Sachkundenachweis, Traces und Co.

  • Hallo ich bin neu hier und hoffe so einige Infos zu erhalten....
    Ich möchte eine nette Rumänin bei der Vermittlung einiger Streuner unterstützen. Sie sammelt Streuner auf und pflegt sie. Die Einnahmen sollen für Kastrationen und Futter vor Ort investiert werden. Das die Tiere bei Ausreise geimpft, gechipt, entwurmt und einen EU-Pass haben sollte natürlich selbstverständlich sein.

    Nun hätte mich interessiert was muß ich als Privatmensch beachten, es gibt da ja viele Test und Zulassungen. Wer kann mir ein paar hilfreiche Tips geben?

    Gruß Moselrain

  • Hallo Moselrain,

    zuerst einmal herzlich Willkommen hier. Darf ich dich hier entlang einladen, dich vorzustellen: http://www.verlassene-pfoten.de/wbb2/board.php?boardid=10

    Vielleicht ist die Dame hier ja schon bekannt. Wenn du magst, gib doch erst einmal ein paar Infos über sie, wo sie lebt, arbeitet sie alleine, seit wann "sammelt" sie Streuner auf, etc.?

    Arbeiten auch andee Leute mit ihr zusammen? Gibt es weitere Helfer? Wie bist du auf sie aufmerksam geworden?

    Fragen über Fragen :D

    Wenn es dir um Hilfe für rumänische Hunde geht, kann ich dir Fellchen in Not ans Herz legen, die tummeln sich hier auch ;)

    http://www.verlassene-pfoten.de/wbb2/board.php?boardid=141

    Liebe Grüße
    Susi

  • Hallo,
    ich möchte mich nicht irgendwie organisatorisch oder vereinlich binden. Die Dame ist eine Bekannt meiner Mutter die aus Siebenbürgen stammt. Ich könnte immer 3-4 Hunde mit nach D bringen und hier vermitteln, somit wäre ihr wenigstens auch mit der Schutzgebühr geholfen. Nur da es im Moment so viel zu beachten gibt, gerade bei der Vermittlung von Auslandshunden, möchte ich hier keine Fehler machen!

  • Ich verstehe dein Engagement, schätze deinen Einsatz und finde es toll, dass du dich für die Ruminskis einsetzen möchtest!

    Aber nun das große ABER:

    In dem Moment wo du Hunde für jemand anderen einführst, tust du dies nicht privat. Hier liegt der erste Punkt, wo dir manches Vet- Amt vor den Karren pieseln kann. Selbst wenn du eine Bestätigung mitführst, dass du die Hunde im Auftrag ihrer neuen Besitzer transportierst und über die Grenze bringst, bleibt der reine Transport nicht ohne Zweifel. Schon oft haben Amts- Vets eingegriffen in solchen Sachlagen.

    Zudem führst du die Hunde ja nicht ein, um sie für dich zu behalten. Du führst sie ein mit Gewinnerzielungsabsicht (Schutzgebühr), denn verschenken willst du die Hunde ja auch nicht. Dies wäre streng genommen eine erlaubnispflichtige Tätigkeit, die eine Genehmigung des Vet- Amtes und die Gewerbeanmeldung als "Hundehändler" bedingt.

    Ich weiß, dir geht es um die Kostendeckung in Rumänien und natürlich um die Rettung der Hunde. Aber ein findiger Amts- Vet kann bei der geschilderten Sache sicher mehr draus drehen, wenns ungünstig für dich und die Tiere läuft. Und da brauchen die Tiere nicht mal einen ungültigen Pass, oder andere Dinge. Es gilt auch in kleinem Rahmen als Tierhandel, wenn du Tiere "einkaufst" und sie hier "verkaufen" willst. Dies interessiert sogar das Finanzamt.

    Dies sind erstmal die Grundlagen von Amtes wegen.

    Ich würde dir raten, dich an renommierte Vereine zu wenden, die mit deiner Mithilfe die Tiere nach Deutschland bringen können. Du kannst dann sicher nach Absprache hier Alles für sie ermöglichen, damit sie ein Traumheim finden werden. ;)

  • Hier muss ich Silvio 100% recht geben.
    Da wir uns ja selber mit Rumänien befassen und dort helfen ist die ganze Sache für privat Personen mehr als heikel.

    1. Muss das Vetamt in Bukarest die Hunde über Traces anmelden und diese Anmeldung zum Vetamt des jeweiligen Zielortes senden.
    2. Dann bekommt ihr erst diese sogenannte Traces zuweisung und dies gild nur für TH und Vereine.

    3. Es muss ein TH oder Verein die Tiere anmelden, privat geht da gar nichts.

    Am sinnvollsten ist es. Das die Freundin deiner Mutter ein TH hat was die Hunde anmeldet und du hier ein TH oder einen Verein der die Tiere und die kosten für Impfungen, Chip, eventl. kastra und entwurmung übernimmt. So sind zumindestens die Unkosten gedeckt.

  • Ich verstehe wirklich nicht warum einem das Leben im Tierschutz so schwer gemacht wird. Die Hobbyzüchter hier in Deutschland können so weitermachen, da schert sich kein Mensch drum. Ich lebe hier in einer armen Region dieses unseres Landes und da versuchen immer mehr Menschen ihr Glück mit ihrer Hobbyzucht. Das kann doch nicht sein.

    Und beim Anschluß ein einen Tierschutzverein fängt das Problem schon an. Keiner lässt sich doch auf die Finger schauen, jeder will seine eigenen Tiere anbringen. So ist das häufig im Tierschutz, wie im wahren Leben - kein Zusammenhalt.

    Und je tiefer man in die Materia schaut es ist erstaunlich, ich könnte Euch hier einige bekannt Vereine nennen die nach wie vor illegale Fahrten machen und dies auch noch riesengroß auf Ihrer HP ankündigen. ;( ;( ;(

    Und wie verhält es sich mit diesem Sachkundenachweis? Kann ich als Privatperson keine Traces-Nr. bekommen???

    Gruß Moselrain

  • Zitat

    Original von Moselrain

    Kann ich als Privatperson keine Traces-Nr. bekommen??

    Es macht auch als Privatperson, die Hunde aus dem Ausland importiert Sinn, am Traces Verfahren teilzunehmen. Andes wäre es auch nicht legal.

    Melde dich bei deinem zuständigen Amtsvet an, dieser erteilt dir eine Seuchennummer und sagt dir, was er alles zur Anmeldung benötigt.
    Und jedesmal, wenn Du Tiere nach Deutschland holst, reichst du vorher die gewünschten Daten bei deinem Amtsvet ein.

  • Zitat

    Original von Moselrain
    Ich verstehe wirklich nicht warum einem das Leben im Tierschutz so schwer gemacht wird.

    Das macht schon Sinn. Und es ist immer noch nicht schwer genug, wie die wachsende Zahl an schwarzen Schafen und neuen "Tierschützern" und "Tierschutzorgas" zeigt. Die Vorschriften und Gesetze müssten noch viel schärfer sein und lückenlose Kontrollen bei Grenzübertritten müssten wieder her. Echte Tierschützer wird das nicht abschrecken und vom Tierschutz abhalten.

    Außerdem verkennst du eines: "Hobbyzüchter" wollen Geld verdienen, echte Tierschützer zahlen fast immer drauf und jammern nicht über die Bestimmungen.

  • Zitat

    Original von marzipanferkelchen

    :oi:

    Ja so iss es, ich zahle immer drauf :-(((( dies aber gerne! Trotzdem wird es den Hobbyzüchtern leichter gemacht als den tierschützern, die müssen keine großen Auflagen erfüllen, leider! Denen ist es total wurscht wenn sie kranke Hunde weitergeben nach dem Motto "wie gesehen so gekauft"!

    Ich kenne eigentlich nur Leute aus dem Tierschutz denen alles daran liegt, die Tiere gesund, den Vorschriften entsprechend nach D zu bringen - trotzdem werden sie von Ämtern schickaniert, besonders stark in Westdeutschland.

    Wenn ich da an meines Nachbarn Labbi denke, vom "Züchter" gekauft in 2 Jahren 5 x ernsthaft krank. Das wär ihr mit einem "süd- oder Osthund" wohl kaum passiert. Klar kann es mal eine Ausnahme geben, aber vom Züchter erwartet man doch "einfwandfreie Zucht" oder?

    Wer sind nun die eigentlichen schwarzen Schafe??? Das sind doch die Leute z.B. aus CZ, PL oder H die hier in Kleinanzeigen tolle Welpen anbieten für einen Opulus und sie rüber bringen oder?

    Die Vereine die massig Welpen ohne Papiere und Impfschutz herüberbringen gehören wohl auch langsam der Vergangenheit an oder ist es nicht so?

  • Zitat

    Wer sind nun die eigentlichen schwarzen Schafe??? Das sind doch die Leute z.B. aus CZ, PL oder H die hier in Kleinanzeigen tolle Welpen anbieten für einen Opulus und sie rüber bringen oder?

    Die Vereine die massig Welpen ohne Papiere und Impfschutz herüberbringen gehören wohl auch langsam der Vergangenheit an oder ist es nicht so?

    Da irrst du dich gewaltig. Es gibt genügend schwarze Schafe hier in D. Sei es als Verein, sei es als Privatpersonen. Leute und Orgas, die angeblich Tierschutz betreiben und mit dramatischen Rettungs- und Spendenbitten auf die Tränendrüse drücken, für die die Tiere nur Mittel zum Zweck (der Spendenerschleichung) sind, die aber im Reich des Tierhandels anzusiedeln sind. Oder glaubst du im Ernst, dass die zig Tausende von Hunden und Katzen, die jährlich aus dem Ausland nach D kommen, alle legal eingeführt wurden? Da wird sich immer wieder über Bestimmungen hinweggesetzt - man wird ja kaum kontrolliert. Und wenn doch und dann ein paar Tiere beschlagnahmt werden ist das nicht weiter schlimm, das holt man beim nächsten Transport locker wieder rein.

    Im Ausland gibts dann genügend Tierheim- und Perrerabetreiber, die sich angesichts der Dummheit der deutschen Tierliebhaber ins Fäustchen lachen. Sie missbrauchen die Tierheimhunde ebenso wie Hundevermehrer als Zuchtobjekte - Tierschutzwelpen für den deutschen Markt - extra gezüchtet in den ausländischen Tierheimen. Willst du sichergehen, dass du an kein solches gerätst kannst du eigentlich nur dauernd selbst hinfahren oder noch besser eine Person deines absoluten Vertrauens ununterbrochen vor Ort haben.

    Und da werden dann von deutschen Orgas und Vereinen Papiere gefälscht, Krankheiten verschwiegen, Welpen einfach als in D geboren ausgegeben (man weiss schließlich mittlerweile, dass man Welpen erst ab einem Alter von 4 Monaten einführen darf), hochträchtige Mutterhündinnen hergekarrt (die bekommen dann hier in D ganz schnell ihre Welpen, man hat so aber einiges an Transportkosten gespart) und und und.

    Der Sumpf ist so dreckig und so tief, dass der Auslandstierschutz bald völlig darin untergehen wird. Die Erwischten sind nur ein ganz kleiner Teil, die Dunkelziffer ist um ein Vielfaches höher. Aber mit jedem entdeckten Fall bekommt der Auslandstierschutz einen weiteren Schlag versetzt. Nicht umsonst wird die Kritik daran immer lauter und die Ablehnung größer - in der Bevölkerung genauso wie unter Tierärzten und Amtsveterinären.

    Willst du echten, ehrlichen Tierschutz betreiben, dann mach dich auf was gefasst. Es ist nämlich lange schon nicht mehr lustig und die schwarzen Schafe lauern überall. Es wird immer schwerer, die wenigen seriösen noch zu finden.

  • Das ist wirklich traurig was Du so schreibst, ich dachte wirklich das wäre inzwischen bessern geworden :( In der Vergangenheit habe ich auch schon gehört daß gerade ansehl. Vereine mit Rassewelpen unter dem Deckmäntelchen Tierschutz ihren Reihbach machen. Aber in Zeiten von Traces und Co. dürfte dem hoffentlich ein Ende gesetzt werden.

    Mich erstaunt trotzdem, wie wenig Meldungen auf diesen Beitrag hier kommen, es muß wirklich was dran sein daß noch sehr viele "Schwarzfahrten" stattfinden.

    Ist es wahr, daß selbst Flugpaten nun Traces machen müssen?

    Und Pflegestellen brauchen immer einen Sachkundenachweis?

    Das wäre ja der Wahnisnn!

    Grüssle Moselrain