...von Katzen, Hunden und anderen Glücksfellen! (Claudi´s Geschichten)

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    :kerze:.....  ... leb wohl, lieber Cadou ... .....:kerze:
    ♥ ich wünsche dir eine gute Reise über den Regenbogen ♥


    ... es tut mir sehr leid, liebe Claudia - ich drück' dich ...


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    (tier)liebe Grüße, Elisabeth
    Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will (Albert Schweitzer)
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  • ooooh, die letzte Meldung ist über 3 Wochen her, das ist untypisch. Claudi Baghira, melde ich mal hier und sage, was noch passiert ist! Ich hoffe, es sind keine weiteren Todesfälle zu beklagen, davon hattest du in der letzten Zeit genug!

    Es grüßt
    Donnas Spaziertante (Elisabeth)

  • Danke für die Nachfrage, liebe Elisabeth!

    Dunkle Wolken über Katzenhausen...!

    Noch mitten in der tiefen Trauer um meinen kleinen Rumänenwürmling habe ich vor drei Wochen erfahren, dass bei Willow, dem schwarzen Dreibeinchen, der seit Jahren immer wieder mit Geschwüren im Mäulchen aufgrund der FHV-Infektion zu kämpfen hat, ein daumennagelgroßes Geschwür mit hochgradigem Verdacht auf Plattenepithelkarzinom im Rachenbereich sitzt.

    Es sitzt an einer Stelle, an der es die Funktion und Koordination der Zunge schon erheblich beeinträchtigt (weil mir auffiel, dass er plötzlich nicht mehr richtig fressen konnte, speichelte und ihm das Futter aus dem Mäulchen lief, war ich mit ihm zur Untersuchung gegangen)!

    Es ist zu groß, um chirurgisch entfernt zu werden (dort ist zu wenig Weichteilgewebe vorhanden für eine großzügige Entfernung) und zu tief für eine wirksame Bestrahlung.

    Andere invasive Maßnahmen (zum Beispiel Kauterisierung um zumindest das Wachstum zu verlangsamen oder das Spritzen bestimmter Medikamente IN das Geschwür /Karzinom) wollten die Ärzte nicht riskieren aufgrund der hohen Wahrscheinlichkeit, damit die Zunge irreparabel zu schädigen, bzw. zu lähmen, was sein sofortiges Todesurteil wäre, weil er sich dann gar nicht mehr ernähren kann.

    Ich habe mich nach Einholen einer zweiten Meinung und längerer Diskussion der Lage auch gegen eine Biopsie entschieden...es spielt für die Therapie und den Verlauf keine Rolle mehr, ob es "nur" ein Geschwür oder Krebs ist.

    So bleibt nur eine pallitive Behandlung mit Cortison zur Abschwellung und Verbesserung des Allgemeinbefindens und Schmerzlinderung.

    Es ist einfach so ungerecht...gerade Willi mit seinen Brandnarben und seiner Amputation...soviel Leid und Schmerzen hat dieses Mausekind schon aushalten müssen.


    Und dann hatte ich plötzlich Ende letzter Woche noch eine Katze mit Krebsverdacht...!

    Suki hatte seit zwei Tagen eine Ohrentzündung mit etwas eitrigem Sekret und Kopfschütteln.
    Als sie aus Bulgarien kam, hatte sie Ohrmilben, die auf die übliche Art behandelt wurden. Sie waren damals hartnäckig im li. Öhrchen, wir mussten zweimal hintereinander jeweils einen kompletten Behandlungszyklus mit Otimectin und Antibiotika geben. Dann war Ruhe. Im Rahmen der Behandlung wurde das Ohr mehrmals ausgiebig untersucht.

    Nun hatte sie wieder eine Entzündung...so brachte ich sie Freitag Nachmittag zur Behandlung...und bei der Untersuchung zeigte sich ein großer Tumor im Gehörgang (natürlich wieder von außen nicht zu sehen)!

    Suki wurde letzten Freitagabend noch eineinhalb Stunden operiert...aufgrund der Lage und des Aussehens des Tumors (nicht gestielt wie ein Polyp sondern flächig im Gehörkanal ins Trommelfell infiltrierend) vermuten die Ärzte ein Mastzell- oder Plattenepithelkarzinom.
    Das Gewebe wurde zur Histologie eingeschickt...mit einem Ergebnis war Ende dieser Woche zu rechnen.

    Es wurde alles soweit möglich ausgeräumt, es war aber direkt klar, dass nicht das gesamte "verdächtige" Gewebe entfernt werden konnte.

    Suki ging es Samstag schon wieder gut...sie flitzte wie immer umher, schmust und frisst und schreddert Kartons.
    Sie war ruhiger geworden die letzten zwei, drei Monate...ich dachte, das ist das "normale Erwachsenwerden"...sie ist jetzt eineinhalb Jahre. Aber es war wohl der Tumor...sie wirkt sehr erleichtert.
    Sie hat eine antibiotische Abdeckung und bekommt Metacam!

    Ich versuchte, den Krebsverdacht bei Willow und Suki so gut ich konnte, zu verdrängen...zu denken, dass ich zwei meiner Katzen bald verlieren könnte, kostet mich mehr Kraft, als ich aufbringen kann.


    Willow ging es Anfang der Woche für die Umstände immer noch gut...er fraß, schmuste und war psychisch gut drauf. Er sabbert dann aber seit Mittwoch wieder etwas und fing wieder an, aus dem Mäulchen zu riechen...ich wollte Fr noch einmal zur Depotcortisoninjektion fahren. Die letzte war fast drei Wochen her.
    Außerdem wollte ich mit Metacam anfangen.

    Zum einen soll er keine Schmerzen haben...zum anderen gibt es (meist bei Hunden) einen vielversprechenden Ansatz, dass Tumore, gerade Epithelkarzinome, auf den Wirkstoff Piroxicam mit Wachstumsstillstand, manchmal sogar mit Rückbildung reagieren. Der Wirkstoff Meloxicam im Metacam ist fast identisch und wird von Katzen besser vertragen als Piroxicam.
    Wenn es Krebs ist, kann es ihm also nur guttun!


    Donnerstagabend brachte ich Willow, der seit zwei Tagen manchmal trocken hustete (ich hatte Angst vor etwaigen Metastasen in der Lunge) zum TA.

    Sukis Befund war da: negativ...KEIN KREBS!!!!!
    Nun werden wir nächste Woche nochmal "reinschauen" ins Ohr und je nach Befund dann überlegen, wie es weitergeht. Mein Mädchen wird leben...!


    Bei Willow wurde es dann krass...!

    Man konnte das Gebiet im Rachen nicht richtig einsehen...also haben wir ihn dann doch in Narkose gelegt.

    Nun zeigte sich das ganze Ausmaß: im Rachenbereich war alles zirkulär zugewuchert...es war gerade noch eine Strohhalm-große Öffnung. Auch unter der Zunge waren schon Geschwüre.

    Vor die Alternative gestellt, ihn nicht mehr wachwerden zu lassen oder alles auf eine Karte zu setzen und einen radikalen Eingriff zu machen, habe ich mich dann (zögerlich) für den Eingriff entschieden.

    Es wurden ihm alle Geschwüre kauterisiert, das heißt mit einer Art Lötkolben weggebrannt (ich war bei ihm und hab ihm den Kopf gehalten...wenn ich nicht schon seit Jahren vegetarisch leben würde, nach gestern Abend wäre ich definitiv fortan fleischlos unterwegs...geröstetes Katzenfleisch...von meinem Willowkater zu riechen...es war grauenhaft!).
    Während des Eingriffs hab ich mit mir gehadert und mich (und auch die Ärztin mehrmals) gefragt, ob das die richtige Entscheidung war. Warum dieses todgeweihte Tier nicht einfach noch einige beschwerdearme Tage leben lassen (er fraß ja noch recht gut) und dann einschlafen lassen, wenn das Leid und die Schmerzen zunehmen.
    Musste ich ihm wirklich diese riesigen Brandwunden und sicherlich lange Schmerzen zumuten...was wäre, wenn nun die Zungenfunktion komplett zerstört wäre...?

    Nach diesem ganzen elendig langen "Ausbrennen" hat sie ihm dann noch alle 4 bisher verbliebenen Reißzähne gezogen und dann aufwachen lassen.

    Ich kam um 19.30h völlig fertig nach Hause...und während Suki letzten Freitag ja sofort nach der OP fit war und über Tische und Bänke tobte, lag mein armer Willow wie ein nasses Läppchen da...Blut und Speichel troff ihm aus dem Mäulchen...!

    Ich legte ihn auf sein weiches Lieblings-Kuschelbettchen mitten auf den Wohnzimmerboden (aufm Arm konnte er es nicht aushalten). Und seine Kumpels kamen und murmelten ihm Tröstliches und putzten seine Öhrchen.


    Ich deckte ihn zu und so lag er dann dort...


    Er wollte auch nicht im Bett schlafen nachts...also ließ ich ihn im Wohnzimmer und schaute öfter nach ihm. Ich machte mir große Vorwürfe, ihm das nicht erspart zu haben.

    Um halb vier schnurrte er zum ersten Mal bei Streicheln wieder und drückte sein Köpfchen in meine Hand.

    Gestern morgen lag er immer noch auf seinem Bettchen...aber die Zudecke lag woanders...er muß wohl aufm Klöchen gewesen sein.

    Und als ich in die Küche ging um das Füttern vorzubereiten, höppelte er hinter mir her...und als es ihm zu lange dauerte, bis die Näpfe mit Naßfutter gefüllt waren, hockte er sich vors Trockenfutter und mümmelte los!

    Und ich........

    ...stand da und heulte vor Erleichterung!

    Mein kleiner, tapferer Kämpfer!


    Als ich gestern nachmittag zur Wohnungstüre reinkam und rief: "Wo is mein Williken?" kam Willow mir wild entgegengehöppelt (er ist ja ein Dreibeinchen) und rieb schnurrend sein Köpfchen an meinem Bein!

    Ich bin wirklich bis in die Grundfesten erschüttert, wie gut dieser kleine tapfere Kämpfer dieses Martyrium gestern weggesteckt hat und wie gut er sich im Moment fühlt. Er sprüht regelrecht vor Lebensfreude!

    Auch Suki geht es weiterhin einfach gut!

    Schickt uns bitte eure guten Gedanken!!!

    Wo Deine Talente und die Bedürfnisse der Welt sich kreuzen, dort liegt Deine Berufung!
    (Aristoteles)

  • Das habe ich gerade gelesen - abenteurlich und sicher auch seelisch sehr aufregend! Ich hoffe sehr, die beiden Katzen packen es! Was ich aber kaum nachvollziehen kann ist, dass der schwarze Kater nach diesem langen und schwierigen Eingriff versucht, Trockenfotter zu fressen!!!!! Ich hätte vermutet, mann muss ihm nun erstmal Hühnerfleisch oder Fisch suppig kochen und klein machen wir Gehacktes, damit er das beißen und schlucken kann.....
    Mannomann , Claudia, da ist dein Gefühlsleben aber Achterbahn mit dir gefahren. Ich hoffe inständigst für dich, dass nun keine Gefahrenzone mehr droht und etwas Ruhe einkehrt. Wie kommt der Hund zurecht mit diesen Ausnahmesitutaionen der Katzen?

    Es grüßt
    Donnas Spaziertante (Elisabeth)

  • OmG Claudia, wie furchtbar....

    Ich wünsche Dir und Deinen Patienten alles Gute und ganz viel Kraft und drücke feste die Daumen, dass es ab jetzt nur noch aufwärts geht :daumendruecken::daumendruecken:

    Fühl Dich Dich mal gedrückt :kuscheln::kuscheln:

    :katze3:
    „Wenn man sich mit der Katze einlässt, riskiert man lediglich, bereichert zu werden.“
    (Sidonie-Gabriell Colette)

  • Wir sind in Gedanken bei euch und drücken alles, was geht :daumendruecken: :daumendruecken: :daumendruecken:

    Liebe Grüße, Susanne
    Denke nicht so oft an das, was dir fehlt, sondern an das, was du hast. (Marc Aurel)

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  • Oh, tut mir leid!

    Es ist Hochsaison im Garten...und beruflich bin ich sehr eingespannt die letzten Wochen!

    Nein...alles gut in Katzenhausen!

    Meine beiden Sorgenkinder waren letzte Woche zur Wiedervorstellung.

    Bei Suki ist weiterhin mit dem Otoskop ganz in der Tiefe vor dem Trommelfell tumoröses Gewebe zu sehen...nun wird man abwarten müssen, wie schnell es wieder wächst und ihr erneut Probleme bereitet.

    Ggf. muss das gesamte Mittelohr irgendwann chirurgisch entfernt werden...das ist dann aber die Ultima Ratio...wenn alle anderen Möglichkeiten nicht mehr helfen.

    Zur Zeit ist Suki völlig beschwerdefrei und muß nicht weiter behandelt werden.

    Damit können wir gut leben.


    Willows Maul/Rachenbereich ist der Hammer: keine Schwellung, keine Geschwüre, keine Krusten oder abgestorbenes Gewebe....sondern alles sauber vernarbt und rosig. SCHON NACH FÜNF TAGEN!!!
    Ich muss den Bereich nun zweimal wöchentlich mit einer desinfizierenden Lösung betupfen...ggf. müsste er in 2-3 MONATEN noch einmal eine Cortisonbehandlung bekommen (zur Erinnerung: wir waren bei alle drei WOCHEN Cortison und trotzdem das rasante Wachstum)...ansonsten gilt er im Moment als GEHEILT!

    Ich bin gerade mehr als froh und dankbar!!!!!!!!!


    Und Sam geht es einfach nur gut...er ist jeden Tag mit mir im Garten!

    Ich versuche, die Tage mal neue Bilder einzustellen!

    Wo Deine Talente und die Bedürfnisse der Welt sich kreuzen, dort liegt Deine Berufung!
    (Aristoteles)