenden regelrecht zu Gaffern, die im Weg standen, die Hunde durch ihre bloße Anwesenheit noch viel mehr stressten und mehr Kraft darauf verwendeten, sich über den Zustand des Geländes und der Tiere zu beschweren, als wirklich mit anzupacken. Das war für mich wirklich sehr, sehr enttäuschend.

    Zu allem Überfluss waren sie auch ganz schnell wieder verschwunden, als sie die hübschesten und niedlichsten Hunde eingepackt hatten. Schade, denn die wirkliche Arbeit dauerte bis spät abends und wir hätten dringend noch wirkliche Helfer gebrauchen können. Letztlich holten wir an diesem Tag 59 Hunde vom Grundstück, zwei durfte die Dame behalten. Dass am nächsten Tag noch einmal 23 Hunde, die die Frau im Rinderstall versteckt hatte, gefunden wurden, damit hätten wir nie gerechnet.


    Quelle: Die Mark Online vom 09.02.2011

  • Das klingt weniger schön, daß da sogenannte Helfer sich paar schöne "Stücke" rausgesucht haben.

    Insgesamt als weit über 80 Tiere wurden dort gefunden?

    Hoffentlich lönnen alle gut untergebracht und vermittelt werden.

  • Ich bin jetzt irritiert. Läuft so eine amtliche Räumung so ab, dass jeder mitmachen und die Hunde einpacken kann, die ihm gefallen, um sich damit dann vom Acker zu machen? Das hatte ich mir ehrlich gesagt anders vorgestellt. :rolleyes:

  • Es war ja wohl keine "amtliche Räumung", sonst hätte das Vet.-Amt ja die Tiere auf seine eigenen Kosten in die Tierheime einweisen müssen (und das hat es nicht getan), sondern eher eine "freiwillige" Abgabe - wo die Amts.-Vet. vermutlich nur mit Zwangsmaßnahmen gedroht hat :rolleyes:

    So haben sich nun vermutlich einige "Tierschützer" die gut zu vermittelnden Hunde rausgepickt und der Rest wird jetzt wohl irgendwo auf Kosten der Tierheime/Tierschutzvereine untergekommen sein....