Igel in Chipsverpackung gefangen

  • Zitat

    Arbeitskreis Igelschutz Berlin e.V.
    Winterschlaf:


    Erreicht ein in menschlicher Pflege genommener Jungigel ein für den Winterschlaf ausreichendes Gewicht (500g bis 600g) erst sehr kurz vor Wintereinbruch oder gar danach, kann er nicht mehr ausgesetzt werden. Doch muss man ihm auch bei häuslicher Überwinterung Gelegenheit zum Winterschlaf geben.

    Zu diesem Zweck stellt man sein Gehege in ein kaltes Zimmer, auf den Balkon, auf die Terrasse, in ein Gartenhäuschen oder baut ein Freigehege im Garten. Kellerräume sind meist ungeeignet, weil sie zu warm sind. Die Umgebungstemperatur kann der Außentemperatur entsprechen, sollte jedoch 6°C nicht übersteigen. Bei höheren Temperaturen fällt der Igel nur in einen kräftezehrenden "Dämmerschlaf", in dem er weder fressen noch Winterschlaf halten kann.

    "Be the change you want to see in the world".
    Mahatma Gandhi.

  • ja , genau so ist es . Man muss sie halt genau beobachten, ob sie schon schlafen wollen oder nicht. Sobald sie dass mindest Gewicht erreicht haben und stellen dann das fressen ein, kann man sie ins Kühle stellen. Solange sie noch fressen müssen sie warm stehen, sonst kann es passieren, dass sie schon mit Zuwenig Gewicht einschlafen und dann haben sie sogut wie keine Chance zu überleben

  • Bitte zur Igelfrau Bea Kontakt aufnehmen! Die weiss es sicher genau!

    **Dieser Beitrag unterliegt dem Urheberrecht, forenfremdes Zitieren, Kopieren und Weiterverbreiten auch von Auszügen ist nicht erlaubt.**
    "Lasst uns nicht um Schutz vor Gefahren beten, sondern um Furchtlosigkeit, wenn sie uns begegnen"(Rabindranath Tagor)
    "Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht" (V. Havel)

  • Bitte zur Igelfrau Bea Kontakt aufnehmen! Die weiss es sicher genau!

    DAS ist ja leider nicht mehr so einfach. Bea ist leider irgendwie " verschollen". Einige von uns haben versucht, den Kontakt zu halten... Aber vielleicht Moni mehr Glück.

    Lg. N

    "Be the change you want to see in the world".
    Mahatma Gandhi.

  • Die Nacht haben wir gut überstanden. Er/sie hat sogar ein wenig gefuttert. Und nachdem ich es wegen des Saubermachens und Erneuern der Wärmflasche greifen wollte, hat das Dingelchen sich wehrhaft eingekugelt. Das ist doch ein tolles Zeichen. Das geschwollene Füßchen konnte ich nicht nachschauen.

    412 gr hat Igelchen. Bissi wenig zum wieder raus setzen oder?

    Wir haben doch hier im Forum Bea - unsere Igelfachfrau mit einem eigenen Tread, die kann dir bestimmt Tips geben

  • Clara Corinna, das wird doch gerade schon diskutiert?

    Ich hab sie mal per FB angeschrieben. Mal sehen.

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  • Kurzes Update

    Dem Igelchen geht es inzwischen schon viel besser. Nachts ist es aktiv, frisst gut und zeigt insgesamt ein gutes Abwehrverhalten. Ich bin sehr zufrieden. Einzig sein rechtes Vorderbeinchen macht uns weiterhin Sorgen. Gebrochen scheint jedoch nichts. Es bekommt jetzt erst einmal Traumeel.

    Raussetzen werde ich es dieses Jahr nicht mehr, und wenn er dann nach den Eisheiligen raus darf, muss er eh an einer anderen Stelle eingewöhnt werden. Hier jedenfalls lasse ich ihn nicht laufen.

    Leider hat diese traurige Angelegenheit nämlich einen noch traurigeren Hintergrund. Als ich mit dem Igel gestern Nachmittag nochmals bei meiner Tierärztin vorstellig werden wollte, traf ich eine Nachbarin, die mir beim Anblick des Patienten berichtete, dass sie mehrere syrische Flüchtlingskinder mit dem Igel "spielen" gesehen hatte. Das war am Sonntagmorgen. Demnach scheint es so, dass der Igel nicht freiwillig in die Chipsdose gekrochen ist, sondern die Kinder ihn dort wohl reingesteckt und anschließend zum Müll geworfen haben. 2 Tage saß er wenn es sich so zugetragen hat in der Dose fest.

    Gestern Abend war ich noch in dem Wohnheim vorstellig und habe den zuständigen Betreuer gesprochen. Im Laufe des Gesprächs bat er mich darum, die Kinder nicht zu verurteilen, sie wären immer noch traumatisch, außerdem hätten sie ein ganz anderes Verständnis zu Tieren.

    Nichtdestotrotz bin ich sehr enttäuscht. Empathie sollte doch jeder Mensch haben und das der Igel nicht mehr alleine aus der Chipsdose gekommen wäre, kann sich auch ein Kind denken. Genauso hat mich das Verhalten der Nachbarin enttäuscht. Sie hätte ja auch dafür Sorge tragen können, dass die Kinder den Igel in Ruhe lassen und wenigstens das Kleine wieder laufen lassen. Kann man so etwas überhaupt verlangen oder von anderen Menschen voraussetzen ?

    Gruß
    Moni

    Die Erinnerung ist ein Fenster durch das ich Euch sehen kann, wann immer ich will.

  • Liebe Mollrops,

    das ist ja richtig doof. Du findest aber auch unter Deutschen Kindern solche ohne Respekt vor Tieren, wie verhalten wir uns da, wir versuchen mit den Kinder zu reden.
    Ich glaube, ich würde Fotos von dem Igelchen machen, alle paar Tage neue, und in ein paar Tagen würde ich zu der Unterkunft gehen und den Leiter bitten, dass ich mit den Kinder reden darf ihm die Fotos zeigen und erklären was ich möchte. Ohne Vorwurf, es soll ja etwas bringen, ihnen die Bilder zeigen, bestimmt ist jemand in der Nähe der zumindest ein bisschen Englisch kann und den Kinder einfach erzählen was das für ein liebes Tier ist, wie es heißt und so einfach ein nettes Gespräch führen. Die Krönung wäre noch den Kindern ein Kuscheltier, das ein Igel ist zu schenken.
    Ich habe einen Handpuppenigel, soll ich dir den schicken?
    Lieben Gruß von Clara Corinna

  • Wie sollen sie Empathie lernen, wenn man einfach drüber hinweg sehen soll.... :(

    Nur weil man schlimmes erlebt rechtfertigt das nicht so ein Verhalten... ich bin da halt anders eingestellt.... egal ob die Kinder von Timbukto, China oder Deutschland kommen... Aufklaren, aber nicht deren Verhaltensweisen stillschweigend einfach "drüber weg sehen"....

    Nadine

    Die Grausamkeit gegen Tiere und auch die
    Teilnahmslosigkeit gegenüber ihrem Leiden ist eine der schwersten Sünden
    des Menschen. Wenn der Mensch so viel Leiden schafft, welches Recht hat
    er dann sich zu beklagen, wenn er selbst leidet?

  • Ich sehe es auch so, wie sollen sie Verständnis für andere Lebewesen aufbringen, wenn man nicht mit ihnen darüber spricht.
    Ohne Vorwürfe, aber so, das sie verstehen, nicht nur Menschen empfinden Schmerzen - auch Tiere.

    Einfach darüber hinweggehen würde ich nicht. Eigentlich würde ich das auch von den Betreuern verlangen, denn nur mit Rücksichtnahme lernen sie nichts.

    Liebe Grüße, Susanne
    Denke nicht so oft an das, was dir fehlt, sondern an das, was du hast. (Marc Aurel)

    TierNotFelle EUROPA e.V. - Sparkasse Ansbach - IBAN: DE43 7655 0000 0008 5616 15 - BIC: BYLADEM1ANS - Paypal: kontakt @tiernotfelle-europa.de

  • Ich gebe hier Clara Corinna zu 100 % Recht. Man findet überall Kinder, egal aus welcher Nation, die keinerlei Bezug zu einem Tier haben. Mit erhobenen Zeigefinger kommt man hier auch nicht weiter. Den Kindern zu zeigen, was ihr Verhalten bewirkt, ist wesentlich nachhaltiger.

    Es ist auch vollkommen richtig, dass Flüchtlingskinder ein völlig anderes Verständnis zu Tieren haben. Dies ändert sich nicht schlagartig, wenn sie deutschen Boden betreten. Den Kindern sollte man zeigen wie unser Verständnis zu Tieren hier ist. Und daher finde ich Claras Vorschlag richtig klasse.

    Das hört sich für den einen oder anderen nach Wattebäuschentechnik an. Wir haben hier viele Flüchtlinge und mein Mann und ich haben viele positive Erfahrungen gemacht. Wenn auf sie zugeht, ihnen zeigt was Recht und Unrecht ist, und zwar nicht mit dem Zeigefinger, wird man merken, dass sie sehr wohl bereit sind, das Richtige zu tun. Das ist für mich auch ein Teil von Integration.

    LG
    Dagmar



    "Es gibt Zeiten, in denen man die Stille der Tiere braucht,
    um sich von den Menschen zu erholen."

  • Alles in allem ist das mit dem Igelchen eine sehr schlimme Geschichte.

    Ich habe den Letzten Post auch nicht geschrieben, um irgendeinen Unmut über Flüchtlinge auszudrücken, sondern meine Enttäuschung darüber, dass sie den Igel nicht wieder aus dieser aussichtlosen Situation rausgeholt haben.

    Das Gespräch mit dem Betreuer verlief sehr freundlich und ich habe auch nicht auf die Kinder geschimpft. Ich finde den Post von Clara Corinna gut. Aber ich hatte sowieso vor, wenn es dem Igel besser geht, mit ihm in die Einrichtung nochmal zu gehen und mit den Kindern zu reden. Sie zertreten ja leider auch viele Gebüsche, in denen bis letztes Jahr noch Zaunkönige und Sommergoldhähnchen gebrütet hatten. Dazu werde ich auch noch Infomaterial zusammen stellen. Abends ist das Igelchen ja früh wach und die Kinder dort turnen bis nachts rund ums Haus herum. Trotzdem werde ich ihn dort nicht mehr laufen lassen.

    Die mich ansprechende Nachbarin war übrigens eine Deutsche. Sie hat sich auch nicht für den Igel eingesetzt, sonst hätte sie den Kindern gesagt, sie sollen ihn laufen lassen. Demnach war ihr das Schicksal des Kleinen wissentlich genauso egal wie unwissentlich den Kindern.

    Gruß
    Moni

    Die Erinnerung ist ein Fenster durch das ich Euch sehen kann, wann immer ich will.

  • Ich hatte das eigentöich auch so gemeint, auch in Deutschland gibt es ja leider sowohl Erwachsene als auch Kinder die kein Mitgefühl mit Tieren (und leider oft auch nicht mit Menschen) haben. Die Kinder können nur mit Vorleben, aufmerksam machen und Geduld ihre Einstellung ändern.

    Auch ich habe sehr viele positive Erfahrungen mit Flüchtlingen gemacht. Wir haben auch einen jungen Syrer bei uns im Haus aufgenommen, der von allen sehr geschätzt wird. Er fühlt sich wohl in unserem Haus, da ihm alle mit Respekt begegnen. Seine Schwester wohnt auch hier in Tübingen und hat wohl leider bereits andere Erfahrungen gemacht Sie hat schon mal angefragt, ob wir sie informieren, wenn bei uns wieder eine Wohnung frei wird.

    Liebe Grüße, Susanne
    Denke nicht so oft an das, was dir fehlt, sondern an das, was du hast. (Marc Aurel)

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  • Ich wollte nur kurz was zu den Flüchtlingskindern und Tieren anmerken. Bei uns sind im Ort einige untergebracht und sie wollen immer alle Hunde streicheln. Ich weiß leider nicht aus welchem Land sie sind, aber alle sehr süß und total freundlich-Eltern wie Kinder. Leider sind bei uns nur diese Flüchtlinge untergebracht, die wieder abgeschoben werden, das heißt man trifft sie höchstens ein-oder zweimal.

    Alles Gute noch an den kleinen Igel

    LG
    Christine mit Santos und Sueno
    unvergessen: Leroy mein Zumsel und meine Grazia