Unser Tierheim Verlorenwasser nimmt sogenannte „Schutzgebühren“ bei der Vermittlung von Tieren.
Für einen Hund beträgt diese bei uns 300 Euro. Soweit wir wissen, nehmen alle Tierschutzvereine in Deutschland solche Gebühren – nach unserer Kenntnis i.d.R. 250 – 450 Euro.
Unterscheiden muss man zwischen TSVs, die Tiere nur über das Internet vermitteln und Vereinen mit einem Tierheim, so wie wir.
Internet-TSVs stellen meist Tiere im Netz zur Vermittlung vor. Häufig werden so genannte Kastrations-/Ausreisepatenschaften etc. gesammelt. Wenn sich ein Adoptant findet, können diese Tiere aus dem Ausland geholt werden und werden dann am Flughafen oder der Wohnung übergeben und die Schutzgebühr zusätzlich zu den Patenschaften eingenommen.
Wenn man sich die Einnahmen-/ Ausgabensituation dieser Vereine anschaut, wird niemand ernsthaft auf den Gedanken kommen, dass sie damit reich werden können – zumindest nicht die seriösen Vereine, denen es nicht wahllos um Masse geht, sondern die gewisse Qualitätsansprüche an ihre Vermittlungen haben, die Tierschutzarbeit im Ausland unterstützen usw. Daran hängt viel Arbeit und finanzieller Aufwand.
Wir als Tierheim nehmen die Tiere bei uns auf und suchen erst dann Adoptanten. Legt man den finanziellen monatlichen Aufwand auf die Anzahl der Hunde um, so kostet uns ein Hund ab dem Tag des Eintreffens bei uns im Tierheim jeden Monat 300 – 600 Euro.
Wir zahlen umfängliche Gebäudekosten, arbeiten nicht nur mit Ehrenamtlern, sondern im Bereich Tierpflege mit Festangestellten. Ab 25. jeden Monats zittern wir, denn dann buchen die Kassen die Beiträge ab und am 1. bekommen die Mitarbeiter ihr Geld.
Unsere Tierarztkosten sind astronomisch, denn auch wir nehmen verunfallte, gequälte, vernachlässigte Tiere auf – kranke sind sowieso Standard. Bei uns laufen ständig Kastrationsprogramme etc.
Wir müssen Fahrzeuge anschaffen und unterhalten; brauchen Großgeräte wie Hochdruckreiniger und Industriewaschmaschinen …
Allein unsere Stromkosten liegen derzeit bei über 3.000 Euro im Monat, Wasser/Abwasser bei 1.000 usw.
Wir benötigen umfangreiche Versicherungen – von der preiswerten Seuchenkasse über teure Haftpflicht, Rechtsschutz, Berufsgenossenschaft usw. bis hin zu den Unfall- und KFZ-Versicherungen - im Jahr allein über 10.000 Euro an Versicherungen.
Da wir Tiere aus Deutschland und dem Ausland auf unser eigenes Risiko hin aufnehmen, sitzen manche monate- oder gar jahrelang bei uns und kosten uns nicht selten Tausende von Euro, denn oftmals stellt sich das Tier vom Verhalten oder Gesundheitszustand anders heraus, als vorher beschrieben und ist also schwer vermittelbar.
Zudem unterhalten wir einen Gnadenhof für nicht vermittelbare Tiere und beherbergen dort auch meist „Nutz“-Tiere.
In den letzten Jahren haben wir zunehmend auch Wildtiere aufgepäppelt.
Wir stehen finanziell also noch weit, weit schwieriger da, als Internettierschutzvereine. Das grämt uns nicht, denn keiner hat uns gezwungen, das Tierheim Verlorenwasser zu betreiben. Außerdem fühlen wir uns allen TSVs und Tierschützern verbunden, die Tieren wirklich zu einem besseren Leben verhelfen und nicht nur lamentieren, wie schlecht die Welt ist.
Wer Näheres über uns erfahren möchte, hier Streiflichter der letzten 10 Jahre:
http://www.tierheim-verlorenwasser.de/aktuelles/4089…n-10-jahre.html