mambo zeigt angst-wir brauchen eure hilfe!

  • viele von euch kennen uns ja noch. weil es hier keine hundeschule zu geben scheint, wende ich mich hilfesuchend an euch!

    ich hab meine knautschnase jetzt seit ziemlich genau einem jahr. und die ganze zeit war auch alles im grünen bereich! ja, er war immer schon von allem abgelenkt und nie wirklich 100% auf mich konzentriert... aber das hier...???

    seit wir jetzt hier sind hat sich einiges geändert. wenn es einmal laut hergeht legt er die ohren an und duckt sich. wenn ich einen wäschekorb unter'm arm habe- das gleiche. heute musste ich einen stuhl auf die andere seite stellen, mambo zuckt zusammen und schleicht auf die seite. alles aber unterwürfig, ohne aggression. :schnief:
    ich hab einfach keine ahnung wo das plötzlich (?) herkommt. klar bin ich mal laut, meistens konsequent, und ja, er kriegt auch mal einen leichten klaps auf's hinterteil...(wobei ich nicht mal weiss ob er den spürt!) aber gewalt hab ich nie ausgeübt!
    nachdem ich permanent mit ihm zusammen bin, kann ihn keiner hier im haus irgendwie schlecht behandelt haben (wir haben ja jetzt 2 kinder die mit uns leben).
    vielleicht ist es bei der ganzen umstellung auch normal, weil uns vielleicht noch die zeit fehlt? ich mach mir einfach sorgen. :weinen:
    heute hab ich ihm eine leckerli- überraschungsdose gebaut, die er 15 minuten nur angebellt und angeknurrt hat- für mich aus unsicherheit. und jedesmal wieder der sprung zurück, wenn sie sich bewegt hat.
    ich glaube wir bräuchten wirklich einzelstunden mit einem guten trainer, aber wie gesagt: hier in der gegend scheint es noch nicht einmal eine normale hundeschule zu geben!

    HILFE!!!

  • Lass doch bitte mal beim Tierarzt ein großes Blutbild und ein Schilddrüsenprofil machen. Erkläre dem Tierarzt sein Verhalten. Vielleicht fällt ihm noch was ein.

    Angst kann physische Ursachen haben. Auch z.B. Probleme mit dem Herzen können Verhaltensveränderungen hervorrufen. Beginnende Taubheit wäre auch eine Möglichkeit oder andere Probleme mit den Ohren.

    Bevor ich eine Verhaltenstherapie beginnen würde ich bei einem Hund, der sich plötzlich verändert erstmal die Gesundheit checken.

    Ausserdem kann es sein, dass -wenn es nur im Haus ist- irgendetwas im Haus nicht stimmt. Vielleicht zieht es? Oder enthält Schadstoffe?

    Ich würde mir aufschreiben, wo und wann er verändertes Verhalten zeigt um ein Muster entwickeln zu können.

    LG Barbara

  • So, wie du die Sache schilderst, kann das ganz verschiedene Auslöser haben.

    Darum finde ich die Idee von Krinja, mal die Situationen und Umstände zu notieren, sehr gut.

    Auch gesundheitliche Probleme abchecken ist eine gute Sache.

    So von dem was du schreibst fallen mir noch folgende Sachen spontan ein:

    Ihr habt jetzt 2 Kinder im Haus. Vorher wart ihr beide die meiste Zeit des Tages allein. Mit 2 Kindern ist aber die Wahrscheinlichkeit höher, dass mal Streit angesagt ist. Selbst wenn es dabei nicht direkt um den Hund geht, kann es sein, dass der darauf sensibel reagiert.

    In dem Zusammenhang kann es auch sein, dass Streit häufig in bestimmten Situationen vorkommt und der Hund das mit etwas anderem verknüpft, z.B. wenn es drum geht, dass die Kids ihr Zimmer aufräumen soll. Ich fantasiere mal ins Blaue: du hast die Wäsche gemacht und zusammengelegt und transportiert sie im Wäschekorb ins Kinderzimmer. Dort siehst du ein schreckliches Chaos und weil du heute schon zum 10ten Mal gesagt hat, er soll sein Zimmer aufräumen, kommt es jetzt zum Donnerwetter. Der Hund, der dir gefolgt ist, verknüpft: Pepa trägt Wäschekorb - ergo gibt es Streit und macht sich schon mal vorsorglich klein (manche würden sagen "beschwichtigt"). Das wäre so eine klassische Fehlverknüpfung.

    Leckerli-Überraschungsdose (musst mir mal erklären, wie du das machst) oder andere Situationen, in der er aus Unsicherheit bellt: kenne ich, kommt bei uns auch hin und wieder bei "dubiosen", potentiell "bösartigen" unbekannten Objekten vor - neulich z.B. ein umgestürzter Mülleimer, an dem wir in aufgestelltem Zustand schon 10 Millionen Mal vorbei gegangen sind :D
    Einfache Strategie: du gehst vor, gehst neben dem Objekt in die Hocke, schaust es überall an, "streichelst" es und ermunterst deinen Hund, zu euch zu kommen. Da du das Objekt vorher "abgechecked" hast, ist es dann nicht mehr so gefährlich. Spätestens wenn er die Nase dran hat, riecht er, dass alles okay ist.

    Die gleiche Strategie habe ich bei Roxana angewandt, als ich sie bekommen habe - da war uneingeschränkt alles dubios und potentiell gefährlich. Inzwischen kenne ich einige Hundeschulen und etablierte Trainer, die das bei ängstlichen Hunden und Welpen genauso machen.

    Ganz wichtig: Nie den Hund bedauern oder streicheln, wenn er Angst vor etwas zeigt. Das signalisiert ihm nur, dass seine Angst begründet ist. Besser: positiv auf das Objekt zugehen und mit dem Objekt freudig sprechen "Was bist du doch für ein toller wunderschöner stinkender umgeworfener Papierkorb ach mensch superklassetollfeeeeeeeeiiiiiin" Jaja - da kommt man sich blöd vor, aber du kannst ja zur Not Deutsch sprechen, ich schätze, das verstehen die Meisten in eurer Ecke eh nicht :D

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  • nein, es ist leider nicht nur im haus... er erschrickt auch draussen, wenn beispielsweise ein geländewagen vorbeifährt. oder wenn ich unverhofft die terrassentür aufschiebe.
    und es hat erst mit dem umzug angefangen. vielleicht ist einfach der flug und das neue, andere leben hier zu viel für ihn.

    taubheit kann ich glaub ich ausschliessen... er dreht sich schon um, wenn die autos noch wirklich weit weg sind und beobachtet sie bis sie verschwinden (wenn ich ihn lasse).

    vielleicht bin ich hier auch unsicherer/ weniger souverän und übertrag das auf ihn?

    Roxana
    genau solche sachen. schwingender mülleimerdeckel, auch wäschekörbe, die einfach unbeachtet auf dem boden stehen, usw.
    normalerweise ruf ich ihn zurück zu mir und geh ganz normal auf das ding zu, heb's auch auf, lass ihn dran riechen. aber irgendwie scheint er immer drauf zu warten, dass es doch angreift, sobald er sich umgedreht hat...

    :dogstare:

    Einmal editiert, zuletzt von pepa (24. Oktober 2009 um 20:55)

  • Zitat

    Original von pepa

    vielleicht bin ich hier auch unsicherer/ weniger souverän und übertrag das auf ihn?

    das ist sicher mit ein Punkt!

    Ich würde sozusagen dreigleisig fahren:

    - vom Arzt durchchecken lassen
    - "Tagebuch" schreiben, damit du siehst, wo er besonders sensibel ist und
    - darauf achten, ihm diese Alltagssituationen bewusst so komfortabel wie möglich zu machen. Wenn du weisst, dass er z.B. bei einem Geländewagen erschrickt, dann geh bewusst mit offenen Augen in die Situation rein. Halte inne, mach ihn auf den Geländewagen aufmerksam, schau ihn bewusst zusammen mit Mambo an, wärend er vorüberfährt. Am Anfang würde ich ihn sogar absitzen lassen und mich etwas versetzt vor ihn stellen (aber so, dass er das Objekt sehen kann). Das signalisiert ihm, dass du die "Gefahr" gesehen hast und dich - weil du vor ihm bist - drum kümmerst, sprich, ihn "beschützt". Und wenn er ganz ruhig und gelassen war, kannst du ihn mit ganz ruhiger, freundlicher Stimme loben.

    Wenn du weisst, er erschrickt sich, wenn du das Fenster unvermittelt aufmachst, dann ermuntere ihn erst, zu dir zu kommen und sag ihm, dass du das Fenster jetzt aufmachst, damit er dir zugucken kann. usw.

    wenn du Tagebuch schreibst, weisst du ja bald, auf welche Situationen er besonders sensibel reagiert.

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