Beiträge von Conny74

    So, ich bin gerade zwei Stunden nach Hamburg gedüst, habe mich bei McDonalds in Hamburg Heimfeld mit Florian Schröter getroffen und ihm Finley ( so soll er bei ihm auch heißen) übergeben. Ein sehr netter junger Mann, der sich GsD nicht hat davon beeindrucken lassen, dass Finley ihn angeknurrt hat. Ich glaube bei ihm würd der Süße schnell lernen, dass auch Männer Ok sind. Mir schmerzt ein wenig das Herz, dass ich Finley enttäuscht habe und meinen Mann nicht umstimmen konnte, aber jetzt, wo ich Florian kennengelernt haben, weiß ich er wird es gut dort haben. Florian hat auch versprochen, Bilder und Berichte zu schicken, die stellt ihr FiNler dann hier ein, oder? Damit ich weiß, wie es dem Finley geht.

    Finley hat kein Problem mit der Individualdistanz. Wir sind heute am Hohensensee spazieren gegangen und da hat es gewimmelt von Fahrrädern, Kinderwagen und Fußgängern und wir sind sehr dicht an allen vorbei gegangen. Kein Knurren oder Schnappen, totales Desinteresse, er war großartig. Er mag meinen Mann nicht, weil er mit ihm seine Bezugsperson teilen muss. Mit Mauli ist er nicht entspannter, er kann nur jetzt auch mit dem Teil pennen. In unbeobachteten Momenten versucht er immer ihn abzupopeln und ist wesentlich glücklicher ohne das Teil. Es klappt hier einfach nicht, weil mein Mann nicht bereit ist seine Angst und Unsicherheit zu überwinden, ansonsten würde Finley das schon irgendwann kapieren. Ich kann es leider nicht ändern.

    Den Mauli hat Finley jetzt weitestgehend akzeptiert. Er steck die Schnute freiwillig rein, weil ich ihn von innen immer mit Leberwurst beschmiere. Er kann jetzt sogar damit total entspannen und schlafen, aber doof ist es trotzdem. Gerade Zuhause sollte doch sowas nicht nötig sein und der Hund dort sicher sein und sich in allen Bereichen wohlfühlen. Ich habe heute Nacht mit ihm auf der Couch geschlafen, damit er das Ding wenigstens Nachts nicht tragen muss. Das Problem ist einfach, dass das Vertrauen meines Mannes in Finley nicht mehr vorhanden ist, dass heißt sind die beiden in einem Raum ist er angespannt. Das spürt der Hund und beginnt automatisch zu knurren, wenn er den Raum betritt und dann wird die Anspannung noch größer. Finley hört sofort auf mit der Knurrerei, wenn ich "Finley Stopp" sage, aber das ändert leider nichts an den Gefühlen meines Mannes. Glaubt mir, ich bin niemand der schnell aufgibt und ich habe auch schon 14 Pflegis, die oft auch nicht einfach waren, hier durchgeschleust, aber so wie es jetzt läuft geht es nicht und wenn ich das jetzt zum Wohle von Finley durchziehe und meinen Mann zwinge, setze ich meine Ehe aufs Spiel, weil ich nicht auf seine Gefühle eingehe, sondern das Wohl der Pflegehunde über seines stelle und das geht einfach nicht. Ich hoffe ihr habt dafür Verständnis, aber das lese ich ja auch aus euren Antworten heraus.Ich suche auch schon unter Hochdruck nach Lösungen und habe mich auch schon an Trainerkolleginnen hier im Kreis Hildesheim gewandt, ob sienicht jemanden kennen der PS machen könnte.
    Aber jetzt nochmal was positives. Das spazierengehen heute war ein Traum. Ich bin mit den vier Hunden eine super Strecke gelaufen. Erst 45 Minuten Felder und Wiesen zum Toben und Schnüffeln, dann 15 Minuten durch den Ort zum Üben für Menschen, Fahrrad und sonstige Kontakte und dann nochmal 30 Minuten Feld und Wiese zum Entspannen. Die vier hatten riesen Spaß. Finley hat getobt und mit einem breiten Grinsen die Umgebung erkundet, kam auf Pfiff sofort zurück und hat sich seinen Keks abgeholt. Im Ort war er entspannt und hat alle Begegnungen souverän und ohne irgendeine Reaktion gemeistert. Er ist manchmal im Spiel etwas grob mit der kleinen Emmely, lässt sich aber auch da abrufen und fährt gleich runter. Wir kamen total entspannt wieder zu Hause an und jetzt pennt er neben mir wie ein Toter.

    So ein Mist, mir pocht das Herz immer noch bis zum Hals 8o , Finley ist meinen Mann eben ganz massiv angegangen. Wenn ich nicht daneben gestanden hätte und sofort dazwischen gegangen wäre, hätte er ihn gebissen. Es war gar nichts, was dieses Verhalten ausgelöst haben könnte, er hat weder gestikuliert, noch sonst irgend etwas um so eine Reaktion zu provozieren. Er war stinksauer, hat mich angeschrien ich soll diesen Hund loswerden und soweit gehe seine Hundeliebe nicht, dass er sich in seinen eigenen vier Wänden nicht mehr sicher fühlen kann. Ich habe dann gesagt, ich besorge ihm erst einmal einen Mauli, damit er keine Angst haben muss gebissen zu werden. Er hat dann die Kinder eingepack und ist mit ihnen wütend ins Schwimmbad gefahren. Jetzt habe ich erst mal einen Mauli für den Hund gekauft, den er verständlicherweise doof findet und ich habe keine Zeit für eine langsame Gewöhnung an das Ding und dafür mit Finley an seiner Impulskontrolle zu arbeiten. Coco, du hattest doch angeboten ihn zu nehmen, ab wann ginge das denn? Ich mag es ihm nicht so lange zumuten mit dem Ding rumzulaufen, wenn mein Mann da ist und ohne habe ich wahrscheinlich bald die Scheidungspapiere auf dem Tisch. Ich kann verstehen das er Angst hat, denn Finley hätte ihn auf jeden Fall verletzt, wenn ihn nicht festgehalten hätte. :( jetzt sitze ich hier und heule, weil Finley zu mir so lieb ist und ich ihn eigentlich nicht schon nach 24 Stunden aufgeben will, aber ich habe ja auch noch meine Jungs hier, was mache ich, wenn er die auch noch angeht und ich stehe nicht daneben. Ich kann ihn doch nicht nur mit Mauli laufen lassen.

    Heute Nacht haben wir festgestellt, dass Finley riesen Schiss vor Gewitter hat. Er hat uns eine Stunde wachgehalten, bis das Giwitter sich verzogen hatte. Ansonsten hat er brav gepennt. Heute morgen waren wir eine große Gassirunde durch Feld und Wiesen mit Schleppleine. War noch nicht viel los unterwegs, also haben wir Rückruf geübt. Er reagiert schon gut auf den Rudelpfiff. Heute war er beim Laufen wesentlich entspannter als gestern noch. Er hat geschnüffelt, Mäuschen gejagt und so weit es die Schleppi zuließ mit Emmely getobt. Ins Auto einsteigen, mit den drei anderen im Kofferraum fahren und beim Aussteigen warten bis er angeleint war hat er super gemacht. Das Verhältnis zu meinem Männe hat sich auch entspannt, er übernimmt das Füttern von Finley und heute durfte er auch schon Popo kraulen. Die Jungs findet er OK, mit denen hat er keine Probleme. Als ich vorhin eine Stunde weg war zu einkaufen, hat er vor der Haustür gepennt, bis ich wieder da war. Die Mädels hatten mir gestern auch gesagt, dass er schlecht zur Ruhe kommt, das ist hier kein Problem. Er pennt immer wieder zwischendurch tief und fest.

    @Nadine, ich glaube die haben ihn in Rumänien einfach nicht richtig einschätzen können, weil er da immer mit den gleichen Mensche Kontakt hatte und auch nur sehr wenig. Wie schon geschrieben, dass schnöselige und kontrollierende Verhalten zeigt er mit Menschen, mit anderen Hunden ist er super, wenn auch beim spielen etwas wild, aber er ist eben ein großer Junghund, die neigen zur Grobmotorik. Was den Trainer angeht, hoffe ich, der hatte keine Erfahrung mit Hunden, die ihr ganzes bisheriges Leben ohne Außenreize im Zwinger verbracht haben, ansonsten ist es nicht zu entschuldigen wie er den Hund eingeschätzt hat.

    So, der junge Mann ist eingezogen und es war schon als die beiden Mädels hier waren sehr deutlich zu sehen, wo das Problem liegt. Finley ist ein jungschnöseliger Kontrolletti, der meint er müsse Frauchen (das dunkelhaarige hab den Namen vergessen) ständig kontrollieren und auch beschützen. Er hat sich immer vor sie gestellt und sie häufig pöbelig angesprungen. Ganz klar mit der Botschaft, ich kontrolliere, was du tust und wo du hingehst. Als mein Männe dann an der Frau vorbeigehen wollte, hat er sogar nach ihm geschnappt (nur in die Luft geklappert, aber ganz klar Warnung). Als die beiden dann weg waren, hat es keine zwei Minuten gedauert und ich war neues Frauchen er dackelt mir überall hinterher und lässt sich knuddeln. Ich bin dann mit allen vier Hunden spazieren gegangen. Finley läuft gut an der Leine, aber die ersten 1000m lief er nur und hat potetielle Gefahren für ausgelotet. Der Kopf ging permanent hin und her und alles wurde misstrauisch beäugt (man merkt, dass sie sich an den blöden Rat des Trainers gehalten und nur reizarm mit ihm unterwegs waren) er kennt kaum Aussenreize :kotz: . Ich habe ihm dann klar gemacht, dass ich selber auf mich aufpassen kann und ab dann konnte er sichtlich entspannen und den Gang genießen. Bei jedem Jogger, Fahrradfahrer und Fußgänger habe ich dann alle abgesetzt (sitz kann er schon) und dann gab es Leckerchen bei gutem Benehmen. Kurz vor zu Hause habe ich eine Freundin getroffen, sie hat ihr Fahrrad neben mir geschoben und war dich an ihm und mir dran. Das war ihm zu dicht und er hat nach ihrem Tennisröckchen geschnappt 8o (wieder GsD in die Luft). Hier zu Hause spielt er jetzt mit Abby im Garten. Leila hat ihn schon einmal zusammengestaucht, weil er doch sehr pöbelig spielt und jetzt ist er sehr höflich. Das Benehmen anderen Hunden gegenüber hat er also gut drauf und an dem Menschen gegenüber muss man auf jeden Fall arbeiten. Sein Verhalten liegt aber definitv nicht an den beiden Frauen. Sie haben das sicher verstärkt durch ihre Unsicherheit und dadurch, dass sie sein kontrollierendes Verhalten nie korrigiert haben, aber die Veranlagung hatte er vorher schon, sie tritt eben nur im Kontakt mit den Menschen auf und nicht mit anderen Hunden. Aber schreib das so nicht in die Vermittlung Michi, wir arbeiten jetzt erst einmal eine Woche intensiv daran, und dann schreibe ich einen Vermittlungstext und mache Fotos.