Mio, dreijähriger BC-Rüde (PLZ 31***) sucht ES (oder PS)

  • Mio ist ein dreijähriger, schwarz-weißer, nicht kastrierter BC-Rüde ohne Papiere. In seinem ersten Leben als Familienhund hat er augenscheinlich wenig nützliche Dinge gelernt, dafür hat er viel Raum gehabt sich „frei zu entfalten". Nachdem er wegen Umzugs in die Stadt über den dhd abgegeben wurde, stellte seine neue Besitzerin fest, dass die ihm zugeschriebenen Eigenschaften - kann ohne Leine laufen, ist sportlich antrainiert, problemlos mit Hunden - nicht ganz der Wahrheit entsprachen, bzw. auf anderen Lebensbedingungen beruhten. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass Mio sich tagsüber in ländlicher Gegend meist allein im Garten aufhielt und sich dort selbst beschäftigte. Spielzeug fand er dabei nur mäßig interessant, wohl aber die seltenen Fahrzeuge, die er zu sehen bekam. Er kannte nur wenige Hunde, mit denen er entweder befreundet oder verfeindet war. Täglich fuhr sein Herrchen mit ihm Fahrrad, tatsächlich ohne Leine, aber Mio verschwand dann regelmäßig, um zu jagen und Herrchen wartete einfach, bis er wieder kam. Ausgedehnte Spaziergänge an der Leine waren Mio augenscheinlich unbekannt. Da sein neues Frauchen aber Jagdausflüge in keinem Fall dulden kann und ihm auch nur begrenzt Freilauf im Garten anbieten kann, gab es keine andere Möglichkeit, als ihn an der Leine zu führen. Dabei entwickelte er innerhalb kürzester Zeit eine ritualisierte Leinenaggression, die sich vor allem gegen Hunde und Fahrzeuge richtet, im Übersprung aber auch gegen Menschen. Die Kräfte, die er dabei entwickelt, sind von seinem körperlich eingeschränkten neuen Frauchen nicht zu bewältigen. Der Versuch, eine körperliche und geistige Auslastung durch viel Beschäftigung - Apportierspiele, Tricktraining, Klickern, Longiertraining - zu erzielen und damit die Frustration durch den Leinenzwang zu reduzieren, hatte leider nicht den gewünschten Erfolg, da Mio schwer zu motivieren ist und sehr wenig Ausdauer zeigt. Er durfte wohl zu lange sein eigenes Ding machen, um sich jetzt ernsthaft Mühe zu geben, es anderen recht zu machen. Erschwerend kam natürlich hinzu, dass die stressbelasteten Konfrontationen beim Gassigehen sich zwangsläufig jeden Tag mehrfach wiederholten, so dass ein Ausbrechen aus dem Verhalten aussichtslos schien. Während er bei den Trainingsstunden mit mir sowohl zuhause als auch auf fremdem Gelände durchaus auch ein anderes Verhalten zeigen konnte, verfiel er mit seiner Besitzerin immer wieder in unlösbares Problemverhalten. 

    Anfang Oktober habe ich dann Mio zu mir in Pflege genommen. Hier ähneln seine Lebensbedingungen eher seinen früheren Verhältnissen, er hat Freilauf auf dem Grundstück, allerdings gemeinsam mit anderen Hunden. Dies erforderte anfangs große Vorsicht, da er mit Hündinnen zwar verträglich, aber auch recht rücksichtslos ist. Auf meine Rüden reagierte er zunächst aggressiv, aber es kam nur mit einem von ihnen zu Beißereien mit Beschädigungsabsicht. Inzwischen kann ich ihn mit einem kastrierten Rüden und zwei jüngeren intakten Rüden frei laufen lassen, offensichtlich ist die persönliche Bekanntschaft inzwischen positiv besetzt. Seinen „Lieblingsfeind“ versucht er nach wie vor zu erwischen. Daher ist ein sehr sorgfältiges Trennen der Hunde erforderlich. Ein weiteres Problem ist Mios antrainiertes Jagdverhalten gegenüber Katzen. Angeblich wurde er früher los geschickt, um Katzen vom Grundstück zu verscheuchen, dies versucht er nach wie vor auch hier in der Wohnung, eine strikte Trennung ist erforderlich. Leider war es mir selber aus gesundheitlichen Gründen in den letzten Wochen nicht möglich, das begonnene Leinentraining fortzusetzen. Allerdings zeichnete sich von Anfang an ab, dass wie so oft ein energisches Auftreten, klare Grenzsetzungen und ein minimaler Einsatz der Leine zu einem deutlich verbesserten Verhalten führte. Wenn Mio sich dessen bewusst ist, dass ich ihn kontrolliere, aber auch beschütze, dann kann er durchaus manierlich an Fahrzeugen, kreischenden Kindern und fremden Hunden vorbeigehen. Natürlich hilft es ihm, dass solche Situationen hier nicht mehrfach täglich auftreten, sein Stresslevel bleibt also insgesamt niedriger. 

    Und nun zu Mios guten Seiten: er findet Menschen grundsätzlich toll, begrüßt sie überschwänglich (manchmal zu überschwänglich), wobei er Männer deutlich lieber mag als Frauen. Er ist durchaus leicht zu beeindrucken, zeigt oft Beschwichtigungsgesten (ändert deswegen allerdings nicht unbedingt sein Verhalten). Allerdings ist er kein Schmusehund, Körperkontakt sucht er selten von alleine und hält ihn auch nicht lange aus. Er ist im Haus ruhig, hat gelernt, in seine Box zu gehen und ist dort auch friedlich. In Stresssituationen - wenn Besuch kommt, wenn die anderen Hunde raus dürfen - zerrupft er seine Decke, wenn man nicht schnell genug ist. Er ist an Spielzeug interessiert, aber definitiv kein Junkie. Er lässt sich sehr gut über Futter motivieren. Beim Clickertraining zeigt er sich jedoch leicht abgelenkt und wenig ausdauernd. Er fährt problemlos Auto, inzwischen auch in einer Box. Er läuft routiniert am Fahrrad, an der Leine muss man ihn gelegentlich erinnern, dass Nebentätigkeiten dann verboten sind. Im Freilauf am Rad fängt er sehr schnell an zu trödeln, wobei er bei mir keine Anstalten gemacht hat zu jagen (vermutlich mangels Gelegenheit). Beim ersten Versuch an den Schafen zeigt der verhaltenes Interesse und war durchaus geneigt, schwungvolle Kreise zu laufen. Dies ließ sich jedoch nicht ausbauen, bei weiteren Versuchen verweigerte er jegliche Kontaktaufnahme zu den Schafen und entzog sich der Situation, so dass eine Hüteausbildung wenig Erfolg versprechend scheint. Wobei nicht unterschätzt werden sollte, dass eine andere Person - ein Mann - hier durchaus andere Ergebnisse erzielen könnte. 

    Wie stelle ich mir Mios neues Zuhause vor? Ich denke, es sollte in ländlicher Umgebung mit der Möglichkeit zum Freilauf auf eingezäunter Fläche sein. Als Bezugsperson stelle ich mir eher einen Mann als eine Frau vor. Kinder würde ich aufgrund seiner schnellen Erregbarkeit und der Neigung zu unkontrolliertem Übersprungverhalten sicherheitshalber ausschließen. Ein oder mehrere Hündinnen als Gesellschaft wären sicher eher vorteilhaft, einerseits als Anregung, andererseits zur Stabilisierung des Sozialverhaltens. Katzen und Kleintiere sollten nicht vorhanden sein, anderenfalls wäre ein erhöhter Trainingsaufwand und entsprechende Sicherheitsmaßnahmen vonnöten. Körperliche Auslastung durch Radfahren oder Joggen würde Mio vermutlich mehr entsprechend als sportlicher Ehrgeiz in Richtung Agility, Flyball etc. Ob seine Motivationsfähigkeit für Obedience ausreicht, kann ich schwer beurteilen, aber sicher wäre er kein Anfängerhund in diesem Bereich. Insgesamt gesehen eignet sich Mio also für sportliche Menschen, die keine allzu großen Ansprüche stellen, andererseits aber Spaß daran haben, mit dem Hund zu arbeiten, anstatt ihn nur mitlaufen zu lassen. 

    Aufgrund der Tatsache, dass Mio hier im Haus separiert werden muss und er zurzeit leider notgedrungen weniger Einzeltraining bekommt, als ihm gut täte, käme auch eine kompetente Pflegestelle infrage. Mio befindet sich zurzeit im Raum Hannover. Kontakt bitte direkt über seine Besitzerin Email fox-my-fellow@gmx.de oder mobil 0177-7526913. 

    Christine Fischer (derzeitige Pflegestelle)

  • Gute Nachrichten: heute siedelt Mio mit Hilfe seiner Züchterin nach Bayern auf einen neuen Pflege-/Ausbildungsplatz mit Bleibeoption um. Ich drücke ihm alle Daumen, dass er dort das passende Zuhause findet.

    C+R

    P.S. Kann in Vermittelt verschoben werden.

  • das ist ja prima ,ich drücke auch die daumen !!!

    Lg Susanne mit 28 Pfoten,32 Pfötchen und 28 Klauen


    Solange der Mensch denkt, das Tiere nicht fühlen, müssen Tiere fühlen, das der Mensch nicht denkt.