ziemlich unberechenbare und aggressive Katze braucht Hilfe

Nadine, noch mal vielen, vielen Dank für dein Hilfsangebot.

Zu unser aller Erleichterung ist Merle am Sonntag Abend in eine Pflegestelle in Wuppertal gezogen.

Am Samstag waren mein Mann und ich noch mal in Wuppertal bei Denise. Merle war anfangs wieder friedlich. Wir durften uns auch im Raum bewegen Denise ist aber wirklich mittlerweile sehr ängstlich und nervös. Aber Merle fixiert sie auch richtig. Irgendwann ist Merle einfach losgeschossen. Da Denise sie aber ständig beobachtet hat, war sie schneller und ist wieder in den Flur geflüchtet. Sie hat da einfach eine fast irrationale Angst. Sie weiß das auch, kann es aber nicht ändern. Sie bot uns dann an, wenn wir auch in den Flur kommen wollten, würde sie sich ins Bad zurückziehen. Aber wir wollten bei Merle bleiben. Uns hat sie auch nichts getan. Es dauerte wieder ein paar Minuten, aber dann beruhigte sich Merle auch wieder. Sie fixierte aber weiterhin die Tür, und wenn sie Geräusche von der anderen Seite hörte, knurrte sie. Sie hat sich total auf Denise eingeschossen, und ich bin mir 100 Prozent sicher, dass Denise ihr nie etwas getan hat und nur das Beste für Merle möchte.
Als wir dann etwas später gegangen sind, ist Denise wieder im Flur geblieben. Sie traute sich gar nicht mehr zu Merle rein. Merle schien aber damit auch ganz zufrieden zu sein.

Ich vermute fast, dass sie nie woanders als in diesem Haus war. Aber das ist nur mein Gedanke, denn wir wissen eigentlich nichts weiter über ihre Vorgeschichte, außer das, was ich schon geschrieben habe.

Denise hat dann wieder einen verzweifelten Hilfeaufruf über Facebook gestartet. Die Bochumer Katzenhilfe (fb) hat dann wohl eine private Pflegestelle in Wuppertal (wo auch Denise wohnt) gefunden. Denise zahlt Futter und Streu, und die Frau schaut, ob sich Merle bei ihr entspannt. Zum Glück gibt es dort zur Zeit keine weiteren Katzen. Wenn Merle sich positiv entwickelt, sucht sie dann später ein schönes Zuhause.

Die Pflegestelle war dann am Samstag Nachmittag innerhalb weniger Stunden gefunden. Weil weder Denise, noch ihre Freundin oder deren Mutter Merle einfangen konnten (und wie konnten nicht wieder nach Wuppertal fahren), kam Denise am Sonntag morgen mit der Bahn und hat sich bei mir eine Lebendfalle und einen Kescher geliehen. Damit ging es dann wohl problemlos.

Die Pflegestelle berichtet auch bei Facebook über Merle. Sie heißt Erika Gisela Frost. Ich hoffe wirklich, dass Merle nun dort zur Ruhe kommen kann.

Von Homöopathie wollte die Pflegestelle aber leider nichts wissen.
Sabine, kannst du deine THP bitte dahingehend informieren, und dich noch mal in meinem Namen herzlich für die Mühe bedanken?

Sabine, ich verstehe dich gut. Aber ich habe mir ja selber viele Tage, ja Wochen Gedanken um Merle gemacht. Ich habe ihr Globulis gebracht, war zweimal in Wuppertal (ca 80 km von hier entfernt), und habe ein paar Nächte lang über Merle nachgegrübelt. Habe mit Denise und mit dir geschrieben. Aber Denise ist jetzt erst mal froh, dass sie eine Pflegestelle für Merle gefunden hat. Am Ende war es für Denise nicht mehr zumutbar. Ich finde es für Merle auch superschade, dass sie nun nicht durch Homöopathie geheilt werden kann. Aber ich hoffe einfach für sie und für Denise, dass sie es trotzdem schafft.
Und ich bedanke mich noch mal bei deiner THP. Wenigstens lerne ich immer wieder etwas dazu.

Nadine, dir auch noch mal Danke

Bisher hat sich Merle wohl noch ganz gut gemacht. Sie hat wohl etwas Angst, wenn die Balkontür geöffnet wird. Und sie ist sehr verfressen - wen wunderts

Donnerstag wurde nun auch die Pflegestelle von Merle angegriffen und musste ins Krankenhaus, weil sie die Blutung nicht alleine stoppen konnte. Musste wohl auch noch öfter zum Verbandswechsel ins Krankenhaus. Gestern hat Merle sie dann knurrender Weise bedroht, als sie ins Bett gehen wollte. Leider ist auch dort die Wohnung viel zu klein, nur ein Raum, so dass es für Merle vielleicht einfach nicht genug Raum gibt.
Denise und die Pflegestelle schreiben viele Seiten in einem anderen Forum: Katzen-Forum.net Darf ich den Link hier einstellen? Wenn nicht, bitte löschen:

http://www.katzen-forum.net/wohnungskatzen…schoenheit.html

Dort haben wir auch den Link von hier eingestellt. Es wurde auch diskutiert, ob Merle, nachdem die Pflegestelle sie nun bis spätestens Ende der Woche wieder an Denise zurückgeben will, nicht doch zu Nadine kann. Aber da ist erstens die Entfernung recht groß, und zweitens haben wir keinen Verein im Rücken. Und was ist, wenn es dann auch nicht klappt? Und ob Nadine überhaupt noch wollen würde, und das Zimmer noch frei hätte?

Nadine, vielleicht können wir ja mal schreiben.

Bis heute morgen war mein Katzenzimmer frei, weil ich eigentlich dieses Jahr abbauen wollte. Nun sitzen da auch schon wieder zwei kleine Katzen drin. So schnell kann das gehen.

Im anderen Forum habe ich unsere allerletzte Notlösung beschrieben, ich weiß aber nicht, ob das gut gehen würde.

Ich kopier das mal hier rein:

.... "

Ich bin Heike, die Pflegestelle in Erkelenz für einen Gnadenhof. Neben der Gnadenhofarbeit kümmert sich dieser Verein besonders um die Kastration und Versorgung von Streunerkatzen und um die Sozialisierung und Vermittlung von Streuner-Kitten.
Es ist ein ganz kleiner Verein, quasi ein Familienbetrieb, wobei der Mann auch noch Vollzeit arbeiten geht und die Frau tagsüber alles alleine stemmt.

Ich habe mit ihr mal über Merle gesprochen. Habe ihr extra gesagt, dass ich nur ihre Einschätzung möchte, denn ich weiß, sie sind auch immer überbelegt und finanziell am Ende. Und das Frühjahr und die Kitten kommen erst noch.
Na ja, jedenfalls hat sie mir für eine allerletzte Notlösung angeboten, Merle in ihrem Katzenhaus aufzunehmen, wenn Denise dafür eine ihrer Katzen nimmt, für die die Wohnungshaltung und die Größe der Wohnung okay wäre.

Das Tier Refugium, also der Verein, von dem ich spreche, hatte vor kurzem einen ähnlichen Fall.

Ich muss dazu sagen, dass es absolut nicht das ist, was wir alle für Merle als das Beste betrachten. Erst mal sind dort natürlich viele Katzen. Außerdem ist keiner dort ausgebildet für solche Fälle.
Aber Antonia, die Frau vom Tier Refugium, hat zumindest viel Erfahrung mit Streunerkatzen.

Sie hat mir von dem anderen Fall Folgendes erzählt:
Eine Frau kam zu ihrer Tierärztin, um ihre Katze einschläfern zu lassen. Diese Katze, Mausi, hatte sie schon öfter angegriffen und böse verletzt. Nach dem letzten Angriff, der nachts im Bett standfand, und bei dem die Katze der Frau auf den Kopf und ins Gesicht gesprungen ist, gekratzt und gebissen hat, konnte die Frau einfach nicht mehr. Als sie das Krankenhaus wieder velassen konnte, packte sie die Katze ein und brachte sie zu der Tierärztin. Diese schläferte Mausi aber nicht ein, sondern rief das Tier Refugium an. Dort brachte die Frau die Katze dann hin. Antonia sah also genau, was die Katze Mausi der Frau angetan hatte.
Mausi kam ins Katzenhaus. Wie Merle mochte auch Mausi keine anderen Katzen. Sie ging ihnen dort aus dem Weg.
Von Menschen ließ sie sich streicheln, sie griff dort auch niemanden an. Aber hochheben ließ sie sich nicht. Als das mal ein Besucher versuchte, musste er danach auch ärztlich versorgt werden.
Ein Paar mit viel Platz, ohne Kinder und andere Tiere, kam, verliebte sich in Mausi und hat bei ihr alles erreicht, was sie sich nur wünschen konnten. Mausi hat dort viel Platz, aber sie liegt auf dem Schoß, lässt sich tragen, sitzt auf der Schulter.

Natürlich können wir nicht erwarten, dass es mit Merle auch so geht. Aber es scheint zur Zeit die einzige Stelle zu sein, die Merle überhaupt aufnehmen würde.

Denise schreibt und telefoniert sich die Finger wund.

Sie hat mir gerade wieder etwas gezeigt, wo ihr dringend geraten wird, Merle einschläfern zu lassen.

Die Pflegestelle möchte, dass Denise wieder die Lebendfalle besorgt, aber angeblich gibt sie ihr bis zum WE noch Zeit.

Ich wollte heute abend noch mal mit Antonia vom Tier Refugium reden. Vorher hätte ich gerne eure Einschätzung. Denn Merle muss wirklich irgendwo mal ankommen.
Bei mir sind meine Kinder und zur Zeit 13 Katzen. Und ich habe deutlich weniger Erfahrung mit so etwas als ihr oder auch als Antonia. Außerdem habe ich alle Katzen hier im Haus.

Bei Antonia wäre Merle in einem Katzenhaus im Innenhof mit Freigang in den Hof, wo Hundehütten stehen, viele Kuschelkörbchen, usw, von wo sie jederzeit in das Katzenhaus rein und wieder raus kann, also Platz genug, um sich aus dem Weg zu gehen. Und nicht viel Menschenkontakt. Vielleicht wäre das für Merle ja auch ganz gut, wenn sie erst mal Abstand von den Menschen haben kann?

Wir haben sonst auch keine andere Lösung. Es ist das Einzige, was ich anbieten kann. Wobei ich aber heute abend auch noch mal mit Antonia sprechen muss, denn wir haben täglich Neuaufnahmen, und das sind auch ganz wilde Streuner, die Menschen nicht gewohnt sind. Da weiß ich nicht, ob das, was Antonia mir am Freitag sagte, heute noch gilt.
Wenn ihr aber sagt, dass das eine ganz schlechte Idee ist, dann brauche ich sie auch gar nicht erst zu fragen."

So, das, um euch auf dem Laufenden zu halten. Und falls noch jemand eine Idee hat - von den Leuten hier halte ich genauso viel, wie von den Leuten in dem anderen Forum. Wir sind wirklich für jede Hilfe oder Idee dankbar.

Ja, so sehe ich das auch.

Diese Ein-Raum-Geschichte ist für mich auch ein rotes Tuch. Aber es gibt natürlich Katzen, mit denen so etwas geht. Merle gehört wohl nicht dazu. Obwohl ich glaube, dass sie erst richtig traumatisiert wurde, als die Frau, die Merle für zwei Tage hatte, bevor sie zu Denise kam, Merle öfter als einmal in einen Rucksack steckte, um sie irgendwohin (Tierarzt, ihre Mutter) zu transportieren. Das sind ja nun ganz gravierende Übergriffe gegen Merle, und da war ja wohl gar nichts mit Kommunikation. Leider weiß man ja wieder nicht, ob sie vorher schon ähnliche Erfahrungen machen musste.
Mein Gedanke ist: Wenn die negativen Erfahrungen mit der 'Meschenkommunikation' noch nicht ganz so lange zurückliegen, kann sie vielleicht schneller wieder umdenken, als wenn sie in ihrem Leben nie andere, also positive Erfahrungen machen konnte.

Es gibt nun so viele kompetente und hoch motivierte Menschen, die Merle helfen möchten. Ich hoffe, dass sich für sie doch noch alles zum Guten wendet.

Also die ersten zwei Wochen bei Denise liefen ja ziemlich normal. Denise hat sie weitestgehen ignoriert, und sie hat ganz sicher nicht ständig einen Fotoapparat auf sie gehalten. Sie hat nur einmal videos gemacht, weil die angefragten Therapeuten Bildmaterial wollten. Und ich habe an einem Tag innerhalb von zwei Stunden ein paar Videos gemacht, wobei ich die Kamera einfach auf meinem Schoß hatte.

Falls jemand sie sehen möchte, hier ist der Link dazu:

https://www.dropbox.com/sh/z8bv9g67khr…4JKsVptmaa?dl=0

Das waren wenige Stunden an zwei Tagen innerhalb eines Zeitraums von fast zwei Monaten. Da denke ich nicht, dass man sagen kann, dass sie ständig bedrängt wurde. Natürlich, nach dem ersten Angriff hat Denise sich leider zu ängstlich verhalten, hat viel mit ihr geredet. Aber Merle klebte auch ständig an ihr. Wenn Merle sich egal wohin zurückgezogen hätte, hätte Denise sie sofort in Ruhe gelassen. Sie hat sie nie im Schlaf oder beim Ruhen gestört. Merle hat sich nie auf die Empore zurückgezogen, wo sie einen ganzen Raum für sich gehabt hätte.
Ich glaube, jede 'normale' Katze hätte überhaupt kein Problem damit gehabt, wie Denise sich verhalten hat.

Wobei ich auch denke, dass es jetzt wichtig ist, dass die Katze mal eine Pause bekommt. Ob dafür das Einzelzimmer bei Nadine oder ein Katzenhaus besser geeignet ist, das weiß ich dann leider wieder nicht.
Wir wissen ja auch gar nicht, wie Merle wirklich auf andere Katzen reagiert. Die paar Versuche waren doch in einem viel zu kleinen Raum und von vornherein zum Scheitern verurteilt. Bei mir sind die Katzen bei ihrer ersten Begegnung ja auch nicht gleich dicke Freunde. Aber gerade, weil wir es nicht wissen, wie Merle auf andere Katzen reagiert, genau deshalb ist es halt ein Risiko. Und es ist ja nicht so, als hätten wir mehrere Optionen.
Sicher ist nur, dass Merle bis zum WE die Pflegestelle wieder verlassen muss. Da bleibt sie hart.

Ja, Sanny, da hast du Recht. Die Videos sind schon bei Denise entstanden, eben, weil sie Bildmaterial brauchte. Aber beim Ansehen ist mir auch ganz anders geworden. Dieses Filmen fand Merle eindeutig doof. Auch allein wegen der Position, weil Denise ja immer hoch aufgerichtet vor ihr stand. Aber das liegt an der Angst von Denise, dass Merle ihr ins Gesicht springen könnte.

Auf der zweiten Pflegestelle ist es jetzt angeblich für Merle auch ganz ruhig. Erika ignoriert sie wohl weitestgehend.

Merle hat die letzten zwei Tage viel geschlafen. Aber heute ist sie wieder unruhig.

Ich kann ja leider nicht einschätzen, was da genau bei der Pflegestelle Erika passiert ist, dass sie zum Krankenhaus musste, um die Blutung zu stoppen. Aber sie hat auch jetzt keine Angst vor Merle. Ich glaube und hoffe einfach mal, dass Nadine das schafft. Ich habe definitiv viel weniger Erfahrung, aber ich habe auch keine Angst vor Merle. Deshalb denke ich, dass Nadine das auch kann.
Ich hatte letztes Jahr zwei Streunermütter mit ihren gerade geborenen Kitten in unserem Katzenzimmer, was von der Größe her Nadines Raum entspricht. Die beiden waren auch nicht gerade kooperativ. Der Raum war ihnen natürlich zu klein, wir hatten am Ende zusätzlich zu ihren 7 noch 6 weitere Kitten mit den Müttern in diesem Raum. Die beiden Mütter zeigten immer ganz deutlich, wenn sie säugen oder fressen, oder das Klo benutzen wollten. Dann sind wir gegangen. Zugegeben, wir haben sie nach 6/7 Wochen kastrieren lassen und wieder zu ihrem Heimatort gebracht.
Aber bei Merle und Nadine zähle ich ganz fest auf die Hilfe in diesem und dem anderen Forum. Und ich denke, dass Nadine Merle besser lesen kann als alle, die es bisher vor ihr versucht haben.
Aber natürlich ist es wichtig, dass Nadine weiß, worauf sie sich einlässt und sich auch wohl dabei fühlt. Trotz der aktuellen Situation sollte sie sich nicht unter Druck gesetzt fühlen.