03. 05. 2010
In einer ca. dreistündigen, komplizierten Operation hat Robert eine neue Unterlippe bekommen. Die Bilder, die wir auf Roberts Seite einstellen, sind nichts für schwache Nerven. Robert’s Gesicht musste komplett rasiert werden, er sieht im Moment wirklich nicht wie Robert aus, aber das Fell wächst ja wieder nach. In den nächsten Tagen wird er ausschliesslich Brei essen können, danach kann er auch wieder feste Nahrung zu sich nehmen. Es war für die Pflegemama und auch für uns ein sehr aufregender Tag, wir alle haben gezittert und die Daumen gedrückt, damit alles gut verläuft.
Robert’s Pflegemama berichtet:
Gestern war ich gefühlsmässig völlig gespalten. Einerseits froh, dass Roberts neues Leben nun endlich beginnen kann und andererseits voller Angst wie es ihm während und nach der Operation ergehen wird. Robert war -wie immer - ein vorbildlicher Patient. Widerstandslos konnte die OP-Schwester Bea ihm den Venenkatheder legen und die Narkose einleiten.
Und dann begann die lange Zeit des Wartens. Um 19:30 Uhr kam dann der ersehnte Anruf: mach Dich auf den Weg, der Doc ist bald ferti g!
Nach einer kurzen Besprechung mit dem Tierarzt durfte ich dann zu Robert. Noch war er nicht wach genug, um ihn sofort mitnehmen zu können, daher wartete ich noch eine Stunde im Aufwachraum bis Robert wach genug war.
Die Heimfahrt verlief ruhig, die Nacht dafür um so turbulenter. Denn Robert war durch die Narkose stark verunsichert und reagierte auf jedes noch so kleine Geräusch oder leichte Bewegung völlig panisch. Gegen 3:30 Uhr normalisierte sich dann sein Verhalten, und er wollte nur noch kuscheln. Endlich schliefen wir alle erschöpft ein.
Leider nur kurz, denn kurz nach 6 Uhr meldete sich Robert's Magen lautstark zu Wort.
Nach einem kleinen Spaziergang, einem leichten Frühstück, einer ausgiebigen Spielrunde mit Freundin Else und einer ausgiebigen Kuschelrunde war für ihn die Welt wieder in Ordnung.
Danach sind wir alle erstmal wieder völlig erschöpft ins Bett gekrabbelt und haben noch eine Runde geschlafen. Mittags fuhren wir dann gemeinsam zu einer kurzen - und positiven - Kontrolluntersuchung in die Praxis.
Den Nachmittag und Abend habe ich dann komplett auf der Couch verbracht, denn Robert wollte mich keinen Schritt machen lassen. Der Halskragen verunsichert ihn, die Drainagen jucken und die Narbe zwickt. Er liegt nun die ganze Zeit in meinem Arm und ist sehr schmusig. Leider geht es nicht ohne Halskragen, da "Oberschwester Robert" unbedingt die Schläuuche mit den Hinterpfoten ziehen möchte.
So, jetzt wechseln wir alle mal von Couch ins Bett und hoffen auf eine ruhigere Nacht. Allen Freunden vielen Dank fürs Daumendrücken und wir melden uns bald wieder! Die nächste Nachuntersuchung erfolgt am Donnerstag. Dann gibt es neue Informationen.
Liebe Grüsse
Roberts Pflegefamilie
07. 05. 2010
Die letzten zwei Tage waren hart. Denn Robert hatte Schmerzen und leicht erhöhte Temperatur. Nicht ungewöhnlich nach dem grossen Eingriff, aber trotzdem für alle Beteiligten sehr belastend. Gestern abend ging es dann wieder bergauf, und heute konnten die Drainagen (Schläuche im Gesicht) gezogen werden, und Robert durfte endlich mal wieder richtig spielen. Er ist wie ein Verrückter mit Else Kling und Strolch über den Acker gerast! Bei dem Wetter eine entzückende Idee. Schlammcatching ist nix dagegen.
Wir haben für eine längere Vollsperrung in der Waschküche gesorgt. Gut, dass alle Mit- und Vermieter zur Familie gehören!
Jetzt sind alle müde und ich kann in aller Ruhe die Küche streichen!
Also, Ihr lieben Robertfreunde, dem Knirps geht es wieder gut. Am Donnerstag, 13. 05., werden die Fäden gezogen, und dann ist erstmal mehrere Wochen Pause eingeplant. Denn nicht nur der Körper von Robert muss gut gepflegt werden, sondern auch seine Psyche braucht eine Pause nach dieser Anstrengung.
Also bis bald
Roberts Pflegefamilie