Vorstellung der Volontäre des TH "Kozhuhowo" in Moskau

  • Lieber Gast,

    wir sind die Volontäre eines kommunalen Tierheimes für obdachlose Tiere in Moskau, Russland.

    Unsere Aufgabe ist es, den Tieren in diesem Tierheim zu helfen: etwa 2500 Hunde und mehr als 150 Katzen. Das sind die obdachlose Tiere, die vor dem Erschießen gerettet und von den Straßen erfasst wurden.

    Moskau hat eine auffallende Zahl der obdachlosen Hunde - es gibt eine Menge von Tieren, die von ihren Besitzern ausgesetzt wurden, wenn sie diese Tiere nicht mehr wollten.

    Es ist sehr traurig, einen toten Welpen, Hund oder Katze auf der Straße von einem Auto überfahren zu sehen; Hunde getötet und von Obdachlosen Menschen gegessen. Es gibt eine Organisation "Doghunters" (Hundejäger), die obdachlose Tiere (Hunde / Welpen) jagen, um sie zu töten.
    Es gibt eine Menge "wohlmeinenden Großmütter", die gewohnheitsmäßig Hundefutter mit einem Gift sprühen und dann den herrenlosen Hunde und Welpen anbieten.

    Es gibt kein funktionierendes Tierschutzgesetz in Russland!!!

    Die Tierheime sind voll. Können Sie sich nur einmal mehr als 3.000 Hunde in einem Tierheim vorstellen?! Es gibt etwa 10 von denen in Moskau. Es ist ganz einfach unmöglich, um sich um jedes einzelnen Hundes zu kümmern!

    Die Tierheime sind nicht beheizt! Deswegen sterben viele Hunde in dem schweren Moskauer Winter. Die Hunde befinden sich in kleinen kalten Käfigen unter freiem Himmel, oft mehrere in einem Käfig, manchmal ohne Nahrung und Wasser, im Winter auf blanken nassen Platten.

    Jeder hat das Recht zu leben!
    Obdachlose Tiere sind keine Ausnahme!

    Trotz der schwierigen Situation und schlechte Lebenserfahrung, sind die meisten von ihnen an Menschen orientiert und möchten sehr einen vorsorglichen Besitzer finden. Und jedes Mal, wenn jemand vorbei läuft, hoffen sie, dass heute genau der Tag ist, dass sie endlich nach Hause gehen und sie nie wieder zu diesem Horror zurück kehren müssen!

    Die Volontäre werden ihr Bestes tun, um warme Häuser und liebevolle Familien für diese "Gefangenen" zu finden. Aber wie es scheint, ist es eine überwältigende Aufgabe, durch geringe Anzahl von Freiwilligen (ca. 30), die erschreckende Menge der obdachlose Tiere und volle Desinteresse von der allgemeinen Öffentlichkeit.

    Aus diesem Grund beschlossen die Freiwilligen mit der Hoffnung, in europäischen und anderen Ländern Menschen, die Tiere lieben und um sie sich kümmern, zu finden.


    Wer sind die Freiwilligen?


    Menschen, die ihre eigenen Familien, ihre offiziellen Arbeitsplätze haben, aber trotzdem während ihrer Freizeit heimatlosen Tieren absolut uneigennützig helfen.

    Was wir tun:

    • Wir überprüfen ihren körperlichen Zustand. Wenn die Tiere irgendwelche gesundheitliche Probleme oder Verletzungen haben, stellen wir einen Antrag an die Verabreichung um diesen Tiere zu überprüfen. Hunde erhalten die erforderlichen Impfungen, aber es ist unmöglich, die medizinische Versorgung für jeden Hund zu bieten - ein Hund kann von Krankheit sterben oder von den anderen Hunden verletzt werden.

    • Wir prüfen ihre Lebensbedingungen, um sicher zustellen, ob der Käfig sauber ist, ob es genug Wasser im Sommer und Schnee im Winter gibt, wenn im Winter Hunde Schnee statt Wasser bekommen. Oft passiert, dass die Hundekäfige seit mehreren Tagen unbereinigt sind, und der Hund muss im Urin liegen. Oder auch, dass Hunde nicht gefüttert werden / kein Wasser für mehrere Tage haben.

    • Wir nehmen sie für einen Spaziergang in einem speziellen abgesperrten Bereich einmal pro Woche, wenn die meisten der Freiwilligen Zeit haben, um das Tierheim zu besuchen. Hunde können nur selten aus ihren Käfigen raus kommen. In einem Hundekäfig (3x3 Meter), können 3bis 4 Hunde sich befinden.

    • Fürü eigene Kosten veröffentlichen und stellen wir unsere Tiere im Internet aus , in den Zeitungen und Zeitschriften und in anderen Massenmedien.

    • Wir richten die Spendenaktionen und die Werbung ein, um diesen Tieren aus dem Tierheim zu helfen.

    • Wir helfen den Tieren, die wir manchmal von den Straßen retten. Vorübergehend bringen wir sie in unsere Wohnungen, zahlen eigenes Geld für Medikamente, Tierarztbehandlung, Pflege und Nahrung.

    • Wir haben die Webseiten auf Russisch, Englisch und Deutsch.

    • Unsere Hauptaufgabe ist, das Beste zu tun, um ein warmes Zuhause und ein liebevollen Menschen schnellstmöglich für diese "Gefangenen" zu finden.


    Begriffe und Definitionen, die wir auf dieser Website verwenden:

    Kurator
    ist einer unserer Freiwilligen, der Verantwortung für einen bestimmten Hund, der Hilfe braucht, trägt, bis der Hund ein neues Zuhause findet. Zur ihren Aufgaben gehören: Der Besuch eines Tierarztes und Transport. Auch über die Medien erfolgt die Förderung und die die Suche der besten "Eltern" für den Hund. Im Falle, wenn der Hund zurückgegeben wird, fängt Alles wieder von vorn an und das soll nicht sein.

    Foto: Eine Kuratorin mit ihren Zögling während Tierarztbesuches.


    Foto: unsere Volontäre an der Ersten Zusammenkunft von Freiwilligen in Moskau. 20.Dezember 2011.


    Ein Hundekäfig
    ist ein Raum mit Sperrholzwänden, ca. 3 Quadratmeter groß und wird für 1 bis 3 Hunde verwendet. In der Winterzeit friert das Wasser im Eimer durch, deswegen bekommen die Hunde während des ganzen Winters nur Schnee statt Wasser. Der Fußboden ist aus Holzbretter gefertigt, und wenn es im Herbst regnet, sind sie patsch nass. Im Winter, wenn die Temperatur ab -5^° bis -25^° fällt , friert der Fußboden durch und ist mit Eis überzogen. Es kommt zu chronischen Erkrankungen und höheren Sterbefällen bei den Tieren.


    "Zimnik"
    vom Wort "Zima" (Winter) – ist ein kleines Gehäuse, ca. 1,5 Quadratmeter groß, wo ein Tier während strengen Frösten sich wärmen kann.(angeblich mit Stroh, das angeblich regelmäßig ersetzt werden muss). Wenn das Stroh nicht regelmäßig ausgetauscht wird, beginnt es sich mit Urin vollzusaugen, und in den schwersten Fällen kann das Tier kaum atmen wegen des starken Ammoniakgeruchs.


    Ein Auslauf
    - ein besonderer abgesperrter Bereich, wo die Hunde unter Aufsicht von Freiwilligen spielen und ein bisschen sich bewegen können (Fotos wurden von der Tierheim-Verwaltung zur Verfügung gestellt).


    Foster
    ist ein vorübergehendes Zuhause für die Hunde, die das Tierheim verlassen, bis sie bei Freiwilligen ein neues Zuhause finden. Es kann ein endgültiges Zuhause für ältere Tiere werden, für diejenigen, die Schwierigkeiten haben, einen Eigentümer aufgrund ihres Alters zu finden. Es kann gezahlt werden oder manchmal auch kostenlos. Normalerweise betreuen die Freiwilligen der Foster- Einrichtungen auch die Hunde, durch deren längeren Aufenthalt im Tierheim eine geistige oder körperliche gesundheitliche Schädigung passieren kann.

  • Unser Kampf gegen Russische Bürokratie.
    Die Verwaltung des Tierheimes.

    2012 fand eine öffentliche Ausschreibung für die Verwaltung des Tierheimes 2013 statt.
    OOO "Finansist" gewann diese Ausschreibung.
    Die Verwaltungsgesellschaft "Aljans" reichte zusammen mit dem ehemaligen Leiter des Tierheimes (2009-2012) M. Grischkow eine Klage beim Föderalen Antimonopoldienst (russ. Abk. FAS) ein, damit dieser OOO "Finansist" prüft und somit kein Vertrag zwischen dem Staat und OOO "Finansist" zustande kommt.
    UK "Aljans" möchte selbst das Tierheim weiter leiten, um einen Teil des Geldes, das sie für die Finanzierung des Tierheimes erhalten, einzustecken.
    Während der Prüfung der Ausschreibung durch den FAS im Dezember waren die ehrenamtlichen Mitarbeiter des Tierheimes sehr beunruhigt dass durch die bürokratischen Verzögerungen die Tiere für einen Monat ohne Futter und Wasser bleiben würden. Der FAS kam aber den Helfern entgegen und führte die Prüfung der Unterlagen sehr zügig durch.
    Im Ergebnis durfte ab dem 1. Januar 2013
    OOO "Finansist" die Verwaltung des Tierheimes übernehmen. Hurra!

    Ab dem 1. Januar dürfen die ehrenamtlichen Mitarbeiter in das Tierheim kommen ohne Angst zu haben. Die Erlaubnis das Tierheim zu besuchen,
    Ab dem 1. Januar 2013 dürfen die ehrenamtlichen Mitarbeiter auch in den stationären Bereich des Tierheimes. Zum ersten Mal sahen sie, Was (!!!) hinter geschlossenen Türen geschah. Alle waren einfach nur schockiert. In den letzten vier Jahren, in denen OOO "Mir schiwotnych" (GmbH "Tierwelt") und UK "Aljans" das Tierheim verwalteten, hatten sich alle an die alten und kranken Tieren in den Zwingern gewöhnt.

    Die Helfer versuchten diese Tiere aus dem Tierheim herauszuholen und somit zu retten. Keiner wusste aber, was in dem stationären Bereich passierte, da dort keine ehrenamtlichen Helfer hineindurften. Und folgendes hat sich dort zugetragen: Kranke Tiere waren in kleinen stickigen und stinkenden Räumen untergebracht, wo sie lebend faulten. Den Helfern wurde aber immer versichert, dass diese Tiere gut medizinisch versorgt seien. Viele Tiere verschwanden einfach in dieser Zeit und die Administration gab keine Information heraus, was mit ihnen passiert war. Jetzt ist klar, dass die Hunde einfach verhungerten oder an ihren Krankheiten verstarben. Tierärzte, die mit der neuen Leitung kamen, konnten einige Hunde, die sich im stationären Bereich befanden, retten. Innerhalb von 3 Tagen gelang es ihnen, das weitere Faulen der Wunden zu stoppen. Alle Tiere befinden sich zurzeit auf dem Weg der Besserung, obwohl es noch zur vollen Genesung Zeit braucht.

    Am Tag der Übergabe des Tierheimes an das neue Unternehmen hatten Grischkow & Co alle Daten der 2500 Tiere sowie die medizinischen Akten der kranken Tiere aus dem stationären Bereich mitgenommen.

    Die ehemalige Tierheimleitung erklärte die schlimmen Zustände der Hunde mit den angeblichen "Krankheiten" der Tiere: In Wirklichkeit aber, bekamen sie einfach nicht genügend Futter.
    Wir möchten ein bisschen die Situation im Tierheim während der vergangenen vier Jahre schildern. Die Tierheimleitung wollte mit den ehrenamtlichen Mitarbeitern nicht kooperieren und erschwerte ihnen die Arbeit. Man erteilte sehr schnell für jede Kleinigkeit Hausverbote. Helfer durften kein Futter ins Tierheim mitbringen, mussten dabei aber zusehen, wie die Tiere dort hungerten. Die Angestellten des Tierheimes hatten keine Ahnung von Tieren und mochten sie auch nicht. Die Zwinger waren immer dreckig und einige Hunde hatten Verletzungen, weil sie von den Angestellten mit den Schaufeln geschlagen wurden. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter haben all dies still angesehen aus Angst, dass falls sie sich beschwerten, nicht mehr ins Tierheim hineingelassen werden. Die ehemalige Leitung nahm von den Helfern auch keine Medikamente für kranke Tiere an, leistete aber selbst auch keine Hilfe für die Tiere. Erst jetzt wurde es klar warum.


    Täglich schreibt jemand Briefe im Namen der empörten Steuerzahler an verschiedene Behörden mit Beschwerden über OOO "Finansist". Diese Betrüger unterschreiben diese Briefe mit den Namen der ehrenamtlichen Mitarbeiter des Tierheimes. Die neue Leitung wird bei ihrer Arbeit durch verschiedene Prüfer behindert. Alle Probleme, die die alte Leitung verursacht hat, werden nun auf sie geschoben. "Jemand" möchte auch in Zukunft sich das Geld für das Tierheim in die eigene Tasche stecken. Wenn OOO "Finansist" diesen Druck nicht standhält und das Tierheim nicht mehr leiten möchte, dann kehrt die Hölle, in der die Tiere vier Jahre lebten, zurück. Das einzige Unternehmen, das die Tiere mag und sich um die kümmert, wird von allen Seiten angegriffen.
    Warum passiert so etwas? Als das Tierheim von Betrügern geleitetet wurde, die das Geld veruntreuten, interessierte das niemanden.

    Wir möchten uns bei allen bedanken, die uns und unsere Tiere all diese Jahre unterstützt haben.
    Bitte unterstützt uns weiter, denn ohne eure Hilfe und moralische Unterstützung wird es für uns schwer, die Tiere weiter zu retten.

    Die ehrenamtlichen Mitarbeiter des Tierheimes.

  • In Moskau wird übrigens derzeit wieder gezielt und vermehrt getötet. Die Hunde werden mit ausgelegten Giftködern "versorgt" ;(;(

    Des weiteren ist ein Gesetz in Planung, dass die staatlichen Tierheime wieder in Tötungsstationen umgewandelt werden. Jedes Tier, das eine gewisse Zeit dort einsitzt, wird getötet.

    Für uns in Kozhuhowo bedeutet das, dass das Tierheim mit einem Schlag fast völlig leer wäre. Denn die meisten Tiere sitzen schon sehr lange dort (seit 2009) und werden dieses Tierheim nicht verlassen dürfen, weil es in Russland kaum Menschen gibt, die Tiere aus einem Tierheim adoptieren.

  • Der letzte Eintrag ist etwa 3,5 Jahre alt. Hier bedarf es einer Aktualisierung über die ehrenamtlichen Helfer und das neue Management. Was weiß man wirklich über die Personen und was ist "Hörensagen"? Wir und die Ehrenamtler müssen doch unser Verhalten in Etwa anpassen je nach Situation zum Wohle der einegsperrten Tiere.......

    Es grüßt
    Donnas Spaziertante (Elisabeth)

  • Liebe DonnaS Spaziertante,
    ich habe einen neuen Tread zur derzeitigen Situation eröffnet, der mit der Überschrift Neues Management im Shelter Kozhuhowo.
    Dort werde ich, immer wenn ich neues erfahre informieren. Das finde ich besser.
    Dieser Tread dient einer allgemeinen Erklärung und kann m.E. so stehen bleiben.
    Lieben Gruß von Clara