Epilepsie beim Hund

  • Hallo Ihr Lieben,

    ich wollte einfach mal hören, ob Jemand von Euch Erfahrungen mit Epilepsie beim Hund hat?

    Meine Moon hat seit ca. Mitte April diese Anfälle, seither war die längste anfallfreie Zeit 2 Wochen. Ich bin gerade total deprimiert und habe das Gefühl, wir bekommen das nie in den Griff. Bin ich nur zu ungeduldig?

    Ratlose Grüsse
    Tanja

  • Hm......also allzuviel Ahnung hab´ ich da nicht.

    Jemand aus dem Bekanntenkreis hat damit zu tun ,da hab´ ich mich dann mal ein wenig mit beschäftigt,naja....aber..... :ka:

    Ich weiß halt nur das es verschiedene Arten gibt und die Tiere keine Schmerzen verspühren während eines Anfalls....aber ein ganz normales Leben führen können.
    So wie das auch beim Menschen ist sollte man halt nur darauf achten,daß sie während dem Krampfen sich nicht noch verletzen,aber sonst ist es eigentlich nichts "Schlimmes",halt nur unangenehm anzusehen von uns. :ohschreck:
    Es sollte halt untersucht werden ob es vererbt ist oder eine andere Ursache hat,dementsprechend wird dann behandelt.

    Das ist leider schon alles was ich dazu sagen kann. :crap:


    Wird er denn mit Medikamenten behandelt?

    Liebe Grüße.... Bibi Sonnenschein

  • Morgen,

    ic kenne zwei Hunde, die in letzter Zeit öfter krampfen, ob es Epilepsie ist, lässt sich ja schwer wirklich feststellen.

    Die Leute geben den Hunden nun in stressigen Situationen Traubenzucker, da Krämpfe auch bei Unterzuckerung auftreten können. Beide Hunde hatten seither keine Krämpfe mehr.

    Frag doch mal deinen Tierarzt, ob das für deine kleine auch gut wäre.

    Wichtig ist, dass Stresssituationen bei Epileptikern so gut es geht vermieden werden. Stress entlädt sich ja in Anfällen.

    Ich kann in Sachen Epilepsie allerdings ehrlich gesagt nur mit Erfahrungen bei Rennmäusen dienen. :(

    Alles Liebe
    Mona

  • Hallo,

    der Hund meiner Eltern hat starke Epilepsie. Wurde vor 4 Jahren festgestellt. Er ist nun aber gut mit Medikamenten eingestellt. Er bekommt Luminal.

    Epilepsie ist aber nicht zu unterschätzen. Bei einem Anfall letztes Jahr wäre der Hund fast gestorben. Denn ab und zu kommt es vor, dass ein Hund sich nicht mehr von allein vom Anfall erholt... er krampft praktisch permanent, bis er vor Erschöpfung stirbt. Man kann ihn da dann nur mit Medikamenten (Infusionen) rausholen.

    Jetzt aber keine Panik. Denn soweit braucht es nicht zu kommen. Man kann die Hunde wie gesagt gut mit Medikamenten einstellen. Aber das ist eine etwas langwierige Sache, bis man die richtige Dosis hat. Da sind schon einige Tierarztbesuche und Blutspiegeluntersuchungen notwendig. Aber es lohnt sich auf alle Fälle. Das Medikament ist auch recht günstig. Also kein Kostenfaktor.

    Nur muss man die Medikamente auch wirklich strikt und stringent geben. Wirklich IMMER zur gleichen Uhrzeit, wenn möglich auf die Minute genau. Dann geht in der Regel nix schief. Sicher kann der Hund hin und wieder trotzdem einen kleinen Anfall bekommen, aber eben keinen lebensbedrohenden mehr und auch keinen, der seine Lebensqualität groß einschränkt.

    Auf keinen Fall sollte die Epilepsie aber unbehandelt bleiben, weil in der Regel die Anfälle mit der Zeit immer stärker, länger und intensiver werden. Das Thema löst sich leider nicht von allein.

    Wichtig bei Epilepsiehunden, das wurde auch schon gesagt: Stressvermeidung. Bei dem Hund meiner Eltern ist es vor allem auch Lärmvermeidung. Da reagiert er empfindlich und vor allem Silvester kann dann schon mal der ein oder andere Anfall passieren. Wichtig nach einem Anfall: Hund schlafen lassen. Er wird danach ziemlich fertig sein, da so ein Anfall echt anstrengend für den Körper ist. Und darauf achten, dass er viel trinkt. Aber das wird er ohnehin tun.

    Wenn Du nähere Fragen zu Epilepsie hast, dann verweise ich dich da gerne an meine Mutter. Sie ist da mittlerweile wirklich Profi.

    Aber wie gesagt: Kopf hoch. Die Epilepsie-Nachricht ist wirklich alles andere als ein Grund zum Verzweifeln. Das kriegt man gut hin. Wie gesagt wichtig ist es eben, genaue Voruntersuchungen machen lassen, alles abchecken (manchmal kommt Epilespsie auch von einem Trauma oder in ganz seltenen Fällen durch einen Tumor) und dann konsequent auf die richtigen Medikamente einstellen udn regelmäßig Blutkontrollieren, dann ist alles paletti und Dein Hund kann noch gaaaaaaanz lange, gesund und glücklich leben! :)

  • Ich hab auch ein paar Erfahrungen damit. Ein Hund aus Bulgarien wurde angeschossen, gezielt auf den Kopf. Er hat ein Auge verloren. Nach etwa drei Jahren trat der erste Anfall auf, darauf wurde er mit Luminal eingstellt. Ich habe den Jungen immer nur zweimal im Jahr für drei Wochen in Urlaubspflege und habe festgestellt, dass er nach Stresssituatioen Anfälle bekam. Das waren Sachen, die ich gar nicht als Stress für den Hund angesehen hatte - z.B.: ich nahm die Leine um mit ihm rauszugehen, er freut sich, es kommt was dazwischen, Gassi verschiebt sich, Leine wieder zurück - Hund kriegt 30 Minuten später Anfall. Oder ich hatte Zoff mit meiner Tochter, der etwas lauter geführt wurde - Anfall. Seither herrscht striktester Tagesablauf wenn er da ist und freundlichster Umgangston. Zusätzlich sorge ich dafür, dass er ungehemmt Auslauf hat, also ohne Leine, rennen wie er will und kann. Er hatte seither bei mir keine Anfälle mehr, Luminal gebe ich ihm nicht, weil er total neben der Latte hing, total bedödelt. Zuhause sieht sein Tag allerdings anders aus, kein freier Auslauf, sondern tippeln neben Oma mit Stock, Straße mit Verkehr - hat er bei mir auch nicht - und Opa und Oma zoffen sich laufend. Gift für ihn, aber nicht zu lösen.

    "Die Geschichte lehrt die Menschen, dass die Geschichte die Menschen nichts lehrt."
    Gandhi

  • Hallo Lorelei,

    mit dem "bedödelt sein" hast Du recht, und das macht auch am Anfang echt ganz schön Angst... aber das gibt sich nach 2 bis 3 Monaten, wenn der Körper sich an die Dosis gewöhnt hat. Jacky (der Hund meiner Eltern), hüpft wieder fröhlich durch die Gegend wie ein junger Gott :hund1:

    Liebe Grüße
    Tanja

  • Hallo Ihr Lieben,

    ganz herzlichen Dank für Eure Beiträge! Ich bin mit Moon schon seit ihrem ersten Anfall bei unserem TA in Behandlung, aber bisher haben wir es leider noch nicht wirklich geschafft, die Anfälle in den Griff zu bekommen. Die längste anfallfreie Zeit waren fast 4 Wochen! Gerade in der letzten Zeit hatte Moon wieder innerhalb einer Woche 2 Anfälle bzw. davor sogar 2 Anfälle innerhalb von 6 Stunden. Mein TA sagt momentan nur immer "dann müssen wir die Dosis noch erhöhen", aber so langsam bezweifle ich, ob das der richtige Weg ist. Normalerweise vertraue ich ihm voll und ganz, aber dieses Mal weiß ich nicht so recht, was ich von der ganzen Sache halten soll. Moon ist vermutlich ein Bordercollie-Terrier-Mix, ca. 50 hoch und ca. 18 kg schwer. Momentan sind wir bei morgens 1 1/4 Luminal, abends bei 1 1/2 Luminal.

    Die Anfälle kommen (bis auf eine einzige Ausnahme, aber da kenne ich den Grund) immer nachts, aber unterschiedlich heftig. Der letzte war von Donnerstag auf Freitag und da hat Moon "nur" gekrampft und gezittert, aber danach hat sie sofort weitergeschlafen. Manchmal verliert sie bei den Anfällen auch Urin oder Kot, manchmal hat sie anschließend Hunger und Durst, manchmal nicht. Die Zusammenhänge habe ich bisher aber leider noch nicht erkennen können.

    Ich überlege nun, ob ich noch einen zweiten TA zu Rate ziehen soll und habe auch schon einen Tipp bekommen, an wen ich mich wenden könnte.

    So, das ist momentan der Stand der Dinge! Über weitere Beiträge freue ich mich natürlich!!!

    Liebe Grüsse
    tanja

  • Hallo Tanja,

    die Dosis ist schon heftig, aber im Anfangsstadium normal. Wie ging Dein Tierarzt die Untersuchung an? Also bei meinen Eltern wurde im Wochenrhythmus Blut abgenommen um den Spiegel dieses bestimmten Werts, auf den es ankommt, zu messen.... dann hat er erstmal 10 Wochen lang "volle Luminal-Dröhnung" bekommen, bis er mal absolut anfallsfrei war (wenn auch schlapp in dieser Zeit), aber der ARzt meinte, er muss erstmal diesen bestimmten Blutspiegel (ach menno ich weiß nicht, wie dieser Wert heißt) komplett runterfahren und dann wurde ganz, ganz langsam die Dosis bis auf eine Dosis gesenkt, wo der Spiegel im Gleichgewicht blieb... ist Dein Tierarzt auch so vorgegangen?

    Liebe Grüße
    Tanja

  • Hallo Ihr Lieben,

    am Samstag war ich mit Moon in der tierärztlichen Klinik "zur römischen Villa" in Longuich und sehe momentan positiv in die Zukunft!!!!

    Den ganzen Besuch kann ich nicht mehr in Worte fassen, aber Dr. Backhaus konnte mir logisch erklären, wie diese Anfälle zustande kommen, wo wahrscheinlich die Ursachen sind und, was das beste ist, dass unser langfristiges Ziel ist, von Luminal ganz weg zu kommen.

    Zuerst machen wir nun eine Darmsanierung, sprich, Moon bekommt spezielles Futter und einige Futterzusätze. In 4 Wochen fahren wir dann wieder hin und dann erfahren wir, wie es weiter geht.

    Sorry, bin mal wieder in Eile, wollte Euch aber zumindest diese frohe Kunde überbringen: es gibt Hoffnung!!!

    Ich freue mich riiiiesig!

    Danke für diesen tollen Tipp! Beim nächsten Besuch nehmen wir dann auch unseren Willi mit, der Probleme mit den Knochen hat....

    Liebe Grüsse
    Tanja