Endlich komm ich dazu, hier zu schreiben.
Samstag-Morgen: auf zum Training, Spass mit Hundekumpelinnen, gutes Mittagessen im Restaurant - alles super
Samstag-Nachmittag: Familien-Kuschelstunde auf dem grossen Bett - alles super
Samstag-Abend, kurz vor der Abend-Fütterung der Raubtiere: Ochûn wirkt etwas komisch, erbricht kurz vor dem Fressen eine kleine Menge Schleim, bei ihm nix ungewöhnliches, denn er hat eine erhöhte Produktion von Magensäure. Also etwas früher füttern als sonst.
19.15 Uhr: Futter hingestellt - nanu frisst nicht, Bauchweh oder was?, oder weil es nicht seine Leibspeise ist? - ah - Gott sei Dank - er frisst. Bauch abgetastet, etwas hart, aber undramatisch, also vermutlich Bauchweh, sicherheitshalber mal scharf beobachten.
Nach dem Fressen (19.25 Uhr): Ochûn wirkt komisch, Bauch bläht sich etwas auf - hm - das wird doch wohl keine Magendrehung werden?
19.30 Uhr: Ochûn versucht zu erbrechen, kommt aber nix ausser schaumiger weisser Schleim , Magen bläht mehr auf - sch****e - Magendrehung. TA angerufen - direkte Überweisung ins TÜZ (das zum Glück nur 5 Min. Fahrzeit von mir weg ist)
ca. 19.45 Uhr: Eintreffen im TÜZ und schon in der Haustür wurde Ochûn von der TÄ übernommen und sofort untersucht (Ochûn inzwischen total aufgegast), röntgen bestätigt: Magendrehung, Allgemeinzustand mässig bis kritisch - sofort operieren, keine Zeit verlieren. Ich zur TÄ: ich kenne die Operationsrisiken, sie braucht keine Zeit verlieren mit Erklärungen, ab in den OP - und weg waren sie.
Ochûn wurde infusiert an beiden Beinen, die OP sofort eingeleitet, ich denke sein Bauchraum war spätestens um 20.00 Uhr offen und der Magen wieder zurück gedreht.
Um 22.50 endlich der erlösende Anruf: OP gut verlaufen, der Grosse sitzt schon wieder und ist einigermassen wach.
Ochûn hatte Riesenglück. Keine gerissenen Blutgefässe, keine abstorbenen Teile am Magen, alle anderen Organe komplett unbeschädigt (Milz etc.). Jetzt hiess es aber erst noch abwarten. Die gefürchtete Komplikation bei Magendrehung kommt meist erst nach 24 Std. (Herz-/Kreislaufsystem dreht durch). Ochûn musste bis Montag-Abend in der Klink bleiben, damit regelmässig EKG's gemacht werden können; alle EKG's tiptop
Jetzt liegt er bei mir im Büro und seit heute ist er das erste Mal ohne Morphium und trotzdem scheint er schmerzfrei zu sein. Es geht ihm den Umständen entsprechend sehr gut. Ich bin so froh, dass er das alles so gut überstanden hat - und nach menschlichem Ermessen bekommt er keine Magendrehung mehr - die haben den Magen an der Bauchwand angenäht