Fohlen verliert Adoptiv-Mama
Der Pferde-Ripper vom Niederrhein
Von HEIKE AHLEN und GÜNTHER CLASSEN
Ergreifend traurig: Das Fohlen sitzt neben seiner zu Tode gefolterten
Adoptiv-Mama, nachdem auch schon die Mutterstute getötet wurde.
Foto: Anke Colberg
Niederkrüchten –
Wie kann ein Mensch nur so grausam sein? Wir sehen ein
herzzerreißendes Bild. Ein junges Fohlen, zwei Monate alt, sitzt neben
seiner zu Tode gequälten Adoptiv-Mama.
Die Mutterstute
des Fohlens war vor vier Wochen ebenfalls auf grausame Weise zu Tode
misshandelt worden. Jetzt jagen ein ganzer Ort und die Polizei den irren
Pferde-Ripper.
Tierärztin Anke Colberg hat schon viel
Tier-Leid gesehen. Aber die 14-jährige Schimmelstute, die vor ihr tot
auf der Weide liegt, treibt ihr die Tränen in die Augen.
Erschütternd: Das Fohlen, das traurig daneben sitzt, hat zum zweiten Mal seine Mutter verloren!
Der
bislang unbekannte Pferde-Mörder hat beiden Stuten schwerste
Verletzungen zugefügt. Sie sind so widerlich, dass sie hier nicht
beschrieben werden. Die Mutter-Stute verendete wenige Tage, nachdem sie
ihr Fohlen geboren hatte, dann gequält und verletzt worden war. Die
zweite Stute, die Amme der Fohlen-Waise, muss nach dem zweiten Anschlag
sofort tot gewesen sein.
Tierärztin Anke Colberg: „Die
Amme hatte das Fohlen bereits angenommen, sogar Milch entwickelt, damit
das Fohlen säugen konnte. Das kommt selten vor und ist fast ein Wunder. “
An
einer Halsvene der Stute wurde eine Verletzung festgestellt. Anke
Colberg: „Vermutlich hat der Täter versucht, dem Tier eine Injektion zu
geben. Diese Vene wird oft für eine Medikamentengabe benutzt.“
Beklemmend
bleibt auch das mögliche Motiv des Täters. Warum raubte er dem Fohlen
jeweils die Mutter? Der letzte Fall geschah in der Nacht zum letzten
Samstag. Tatort in beiden Fällen ist eine einsam gelegen Weide in
Niederkrüchten-Silverbeek zwischen der Steinstraße und An der Landwehr.
Die
Polizei am Montag: „Wir haben noch keine Hinweise auf den Täter. Die
Tierschutzorganisation »Peta« hat 500 Euro Belohnung für die Aufklärung
ausgesetzt. Wir brauchen jetzt Hinweise auf verdächtige Fahrzeuge oder
Personen, die an der Weide gesehen wurden. Hinweise an die Polizei in
Viersen, Telefon 0 21 62/37 70.“