...von Katzen, Hunden und anderen Glücksfellen! (Claudi´s Geschichten)

  • Hallo ihr Lieben! :pcwink:

    Während ich in den letzten Wochen eifrig Beiträge in den Frodo-Thread getipselt hab, habe ich oft festgestellt, dass sich die Geschichten meiner Tiere gar nicht so recht voneinander trennen lassen! :ochnoe:

    In diesem neuen Thread möchte ich nun (wie der Titel schon aussagt) von ALLEN meinen Tieren berichten. :dance1:

    Er ersetzt also nun den Frodo-Thread Kato - mickriger Kater sucht Anschluss und den Punchy-Thread http://www.verlassene-pfoten.de/wbb2/thread.php?threadid=9263, bzw. führt diese hier zusammen fort. :jaa:

    Außerdem ist Punchy schon lange nicht mehr der arme alte Korthals Griffon, der verzweifelt einen Gnadenbrotplatz sucht.
    Er ist unser dicker Elch, unser Familienmitglied und mein großer, wunderbarer Hund, für immer bei uns und in Sicherheit. :herzi:

    Auch Frodo ist nicht mehr der mickrige Kato, der zerzaust und halbverhungert Anschluß sucht, sondern ein properes, munteres Kerlchen, ebenfalls in der Sicherheit unserer Familie angekommen und mit festem Platz im Rudel und unseren Herzen! :herzi:

    Unsere beiden tollen Katzenmädels, Cookie und Baghira, die hier keinen eigenen Thread haben, da sie schon Familienmitglieder waren, als ich hier zum Forum stieß, sind genauso auf vielen Frodo/Punchy-Fotos zu sehen und Bestandteil der Geschichten und unseres Familienrudels. :herzi: :herzi:

    Also ist es nicht mehr als recht und billig, EINEN einzigen Thread für unsere gesamte Familienbande zu führen! :jaa:

    Im Punchy- und Frodo-Thread werde ich auf diesen neuen Thread verweisen, so kann jeder, der uns finden will, hierher gelangen! Ansonsten werde ich die beiden Threads nun ruhen lassen!

    Wo Deine Talente und die Bedürfnisse der Welt sich kreuzen, dort liegt Deine Berufung!
    (Aristoteles)

    3 Mal editiert, zuletzt von Baghira (18. August 2009 um 16:53)

  • Das ist eine gute Idee.

    Ich warte dann mal drauf, dass ich den Tag versüsst bekomme... :ungeduld:

    "Auschwitz fängt da an, wo einer im Schlachthof steht und denkt, es sind ja nur Tiere." (Theodor W. Adorno)

  • Ja, ja, und mir bluten dann wieder die Finger.....!!!

    Nee, ist schon recht, ich freu mich ja, wenn die Geschichten unseres "ganz normalen Wahnsinns" ankommen!!!

    Und damit dieser Thread auch einen vernünftigen Anfang hat, hier der Link zu meiner damaligen Vorstellung

    Claudis Vorstellung...

    damit jeder weiß, mit wem er´s hier zu tun hat!!! :hehe:

    Um keins meiner jetzt mit mir lebenden Tiere zu bevorzugen (die kucken mir ja über die Schulter, wenn ich schreibe, alle außer Frodo, der greift meistens aktiv ins Geschehen ein und versucht kleine Vierzeiler mit seinem Hintern auf der Tastatur zu schreiben :rolleyes:!!!), werde ich noch meinen Avatar ändern!

    Da kommt jetzt ein Bild von Winnie hin, mein Seelenhund, den ich am 16. Oktober letzten Jahres gehen lassen mußte!!!

    Und wenn die Muse mich küsst, gibts auch bald wieder ne neue Geschichte!!!

    ...to be continued...

    Wo Deine Talente und die Bedürfnisse der Welt sich kreuzen, dort liegt Deine Berufung!
    (Aristoteles)

  • Müssen ja nich immer selbst erlebte/ausgedachte Geschichten sein, will mich auch nich mit fremden Federn schmücken, nur ma eben so, für um "den Tag zu versüssen" ;) hier so´n nettes Fundstück aus´m Netz, weil ich derzeit noch so´n bisschen uninspiriert bin :rolleyes: :

    Am ersten Tag erschuf Gott die Katze.

    Am zweiten Tag erschuf Gott den Menschen um der Katze zu dienen.

    Am dritten Tag erschuf Gott alle Tiere der Erde um als potentielles Futter für die Katze zu dienen.

    Am vierten Tag erschuf Gott die Arbeit daß die Menschen zum Wohle der Katze arbeiten konnten.

    Am fünften Tag erschuf Gott den Glitzerball daß die Katze damit spielen kann (oder auch nicht).

    Am sechsten Tag erschuf Gott die Tierärzte um die Katze gesund und die Menschen bankrott zu halten.


    Am siebenten Tag wollte Gott rasten, doch er mußte das Katzenklo reinigen :hehe:


    Schönen Dienstag euch allen!!!

    Wo Deine Talente und die Bedürfnisse der Welt sich kreuzen, dort liegt Deine Berufung!
    (Aristoteles)

  • ...und als Betthupferl noch 3 Bilders vom outchillenden Frodo!!!


    Jaaaaaa, Ganzkörpermassage!!! Mmmmh, daaa, jaaaa, guuuuuuut!


    Mir gehts gerade saugut!!!


    *schnarch*

    Wo Deine Talente und die Bedürfnisse der Welt sich kreuzen, dort liegt Deine Berufung!
    (Aristoteles)

  • meine Güte , welch eine Haltung auf dem letzten Foto, ist ja wie eine Gummikatze.... die Potis weit nach hinten :biglol: :applaus:

    Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat - egal wie es ausgeht -
    (Vaclav Havel)

  • Ist die Katze fit, freut sich der Mensch!

    Da haben wir doch vor 4 Wochen und 3 Tagen diese unterernährte, flusige, spanische Feldmaus zu uns genommen.


    Die Bilder, die nach seinem Auffinden in Spanien Mitte Juni gemacht wurden zeigen ein nicht halb-, sondern dreiviertelverhungertes Katerchen mit krummen rachitischen Vorderbeinen, einem dünnen, spillerigen Hälschen, von dem man Angst haben musste, es trägt das Köpfchen nicht, einem von extremem Parasitenbefall und gravierendem Nährstoffmangel braunen, zerzausten Fell und insgesamt verkümmertem Wuchs.

    Allerdings kündete selbst in diesem elenden Zustand sein Blick vom unbedingten (Über)Lebenswillen und zeigte eine schöne, strahlende Seele!

    In diesen Blick hab ich mich verliebt in dem Augenblick, als ich sein Foto zum ersten Mal sah!!!

    Und genau eine Woche später bekamen wir am Flughafen Düsseldorf eine ohnehin schon kleine Transportbox in die Hand gedrückt, von allen Seiten blickdicht verklebt und mit Kabelbindern zugezurrt, in der man durch die Seitenschlitze außer einem Handtuch und jeder Menge Zeitungsschnitzeln zunächst mal überhaupt keinen Insassen sah!
    Ich gurrte und säuselte mit der Box herum, und plötzlich hob sich drinnen ein klitzekleines Köpfchen, und ich schaute in diese wunderbaren bernsteinfarbenen Augen. Er war ganz still, sah mich nur an, schloß die Augen wieder und legte sein Köpfchen hin!

    Ich saß da, die Transportbox mit ihrem stillen Inhalt auf dem Schoß und heulte wie ein Schlosshund!

    Zuhause angekommen hüpfte das Würmchen aus der Box und wir sahen zum ersten Mal, WIE klein und mickrig er war.

    Zum Wiegen ist Frodo von jeher zu umtriebig und agil gewesen, allerdings kündete die reine Optik schon von gravierendem Mangel, er sah aus wie die Strichzeichnung von einer Katze mit einer kleinen Kugel für den Bauch!
    Die Schulterblätter und Hüftknochen standen heraus, die Flanken waren eingefallen und an dem dürren Gestell hing unten ein pralles Bäuchlein. Er war leicht wie eine Feder.

    Ich kann nur spekulieren, welche Erkrankungen und Mangelerscheinungen er im Einzelnen in seinen ersten Lebensmonaten durchleben und überstehen musste! Die Folgen davon sind offenkundig.
    Manche Spätfolgen (z.B. seine rachitischen krummen Vorderbeinchen, ein etwas verzögertes körperliches und geistiges Reaktionsvermögen und vermutlich einen chronischen Katzenschnupfen) wird er sein Leben lang ertragen müssen, welche Spätschäden sich in seinem weiteren Leben an seinem Bewegungsapparat und seinen inneren Organen noch zeigen werden, bleibt abzuwarten!

    ABER:
    Da komm ich gestern Abend nach Hause und sehe Frodo durch den Raum wetzen auf der üblichen Jagd nach wasauchimmer, er sieht mich, maunzt zur Begrüßung, kommt angelaufen, ich hebe ihn hoch, er reibt das Köpfchen an meiner Nase und ich seh mir diesen kleinen Kater auf meinem Arm an und BEGREIFE (im wahrsten Sinne des Wortes) plötzlich, dass dies nicht mehr länger der halbverhungerte Flusel und die Strichzeichnung einer Katze ist.

    Frodo ist mittlerweile ein geschmeidiger, gut bemuskelter kleiner Kater, selbst die unegalen Proportionen scheinen sich etwas angeglichen zu haben. Er ist etwas gewachsen und vor allem hat das ganze Kerlchen mehr Substanz. Sein schwarzes Fell glänzt wie lackiert, lediglich an den Hinterbeinen und am Schwanz sind noch braune, flusige Stellen, d.h. auch seine innerliche Entgiftung schreitet mit Riesenschritten voran. Sein Bäuchlein wirkt nicht mehr wie ein Anhängsel, sondern fügt sich relativ harmonisch in seine Figur ein.

    Wie hat er das bloß gemacht???

    Ich hab ihn gefragt, und nachdem er sich zuerst geheimnisvoll irgendwas von „Protein-Shakes“ und „Muckibude“ in den Schnurrbart gemurmelt hat, hat er dann doch eingewilligt, Interessierten einen Einblick in seine Welt zu gewähren.

    Hier kommen also für alle Interessierten und potentiellen Katzen-Päppler unter euch:

    Frodos Fitness,- und Beschäftigungs- Tipps

    Ola amigos!

    Claudi möchte, dass ich euch ein bisschen was über meine Tagesgestaltung erzähle, also:

    Eigentlich bin ich ja gelernter Außendienstler, die ersten Monate meines Lebens war ich tätig im Bereich der Touristenausspähung und des Essenschnorrens!

    Zugegebenermaßen lief meine berufliche Karriere nur, freundlich ausgedrückt, suboptimal!

    Na ja, was soll ich es beschönigen, ihr kennt ja die Fotos!

    Als Außendienstler war ich ne Niete, ich war einfach noch zu jung und vernünftig eingearbeitet hat man mich auch nicht.

    Hier, in meinem neuen Wirkungskreis hab ich mein Tätigkeitsfeld nun in den Innendienst verlegt.

    Die anderen beiden Katzen aus meinem Rudel sind hauptberuflich Hauskatzen, überwiegend eingesetzt als Balkonbewacher, Rumlieger und Körbchenbesetzer.

    Darüber hinaus gehen sie noch anderen Wichtigen und unverzichtbaren Nebentätigkeiten nach, z.B. als Haar-Verteiler, Fensterscheibenverschönerer, Schrankausräumer, Hundequäler, Essenklauer und Controller im PC-Bereich.

    Hier konnte ich eine Menge Kniffe und Tricks abschauen und mich so autodidaktisch weiterbilden und mittlerweile vollumfänglich mit ins Familiengeschäft einsteigen.

    Cookies besonderes Talent z.B. liegt in der Textilgestaltung. Dabei ist sie durchaus nicht auf eine Sorte festgelegt, sondern kann gleichermaßen geschickt mit Möbelstoffen oder Teppichen umgehen. Verfremdungen sind ihre Stärke – ihre eigenwilligen Ideen setzt sie im experimentellen Prozeß spontan um.

    So kann sie beispielsweise mit ihrem feinen, spitzgeschärften Werkzeug einen Velourstoff zur lockerfädigen Schlingware aufpeppen, oder kann unerbittlich selbst mit nur geringgradig losen Teppichkanten arbeiten, denen sie eine flotte Fransenoptik verleiht.

    Sie arbeitet mit größter Sorgfalt gerade die exponierten Stellen immer wieder nach.

    Hier konnte ich mich nach einer kurzen Einführung meiner darin sehr sicher arbeitenden Kollegin schöpferisch und kreativ einbringen. So habe ich mich kürzlich an der Umgestaltung des Läufers in der Diele versucht. Jetzt kommen die schönen langen Fasern seiner Unterwolle erst richtig zur Geltung.

    Als Späteinsteiger in die Sparte des Möbeldesign habe ich in erstaunlich kurzer Zeit beachtenswerte Fähigkeiten im Sofakratzen entwickelt - insbesondere an gut sichtbaren und exponierten Stellen.

    Es gelingt mir heute ohne weiteres, zunächst in flottem Arbeitstempo präzise und effektive Kratzspuren anzubringen und mich beim letzten Kratzer im Drehsprung auch schon vom behandelten Objekt wegzuschnellen ...... um nach kühnen Sprüngen das Werk (und die Reaktion der zweibeinigen Kunstbanausen) aus der Ferne auf mich wirken zu lassen.

    Stimmt - das Ledersofa hat sich im Lauf der Zeit etwas verändert. Aber ich finde: durchaus zu seinem Vorteil. Es hatte so etwas Unpersönliches, als ich ins Haus kam. Jetzt ist es unverwechselbar UNSER Sofa.

    Überhaupt sehe ich meine beruflichen Tätigkeiten heutzutage weniger karrierebezogen, sondern eher in Richtung Freizeitbetätigung und Fitnessprogramm angesiedelt, sozusagen im Bereich "Katzensport" und „Körperertüchtigung“.

    Hier habe ich einiges aus dem Programm von Baghira übernehmen und ausbauen können, heute sind wir fast ebenbürtige Sportler und Sparringspartner.

    Der Tag beginnt mit einem ausgiebigen Stretching-Programm, wünschenswerter weise auf dem Bett, auf meinem Menschen. Die ausgefahrenen Krallen sorgen für den nötigen Halt, insbesondere bei Abwehrbewegungen, zu denen Gerd und Claudi unerklärlicherweise bei dieser Betätigung immer wieder neigen!

    Nachdem ich meine Menschen wachgequält habe, absolviere ich den 10-MINUTEN HINDERNISLAUF mit diversen Hürden und Geschicklichkeitsaufgaben.

    Ich nehme im Schlafzimmer Anlauf, rase durch die Diele, fliege dann wie der Wind ins Bad und nehme in einem einzigen waghalsigen Sprung die Dreifach-Hürde Badewanne-WC-Waschbecken.

    Nach einer winzigen Verschnaufpause auf der Waschbeckenablage, die ich gerne nutze, um mehrere Male herzhaft in die dort im Zahnputzbecher herumlungernden Zahnbürsten zu beissen (Mundhygiene ist wichtig und sollte von keiner Katze vernachlässigt werden!), seile ich mich am Duschhandtuch ab und balanciere geschickt über die volle Länge des Badewannenrandes, wobei es gilt, so viele von den am Rand abgestellten Sachen wie möglich mit kleinen Sidesteps in die Badewanne zu kicken.

    Als nächstes nehme ich in Höchstgeschwindigkeit den Rundparcour ums WC, besondere Schwierigkeit hier, mit einem genau abgemessenen Drehsprung das Ende der aufgehängten Klopapierrolle zu erwischen und, das Ende fest in der Kralle, aus der Badtür durch die Beine des dort stehenden Hundes zu sausen und soweit wie möglich durchs Wohnzimmer zu wetzen, OHNE das Klopapier loszulassen!

    Zusatzpunkte kann ich erzielen, wenn ich es schaffe, das Klopapier bis IN DIE KÜCHE abzurollen.

    Während Claudi beschäftigt ist, 500 Meter Klopapier in der Wohnung einzusammeln, katapultiere ich mich kühn über die Couch und beide Sessel auf den Wohnzimmertisch!

    Nun kommen meine Lieblingsdisziplinen: HANDYSCHLEUDERN (möglichst in Regionen, die für Menschen nur schwer zugänglich sind), FERNBEDIENUNGSWEITWURF (s. Handyschleudern) und BRILLENGOLF.

    BRILLENGOLF, ein Spaß für jede sportbegeisterte Katze ! Es gilt, Gerds Brille vom Wohnzimmertisch mittels eines waghalsigen Birdies (noch besser und mit Höchstpunktzahl bewertet: Hole in one!) quer über das wohnzimmerliche Übungsgelänge erfolgreich unter der Couch einzuputten.

    Mein Handycap habe ich im Laufe der Wochen schon enorm verbessert!

    (Fortsetzung siehe unten)

    Wo Deine Talente und die Bedürfnisse der Welt sich kreuzen, dort liegt Deine Berufung!
    (Aristoteles)

  • (Fortsetzung)

    Als nächstes gilt es, insbesondere meine Sprungmuskulatur zu kräftigen und die Sprungkraft zu steigern. Zu diesem Zweck begebe ich mich zu den Balkontüren. Diese Disziplin finde ich besonders klasse, wenn die Scheiben frisch geputzt sind und es regnet.

    Dann gehe ich kurz raus um Luft zu schnappen und wenn die Pfoten dann schön matschig und nass sind, springe ich an die Scheiben, so hoch ich komme, und gestalte durch gleichzeitige Kratzbewegungen formschöne Bilder und Muster darauf, oft versehen mit kreativen Applikationen aus Blättern, Blumenerde oder kleinen Zweigen.

    Claudi freut sich immer beim Heimkommen, wenn sie so schöne Exponate von mir vorfindet, sie gibt mir dann ganz tolle Kosenamen und bereitet anschließend die Scheiben für meine nächste künstlerische Betätigung vor!

    Eine Übung, der wir heute nicht mehr nachgehen können und die uns immer viel Freude bereitete, war das YUCCA-SCHAUKELN!!!

    Leider hat die Pflanze (und Claudi auch) uns unsere Klimmzüge verübelt.
    Die Yucca hat dann auch nicht lange bei uns gewohnt, sie ist mir beim Hindernisparcour laufen mal im Weg gewesen und da hab ich sie geschubst und sie ist von der Fensterbank gefallen.

    Das das Ding Yucca heißt, hab ich erst dem unbeherrschten Wehklagen von Claudi entnommen, als sie die Reste auf dem Boden, der Couch, dem Bett und in der Badewanne vorfand.

    Harte Arbeit erwartet mich auch immer auf dem Balkon. Zunächst erfolgt ein gewissenhaftes Ausmerzen aller schwächlichen Pflanzen, außerdem muß die Erde in allen Balkonkästen durch Umgraben gelockert werden. Es ist eine Schande, wie man sich bei dieser Arbeit beschmutzt. Um die Wohnung nicht zu verschmutzen, trete ich mir auf der Sitzauflage der Balkonsessel meine Pfötchen sauber ab.

    Abhängig von der Tagesgestaltung meiner Menschen gibt es für mich zusätzlich zu meinem Fitnesprogramm weitere Aufgaben zu erledigen!

    Zum Beispiel muß ich immer bei der Wäsche helfen!
    Das fängt schon an, wenn Claudi mit gefülltem Wäschekorb den ersten Schritt über die Türschwelle macht. Als kleine Balanceübung und zur Schärfung ihres Reaktionsvermögens ist es wichtig, sich ihr direkt vor die Füße zu werfen und fasziniert von der menschlichen Grazie bei dem verzweifelten Versuch, mich nicht zu treten, zu ihr auf zu blicken und lobend und anerkennend zu miauen.

    Ich helfe stets beim Wäschezusammenlegen und zeige Claudi, wenn sie es meiner Meinung nach nicht richtig gemacht hat, indem ich die Wäsche packe und durch die Gegend schleife.

    Unerläßlich zur Körperertüchtigung und zur Vertiefung der Bindung zwischen uns und den Menschen ist mein Lieblingsspiel: Das „Wo-hat-sich-der-Kater-versteckt“-Spiel.

    Ich beginne das Spiel, in dem ich mir ein Versteck (z.B. die untere Kratzbaumhöhle, unter der Bettdecke oder unterm Schuhschrank) suche, unmittelbar vor der Rückkehr meiner Menschen nach Hause!

    Claudi wird recht schnell nervös, wenn ich nicht wie sonst zur Begrüßung erscheine!

    Aus der Sicherheit meines Versteckes heraus beobachte ich, wie sie mit zunehmender Geschwindigkeit alle Räume abgeht und nach mir ruft. In diesem Stadium ist es wichtig, keinen Mucks von sich zu geben!

    Nach einer ganzen Weile ist es strategisch sinnvoll, ein leises, jämmerliches Geräusch zu machen, dann kann ich noch einige Zeit zusehen, wie die Suche hektische Züge und das Rufen einen eindeutig verzweifelten Unterton annimmt.

    Ich bleibe noch einen Augenblick in meinem Versteck, dann schnelle ich hoch auf die Fensterbank und von dort hinter den Sessel. Wie erwartet liegt sie orientierungslos nach mir suchend auf dem Boden und späht unter die Couch und die Schränke.

    Geräuschlos über den Tisch zu schleichen ist eine meiner leichtesten Übungen. Ein kurzer Sprung auf den Rücken, ein liebevoller Hieb meiner Pfote, um meine kurzfristige Anwesenheit zu demonstrieren, gefolgt von einem schnellen Rückzug ins nächste Versteck.

    Irgendwie scheint Claudi heute gereizt zu sein. Sie gibt mir jetzt wieder so schöne Namen, und sucht mit großem Elan weiter nach mir.

    Ich beginne langsam, mich zu langweilen, also entferne ich mich stillschweigend und lege mich zu einer Ruhepause unter die Bettdecke.

    Die Aktivitäten meiner Menschen halten noch geraume Zeit an.


    So oder ähnlich schaut also ein durchschnittlicher Frodo-Tag aus!

    Wichtig und oberstes Gebot bei allen Fitness-Maßnahmen ist, dass man in allem, was man tut, sein Tempo nicht bremsen darf und auch möglichst nicht Claudi und Gerd über den Haufen rennen sollte, in beiden Fällen droht nämlich dann die sofortige Disqualifikation!

    Mit-Katzen über den Haufen zu rennen, gibt lediglich Punktabzug, durch Mit-Hund über den Haufen rennen, kann man Zusatzpunkte erwerben!


    Viel Spaß beim Nachturnen
    wünscht euer Frodo, die Abrissbirne

    Wo Deine Talente und die Bedürfnisse der Welt sich kreuzen, dort liegt Deine Berufung!
    (Aristoteles)

    • Offizieller Beitrag

    Oh Mensch, ich sollte Berichte Eurer Tiere nicht im Büro lesen - ich gackere hier schon wieder so viel, daß meine Kollegen mich fragend ansehen!!

    :rofl: :rofl: :rofl: :rofl: :rofl: :rofl:

    Ein wirklich toller Bericht, der sicher andere Katzen zur Nachahmung animieren wird!!

    Claudia, an Dir ist wirklich eine Schriftstellerin verloren gegangen!!!

    Liebe Grüße,
    Monika

  • *langsam unterm Tisch wieder vorkriech* SUPER !

    du solltest alle diese Eintränge sammeln und mit Fotos unterlegt, an einen Verlag schicken.....

    :fluester: Frodo, mach weiter so....und seh zu das Claudi, dich bald wieder an die Tastatur lässt

    Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat - egal wie es ausgeht -
    (Vaclav Havel)

  • Claudia, ich finde auch, dass Du den Beruf verfehlt hast!

    Spannende und lustige Katzengeschichten sind eh mein Ding und wenn es dann noch ein Buch über unseren Frodo ist... mensch, es wird ein Bestseller!

    Hau rein in die Tasten! :)

    "Auschwitz fängt da an, wo einer im Schlachthof steht und denkt, es sind ja nur Tiere." (Theodor W. Adorno)

  • *lachtränenausdenaugenwisch*

    "Und wenn du dich getröstet hast, wirst du froh sein, mich gekannt zu haben"
    - für Rocky, 19.05.92 - 28.12.07 und Crocket, 2004 - 11.09.2011
    "Als Hund eine Katastrophe, als Mensch unersetzlich" - für Splitface Sonny und Scarface Comet

  • Ola amigos! :winke:

    Ich bin´s noch mal, euer Frodo!

    Gestern hab ich euch ja meine Fitness-Tipps verraten, allerdings ist die körperliche Ertüchtigung nicht alles, was zum Erreichen einer so prachtvollen Statur wie meiner notwendig ist! :haemisch:

    Unabdingbar ist natürlich auch ein präzise geplanter, ausgewogener, vollwertiger und kompromisslos umgesetzter Ernährungsplan!

    Denn: Ißt die Katze gesund, freut sich der Mensch!!!

    Hier also mein Ernährungsprogramm für alle Katzen, die groß und stark werden wollen:

    Grundsätzliches:
    Allererster Grundsatz einer guten Katzendiät ist natürlich die Beachtung der Wertigkeit der Speisen, die du zu dir nimmst:

    Am einfachsten zu ergattern und deshalb am geringwertigsten sind die Sachen, die man dir FREIWILLIG gibt und liebevoll serviert. Laaangweilig!!!

    Etwas schwieriger zu kriegen und daher höherwertig als der dir servierte Fraß sind die ERBETTELTEN Sachen. Manchmal etwas langwierig aber von hohem Unterhaltungswert!

    Viel besseren Unterhaltungswert und trotz oft fragwürdigen Nährstoffgehaltes noch höherwertig als ERBETTELTES ist SELBST ERJAGTES in jedweder Form (auch Blätter, Staubflusen oder Käfer)!

    Die Krönung der Ernährung und das unbestrittene Highlight des Tages jedoch (und damit natürlich auch von allerhöchster Wertigkeit) sind GEKLAUTE Sachen!!!
    Egal was und egal wie es schmeckt (die Palette ist breit gefächert und reicht von A wie Antibabypille über H wie Hundekauknochen bis Z wie Zipfel Wurst), Hauptsache du hast es dir unrechtmäßig angeeignet!

    Und wenn du es dann auch noch außer Reichweite aber IN SICHTWEITE vor den ungläubigen und erbosten Augen des vorherigen Besitzers verzehrst, ist der Spaßfaktor gigantisch!!!

    Also lautet das oberste Gebot in der Katzenernährung: Iß nie etwas freiwillig serviertes, wenn du es auch klauen kannst (in dem Zusammenhang fällt mir ein, dass ich bis heute keine befriedigende Antwort auf die Frage gefunden habe, was so furchtbar witzig an der Tatsache war, dass ich Gerds widerlichen Rasierschaum zunächst für Schlagsahne gehalten habe, dass zwei große Menschen darüber Tränen lachen mussten? Mir war speiübel!!!)!


    Womit wir direkt beim nächsten wichtigen Ernährungsthema wären:

    KATZEN KOTZEN!

    Das liegt zum Einen in unserer Natur und zum Anderen oft in unserer Absicht!

    Wenn du merkst, dass du dich übergeben musst, musst du dich sputen, es sei denn, du befindest dich bereits auf dem Kopfkissen deines Menschen!

    Ansonsten versuch schnell ins Bett zu kommen.

    Falls die Zeit knapp wird, versuche einen Teppich, einen Sessel oder ein Sofa zu erreichen!!

    Unnötig und eine Verschwendung von Ressourcen ist es, sich auf einem gefliesten Boden zu übergeben.

    Ganz doof, wenn es einen auf dem Katzenklo überkommt!


    Ein weiteres ernährungsphysiologisches Thema, bzw. ein Ammenmärchen ist es, dass Katzen Wasser trinken müssen! Hier muß die Theorie dringend nachgebessert werden!
    Wasser ist NICHT zur inneren Anwendung bei Katzen geeignet, und zur äußeren Anwendung schon gar nicht.
    Wasser dient alleine zu unserer Unterhaltung, indem wir versuchen können, soviel Wasser wie möglich aus den Näpfchen in die Umgebung zu befördern oder durch Eintunken unserer Catnip-Spielzeuge Tee zu machen.
    Die einzige andere Daseinsberechtigung von Wasser in der Wohnung ist in eckigen Glasbehältern zur Vorratshaltung von fangfrischen Fisch-Happen!


    Und jetzt von der Theorie auf zur Praxis!

    Im Folgenden schildere ich euch einen durchschnittlichen Frodo-Tag unter ernährungsphysiologischen Gesichtspunkten:

    7.00h: Frühstück! Endlich!
    Claudi wendet sich zur Küche, um mein Näpfchen zu füllen!
    Nachdem ich seit einer halben Stunde krähe und jammere, schlendere ich nun betont gelangweilt zum Näpfchen, angele unlustig zwei, drei Bröckchen heraus und verteile sie im Umkreis, es ist dabei darauf zu achten, die aussortierten Bröcken NICHT auf die schützende Unterlage zu legen!
    Sobald sie nicht mehr kuckt, schlag ich mir das Ränzlein ordentlich voll!

    7.02h: Zweites Frühstück! Endlich!
    Sie hat dem Hund den Napf hingestellt!
    Ein Fehler! Bevor der Riesenelch seinen Napf erreicht, hab ich ihn schon halb ausgeräumt und kicke seine Trockenfutterbrocken durchs Wohnzimmer! Macht Spaß, hat aber keinen Nährwert, also:

    7.04h: Drittes Frühstück! Endlich!
    Während Claudi sich die braune ungenießbare Flüssigkeit, die sie unbegreiflicherweise jeden Morgen trinkt, in die Tasse schüttet, schlürfe ich ein bisschen Milch aus ihrer Müslischale und spucke den Rest auf den Tisch. Es gibt ein schönes Muster auf dem dunkelbraunen Tisch, wenn ich durch die Milch und dann quer über die Tischplatte laufe!
    Mit der Haselnuß, die ich aus dem Müsli geklaut habe, dribble ich ein bisschen auf dem Wohnzimmerboden herum.
    Das verbraucht einiges an Kalorien, daher:

    7.30h: Viertes Frühstück! Endlich!
    Ich setze mich vor Claudi und weine und schreie jämmerlich, bis sie mir etwas Büchsenmilch mit Eigelb in ein Schälchen gibt. Ich schlecke zweimal daran und kippe dann das Schälchen um.

    7.33h: Fünftes Frühstück! Endlich!
    Während Claudi die Sauerei beseitigt, lecke ich einmal quer über ihr Leberwurstbrötchen! Das halbe Brötchen mit Nutella schliddert nach einem gezielten Pfotenhieb von mir über den Tisch und verschwindet über die Tischkante (Ratet mal mit welcher Seite es auf dem Boden landet! Genau!).

    Ich ziehe mich ein Weilchen ins Schlafzimmer zurück, bis das Geschimpfe aufhört. Ich mag es nicht, wenn man soviel Aufhebens um meine Person macht!

    10.10h Zwischenmahlzeit! Endlich!
    Auf dem Balkon nehme ich vier Grashalme und zwei Käfer zu mir. Auf dem Teppich in der Diele würge ich zwei Grashalme und mehrere Käferbeine wieder aus. Dies schmälert natürlich die zu mir genommene Kalorienzahl, deshalb:

    10.21h: Zweite Zwischenmahlzeit! Endlich!
    Hab unter größten Anstrengungen die Haut des Grillhähnchens, das gestern abend geliefert wurde aus dem Abfalleimer geangelt. Nachdem ich sie einige Male über den Fußboden gezogen habe, hab ich mich mit Cookie und Baghira darum gestritten. Wir haben alle drei ein bisschen daran herum geknabbert und sie dann liegen lassen.

    10.28h: Dritte Zwischenmahlzeit! Endlich!
    Hab noch was supertolles im Abfalleimer gefunden.
    Ich liebe Sardinen! Leider werden sie von unseren Menschen in diesen kleinen metallenen Panzerschränken vor uns versteckt gehalten. Aber ein geöffnetes Panzerschränkchen mit glibberigem Öl und Fischresten hab ich noch ganz unten im Abfalleimer gefunden. Um ranzukommen, musste ich ihn umkippen und ausräumen, aber dann hatten wir drei einen leckeren Schmaus.
    Und auf dem fettigen Boden ist der Hund schon zweimal ausgerutscht, der hat vielleicht blöd gekuckt!!

    12.00h: Mittagessen! Endlich!
    Hab das Baguette, das für´s Grillen heute Abend vorgesehen ist, von der Papiertüte befreit. Dann hab ich die Oberseite abgeschleckt bis sie ganz weich und pampig war und zum Schluß einmal in der Mitte davon abgebissen.

    14.30h: Nachmittagssnack! Endlich!
    Hab einen großen Käfer gefangen und ihn reingebracht. Wir haben mit ihm gespielt, bis er matschig und halbtot war. Dann hab ich ihn in Gerds Hausschuh gelegt.

    17.15h: Die Menschen kommen nach Hause und verbreiten einige Unruhe, während sie der Reihe nach die Überbleibsel unserer Schlemmereien finden.
    Sie sehen aufgeregt aus, ich glaube, sie freuen sich darüber, dass wir ihnen etwas übrig gelassen haben.
    Als Gerd in seinen Hausschuh steigt, werden die Freudenbekundungen so überschwänglich, dass ich mich für ein Weilchen aus dem Trubel zurückziehe.

    Aber nicht für lange, denn:

    18.30h: Abendessen! Endlich!
    Nachdem Claudi mir mein Näpfchen gefüllt hat, setze ich mich daneben und starre gelangweilt an die Wand. Als sie aus der Küche geht, schlinge ich das ganze Naßfutter hastig hinunter. Danach laufe ich zur Ecke des Wohnzimmerteppichs und würge alles wieder aus. Das dunkle Futter stellt einen schönen Kontrast zum hellen Teppich dar!!

    19.10h: Zweites Abendessen! Endlich!
    Der Grill wird angeworfen!
    Eigenartigerweise haben Claudi und Gerd umdisponiert und es gibt KEIN Baguette!
    Nachdem ich ein Stück gegrilltes Hühnchenfleisch von Claudis Teller geklaut habe, fresse ich einen Teil und deponiere den Rest unter der Couch!
    Später fresse ich noch eine Ecke der Programmzeitschrift, kein Nährwert aber jede Menge Ballaststoffe.


    21.45h: Spätmahlzeit! Endlich!
    Ich fange eine Motte und spiel mit ihr bis sie fast tot ist. Einen Flügel hab ich gefressen, den Rest hab ich auf Claudis Kopfkissen gelegt.

    23.00h: Mitternachtsimbiss! Endlich!
    Nachdem sich bei Claudi die aufgeregte Freude über mein Kopfkissengeschenk gelegt hat, kommen die Menschen nun im Bett zur Ruhe!
    Ich krame das restliche Hühnchen unterm Sofa raus und knabber noch ein bisschen daran herum. Den Rest leg ich auf den Badvorleger, damit meine Menschen sich gleich morgen früh wieder über ein tolles Geschenk freuen können!

    Dann leg auch ich mich zur Ruhe! :angel:


    Und wer jetzt befürchtet, unsere Menschen würden irgendwann möglicherweise den Drang verspüren, unsere Versorgung einzustellen, hier noch zur Beruhigung ein Auszug aus dem wirklich empfehlenswerten Buch WAS DEINE KATZE WIRKLICH DENKT:
    "Als unser aller Schöpfer, der liebevolle Gottkater, seine Geschöpfe einteilte, da bestimmte er in den Speisungsvorschriften des vierten der fünf Bücher Mauses, dass der Daumeneigner dem Daumenlosen zu helfen habe ..."

    In diesem Sinne: allzeit guten Appetit wünscht euch Allesverwerter Frodo

    Wo Deine Talente und die Bedürfnisse der Welt sich kreuzen, dort liegt Deine Berufung!
    (Aristoteles)